Karl Salzmann Schule... jetzt gehört das Nötige saniert...

16. Februar 2011
Lesen Sie bitte die SW Presse...,
die FDP hat den ersten Antrag bzgl. Sanitär und Pilzbefall schon vor 3 Wochen gestellt., wir werden in kurzem Abstand nachfragen....
wir haben einen 2 Antrag gestellt, der eine Abklärung der Luftbelastung in der Schule
zum Inhalt hat.

Mehr putzen, weil der Stadtrat kommt

Neu-Ulm.  Neu-Ulmer Stadträte waren vor Ort, auch der OB. Aber die Rektorin der Karl-Salzmann-Hauptschule hat nicht den Eindruck, dass der Schule geholfen wird. Ein notwendiger, erhöhter Putzaufwand wird abgelehnt.

Die Salzmann-Hauptschule im Schulzentrum Pfuhl/Burlafingen ist in die Jahre gekommen. Die notwendige und beschlossene Sanierung musste - wie berichtet - verschoben werden. Der Grund: Nach zurückgehenden Schülerzahlen seien Sanierung und Ausbau überdimensioniert gewesen. Im Dezember sorgte ein Brandbrief des Fördervereins der Schule für große Aufregung. Die Zustände dort, geschuldet dem maroden Zustand des 40 Jahre alten Gebäudes, seien nicht länger hinzunehmen, hieß es darin. Geklagt wurde auch über Schimmel in Klassenzimmern.

Am 17. Januar sah sich die CSU-Fraktion in der Schule um, um dann in der Fachausschusssitzung am 1. Februar festzustellen: Nach dem Brandbrief sei man eigentlich angenehm positiv überrascht gewesen. "Die Schule macht keinen verwahrlosten Eindruck", sagte beispielsweise Christa Wanke. Derzeit gebe es keinen Schimmelbefall.

"Kein Wunder", sagt jetzt die Rektorin Martina Schweizer, "auf Anweisung der Stadt musste vor dem CSU-Besuch auch besonders gründlich geputzt werden." Die Schule sollte vor der Stadtratsvisite in besserem Licht erscheinen. Einen ähnlichen Aufwand mussten der Hausmeister und das Putzpersonal erst jüngst treiben, denn OB Gerold Noerenberg hatte sich zum Schulbesuch angemeldet.

Darüber ärgert sich die Schulleiterin, die erst seit diesem Schuljahr im Amt ist. Der Hausmeister sei überaus fleißig und mache "Überstunden ohne Ende". Auch die drei Putzfrauen seien hoffnungslos überlastet, sagt Martina Schweizer. Weil eine Putzkraft des öfteren krank sei, würden sie meist nur zu zweit putzen. Der Reinigungsaufwand sei nicht zuletzt durch die Einführung der Ganztagesklassen gestiegen. Und: Bedingt durch den schlechten Zustand des Gebäudes und des Belüftungssystems komme es schneller zu erneuter Schimmelbildung, als es den knapp 270 Schülern und über 30 Lehrern in Voll- und Teilzeit lieb sein kann. "Das weiß die Stadt auch alles ganz genau", sagt die Rektorin, "aber es heißt, wir müssten uns damit abfinden." Dabei hat Martina Schweizer, die mit einer kurzen Unterbrechung seit 1994 an der Salzmann-Schule unterrichtet, auch andere, bessere Tage erlebt. Aus Kostengründen sei aber das Putzpersonal von vier auf drei Kräfte reduziert worden. "Eigentlich muss in unserer Schule aufwendiger gereinigt werden, gerade über die Wochenenden." Denn: Rücken die Putzfrauen dem Schimmel nachmittags mit aggressiven Putzmitteln zu Leibe, rieche es in den Klassenzimmern am anderen Morgen entsprechend. Mehr zu lüften würden das Bausystem und die Witterung nicht hergeben.

Martina Schweizer appelliert an die Stadt, mehr für die Schule zu tun. Es wäre viel geholfen, wenn sie das Putzpersonal aufstocken würde. Entsprechende Signale aber sieht sie nicht. Wenn auf Geheiß der Verwaltung vor Stadtrats- und OB-Besuchen besonders gründlich gereinigt wird, "ist der Eindruck, der dann entsteht, ein falscher".

KOMMENTAR: Das System Noerenberg

Von Stadträten aus der CSU-Fraktion in Neu-Ulm hört man, dass sie dem OB alle Anträge vorlegen müssen, bevor sie sie stellen. Und so ist davon auszugehen, dass die CSU auch den Besuch in der Salzmann-Schule im Rathaus brav angemeldet hat. Nicht anders ist der Anruf der Verwaltung in der Schule zu erklären. Bevor sich also Stadträte und später der OB vor Ort umsahen, musste das Putzpersonal dort Extraschichten fahren. Das folgerichtige Ergebnis: Alles halb so wild draußen im Schulzentrum. Niemand hat sich etwas vorzuwerfen. Ganz dumm stand allein der Förderverein da, der noch im Dezember die Zustände angeprangert hatte.

Genau so werden Probleme unter den Teppich gekehrt. Das ist grad so, als würden staatliche Kontrolleure einen Besuch in der Gastronomie ankündigen, damit eventuelle Missstände schnell noch beseitigt werden. Nein, die Damen und Herren kommen hoffentlich unangemeldet. Mutiger als die CSU war FDP-Stadtrat Alfred Schömig, der unangemeldet in der Schule auftauchte. Dessen Befund war aber auch ein anderer, ein schlechterer.

Jetzt hat sich die Rektorin zu Wort gemeldet. Eine mutige Frau. Denn eines muss ihr klar sein: Aus dem Rathaus wird ihr ein eisiger Wind entgegenwehen. So viel Öffentlichkeit verträgt das System Noerenberg nicht. EDWIN RUSCHITZKA



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