Wohnraum schaffen für anerkannte Asylsuchende..

28. Januar 2016

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Container statt Turnhalle

Die alte Turnhalle in der Augsburger Straße wird abgerissen, das ist schon lange klar. Aus dem Gelände soll ein Park werden. Zunächst aber stellt die Stadt Neu-Ulm Container für Flüchtlinge auf.

CHIRIN KOLB |

Die Stadt Neu-Ulm rüstet sich für den Notfall. Den Notfall nämlich, dass sie von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen unterbringen muss und keine freien Notunterkünfte oder Wohnungen mehr hat. Deshalb soll die marode Sporthalle gegenüber vom Landratsamt, die zuletzt von den Turnern des TSV Pfuhl genutzt worden war, noch in diesem Winter abgerissen werden. An ihrer Stelle sollen, wenn nötig, Container aufgestellt werden.

Sie werden vor allem für Flüchtlinge benötigt, deren Asylantrag anerkannt wurde und die dann aus den bisherigen Unterkünften ausziehen müssen. Noch können sie dort bleiben. Das habe der Neu-Ulmer Landrat der Stadt zugesagt, informierte OB Gerold Noerenberg die Stadträte im Stadtentwicklungsausschuss. Auf Dauer werde das aber keine Lösung sein, denn mit weiter steigenden Flüchtlingszahlen brauche der Landkreis die Unterkünfte für Neuankömmlinge.

Anerkannte Asylbewerber muss dagegen die Stadt unterbringen. Sie werden rechtlich nicht anders behandelt als andere Menschen, die beispielsweise wegen Mietschulden von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Der Stadt Neu-Ulm fehlen schon jetzt Unterbringungsmöglichkeiten (siehe Info-Kasten).

Auf knapp 3400 Quadratmetern sollen in der Augsburger Straße je nach Bedarf bis zu dreistöckige Container aufgestellt werden. Die restlichen 800 Quadratmeter des Grundstücks sollen Grünfläche werden. "Ich habe keine bessere Lösung", sagte Noerenberg. "Ich will nicht auf einem Fußballplatz eine Zeltstadt aufbauen müssen."

Wie viele Menschen in die Container ziehen, steht noch nicht fest. Auch das werde nach Bedarf entschieden, sagte Noerenberg. Die Container sollen fünf Jahre stehen bleiben. Um sie aufbauen zu können, ist eine Änderung des Bebauungsplans nötig. Sie ist zeitlich befristet bis 31. Dezember 2021. Ab dem 1. Januar 2022 ist das Gelände als Grünfläche ausgewiesen, Zweckbestimmung: Parkanlage.

Die Stadträte stimmten diesem Vorgehen einhellig zu, wenngleich mit mulmigem Gefühl. Aus verschiedenen Gründen. Die Vorstellung, von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen in Containern unterzubringen, behagt den Stadträten nicht. Christa Wanke (FDP) bat im Blick auf die Nachbarschaft in Offenhausen um "sozialverträgliche" Unterbringung - direkt angrenzend liegt das gehobene Neubaugebiet "An den Pfleggärten".

"Keiner fasst diesen Beschluss gern", fasste Antje Esser (SPD) die Bedenken zusammen. "Aber wir haben keine andere Möglichkeit." Container aufzustellen sei jedenfalls besser, als Turnhallen zu belegen, fand Erich Niebling (CSU).

Mit dem Beschluss, den Bebauungsplan zu ändern, ist noch nicht über die Einzelheiten des weiteren Vorgehens entschieden. Der OB versicherte: Jeder weitere Schritt werde den Stadträten zur Beschlussfassung vorgelegt.

Alles voll belegt

Wohnungslosigkeit In der Obdachlosenunterkunft Nuißl-Heim bringt die Stadt Neu-Ulm alleinstehende Menschen unter. Es ist voll belegt. Auch für Familien hat die Stadt so gut wie keine Unterbringungsmöglichkeiten mehr, sagte Fachbereichsleiter Anton Bullinger. Wohnungen, die die Stadt bisher in der Hinterhand hatte, wurden inzwischen vom Landkreis für die Unterbringung von Flüchtlingen angemietet.

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