Auch das Museum Neu-Ulm soll sparen,

18. November 2011
Lesen Sie bitte die NUZ,die SWP und Gedanken der FDP Fraktion zu diesem Thema.

Das Neu-Ulmer Museum hat unter Leitung von Frau Dr. Gutbrod eine hervorragende Leistung gebracht.Das ist zu bewundern!
Tatsache ist aber auch, dass das Budget des Museums von 1,045 Mio. € in 2011
auf 1,23 Mio. € in 2012 steigen soll. (Gedanken dazu, aus Sicht des Museums, sind im nachfolgenden Artikel präsent)
Knapp 20 % Kostensteigung in Zeiten, in denen wir den anderen Haushalten der Stadt nur 2,5 % genehmigen, ist zu hinterfragen.

Die Stadt NU kann den Haushalt 2012 nur mit einer Kreditaufnahme von über 3 Mio € und einer Entnahme aus der Rücklage (in der dann nicht mehr viel Reserve ist) in Höhe von 7 Mio. € stemmen.
Alle Fachbereiche müssen Einsparungen vornehmen. Ausgenommen sind die Kinder und Jugendliche. Hier hat die Stadt die Mittagsbetreuungen, (auf Antrag der FDP Betreuung durch ausgebildetes Personal; die erweiterte Mittagsbetreuung gibt es erst seit etwa
2 Jahren, auch dies war ein Antrag der FDP) und die Ferienbetreuungen deutlich ausgebaut. Dies ist die tägliche Basis der sozialen Betreuung und Fördereung.
Hier wollten wir, zusammen mit der SPD,  eine einkommensabhängige Kostenbeteiligung mit stärkerer Beteiligung der einkommensstarken Eltern.

Die Stadt hat 55 Mio. € Schulden. Ist es nicht wichtig, diese abzubauen, für die, die nach uns kommen? Hier dürfen wir keine Sonntagsreden mehr halten!

Die FDP hat Einsparungen am Citymanager ebenso gefordert wie bei den Kanälen und auch bei den Stadträten. Hier gab es unseren Antrag, Selbstständigen den Zuschuss zu kürzen.

Das Museum macht tolle Arbeit und soll dies auch weiter tun. Die Menschen, die zu uns ziehen, kommen aber primär nicht wegen des Museums. Dieses ist ein Baustein unserer
freiwilligen, sozialen Bemühungen.
Siewollen aber vor allen 2 Dinge:
1. Arbeit  2. Sichere Betreuung/ Förderung ihrer Kinder.

Für weitere Diskussionen stehen wir zur Verfügung.  

 

Nicht ohne meine 1,23 Millionen

Museumsleiterin will Kürzungen ihres Etats nicht hinnehmen. Entscheidung vertagt Von Gerrit-r. Ranft

Will eine Kürzung ihres Budgets nicht so einfach hinnehmen: Dr. Helga Gutbrod, die Leiterin des Neu-Ulmer Edwin-Scharff-Museums.
Foto: Foto: Andreas Brücken

Neu-Ulm Das Edwin-Scharff-Museum muss nach Vorstellung des Kulturausschusses Abstriche an seinem für 2012 angemeldeten Finanzbedarf von rund 1,23 Millionen Euro vornehmen – die Rede ist von einer Summe zwischen 50000 und 100000 Euro. Ein Beschluss wurde aber erst mal nicht gefasst. Denn Museumsleiterin Helga Gutbrod wehrte sich mit Händen und Füßen gegen die geplanten Kürzungen.

Sie sei nun seit 14 Jahren in der Stadt, hob sie als Herrin über die Städtischen Sammlungen zur Gegenrede an, und sie drehe wahrhaftig keine Luftnummern mit ihrer Museumsarbeit. Im vorigen Jahr sei sie noch gelobt worden, und nun solle sie ihr Budget drastisch zusammenstreichen. Dabei sei Neu-Ulms Kindermuseum in der Kombination mit einem Kunstmuseum bundesweit einmalig. Die Einrichtung stehe für Nachhaltigkeit und gelte als einzigartiger Werbeträger für die junge Stadt an der Donau.

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Dass ihr angemeldeter Finanzbedarf im kommenden Jahr knapp 200000 Euro höher ausfalle als 2011, begründete die Museumsleiterin zum einen damit, dass erst jetzt, nach gut zwei Jahren Kindermuseum, die tatsächlichen Kosten auf dem Tisch lägen. Alles zuvor habe auf Schätzungen und Annahmen beruht, weil der Haushalt immer zur Unzeit aufgestellt werden musste. Zum anderen erlebe das kommende Jahr mit dem 125. Geburtstag von Edwin Scharff einen einzigartigen Höhepunkt. Dazu sei eine große Sonderausstellung geplant. Auch sei das Museum von seiner Anlage her „verpflichtet, den Künstler Scharff mit einer umfassenden Veröffentlichung zu würdigen“. Mit gebremstem Zorn, aber gelegentlich hörbar vibrierender Stimme focht die Museumsleiterin für ihren Etat – eine Warnung, das Kindermuseum notfalls dichtzumachen, inklusive.

Sprecher aller Fraktionen hatten zuvor die Höhe des Etatansatzes ins Visier genommen. Den Anfang machte Waltraud Oßwald für die CSU. Helga Gutbrod führe „ein sehr gutes Museum mit sehr guten Ausstellungen“, könne mit Recht stolz sein auf 750 Gruppen, die jährlich ihr Kindermuseum aufsuchten. Dennoch gehe es nicht ohne Kürzungen. „Gemeinsam mit Frau Gutbrod als Beratung sollten wir hier die einzelnen Posten durchgehen.“ Wunsch ihrer Fraktion sei es, rund 50000 Euro zu sparen. „Museum ist nicht alles“, ergänzte Ursula Hörger (CSU). „Und von Schließung kann keine Rede sein.“ Gekürzt werden müsse allerdings auf jeden Fall, alles andere könne sie mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren.

Für die FDP schloss sich Alfred Schömig der Argumentation an. Die vorgesehene Steigerung um zwanzig Prozent gehe nicht an, wenn alle anderen Ressorts nur auf zwei oder drei Prozent kämen. Seine Fraktion rege an, etwa 100000 Euro einzusparen, es aber „Frau Gutbrod zu überlassen, wo sie sparen will“. Christina Richtmann (FWG) hielt den „Werbeetat für enorm hoch“, würde die Betreuerinnen im Kindermuseum wenigstens zum Teil durch Lehrer ersetzen und nach finanzkräftigen Paten suchen lassen.

SPD will am Personal sparen oder Gruppenzahl reduzieren

Auch die SPD hält das Museum „für eine tolle Sache“. Da falle es schwer, sagte Klaus Panning, sich für Kürzungen einzusetzen. Es müsse aber sein – deshalb sollte man versuchen, am Personal zu sparen oder weniger Gruppen durchs Museum zu führen. Auch Tanja Schunk (SPD) fand, das Museum müsse „mal anfangen zu sparen“.

„Meine Bereitschaft, hier im Kreis zu diskutieren“, zog Oberbürgermeister Gerold Noerenberg nach einem Blick auf die 22.13 Uhr zeigende Saaluhr das Wort wieder an sich, „tendiert gegen null“. Es müsse auch mal darüber nachgedacht werden, ob der frühere Entschluss, Kinder kostenlos ins Museum zu lassen, „vielleicht etwas voreilig war“.

Danach schloss er die Veranstaltung. Der Beschluss über den Museumsetat wurde ausgesetzt und zur weiteren Beratung an den Haupt- und Finanzausschuss überwiesen.

 

Lieb und teuer" ARTIKEL der SW Presse:

Das Edwin-Scharff-Museum schreibt nicht zuletzt durch sein Kindermuseum eine Erfolgsgeschichte. Das schützt aber nicht vor massiven Sparforderungen, wie in der Neu-Ulmer Haushaltsdebatte zu erleben war.

"Ich bin seit 14 Jahren in Neu-Ulm, versuche hier etwas aufzubauen, drehe keine Luftnummern und halte Haushalts-Disziplin." Eine klare Ansage von Helga Gutbrod, Leiterin des Edwin-Scharff-Museums, im Ausschuss für Bürgerdienste, Familie und Kultur. Deutliche Worte waren vorgestern Abend in der Neu-Ulmer Haushaltsdebatte offenkundig notwendig. Es ging um nichts weniger als um die Zukunft des Museums.

Was war geschehen? Die Stadträte haben den Auftrag, Sparpotenziale zu finden. Auf dem Papier bot das Scharff-Museum eine Vorlage: Der Haushaltsansatz für 2012 sieht 1,232 Millionen Euro Zuschuss vor, eine kräftige Steigerung gegenüber 2011 (1,045 Millionen). Das sei aber nur auf dem Papier so, rechnete Gutbrod vor: 2011 liege in Wirklichkeit auch schon deutlich höher, das federe sie dank eines Zuschusses der Bezirksregierung und 40 000 Euro Einsparungen an ihrem Kunstetat ab. Ganz davon zu schweigen, dass das Museum dieses Jahr ohnehin schon 35 000 Euro für die bis 2014 laufende Konsolidierung erbringt.

Die Budget-Erhöhung für 2012 sei vor allem aufgrund des - natürlich erfreulichen - Erfolgs des Kindermuseums unumgänglich: 750 Gruppen sind in diesem Jahr im Scharff-Museum zu Gast, 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Der pädagogische Mehraufwand geht ins Geld. Gutbrod versprach: "Wir streben nicht noch mehr Auslastung an." Zumal der Erfolg des Kindermuseums auch zu Lasten des Kunstmuseum-Etats geht. Und dort müsse man im Jubiläumsjahr (125. Geburtstag Scharffs) auch etwas bieten: nicht nur eine Scharff-Ausstellung, sondern auch die erste Scharff-Publikation seit 1987.

Die meisten Stadträte konnten oder wollten den Argumenten aber nicht folgen. "So lieb und so teuer uns das Museum ist", sagte Waltraud Oßwald (CSU), so müsse der Ansatz doch um 50 000 Euro nach unten korrigiert werden. Alfred Schömig (FDP) forderte gar Einsparungen in Höhe von 100 000 Euro - man solle freilich der Museumsleitung überlassen, "wo sie es sinnvollerweise einsparen kann".

In einer an bizarren Ideen nicht armen Sitzung folgten aber doch noch einige besondere konkrete Einsparvorschläge: Lehrer sollten die Schüler selber durchs Museum führen, manche Stockwerke müssten nicht immer betreut werden

"Wir brauchen Sparideen, die funktionieren", schimpfte da Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU). Um nach gut sieben Stunden Sitzung diesen Vorschlag zu machen: Die Verwaltung wird prüfen, ob die Situation durch erhöhte Einnahmen verbessert werden kann; bislang sind die Eintrittspreise äußerst moderat, Kinder in der Schulklasse kosten 2 Euro, ansonsten haben sie sogar freien Eintritt.

So kommt das Thema in drei Wochen wieder auf die Tagesordnung.



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