Kliniken Neu-Ulm...

15. März 2019

Ist das der Beginn des Neuaufbaus?
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Kliniken wollen Kardiologie ausbauen

Ausschuss Die Kreisspitalstiftung präsentiert ihre Pläne für die kommenden Monate. Wie erwartet wird das Defizit aller drei Krankenhäuser auch in diesem Jahr hoch ausfallen. Von Bianca Frieß

In der Weißenhorner Klinik wird eine so genannte Chest-Pain-Unit eingerichtet.⇥Foto: Dave Stonies

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hr strategisches Gesamtkonzept für die nächsten Jahre kann die Kreisspitalstiftung doch erst im April vorstellen. „Unser Finanzwesen und Controlling sind immer noch stark unterbesetzt“, sagte Stiftungsdirektor Marc Engelhard. Deshalb ging es in der Sitzung des Krankenhausausschusses am Donnerstag erst einmal um die Pläne, die schon in den kommenden Wochen und Monaten umgesetzt werden sollen.

Zum einen will die Kreisspitalstiftung ein gemeinsames Herzzentrum für die Weißenhorner Stiftungsklinik und die Neu-Ulmer Donauklinik einrichten. Das soll zentral vom Kardiologie-Team der Stiftungsklinik geleitet werden, das aber jeden Tag einen Arzt nach Neu-Ulm entsendet. „Wir erhoffen uns damit eine deutlich stärkere Vernetzung“, sagte Engelhard. Hintergrund der Entscheidung: Der Oberarzt, der bisher die Kardiologie in Neu-Ulm verantwortet hat, verlässt das Unternehmen Ende März. „In dem Kontext ist es uns wichtig, dass wir die Donauklinik kardiologisch weiter unterstützen“, sagte Engelhard.

Außerdem ist in Weißenhorn eine so genannte Chest-Pain-Unit geplant, wo Patienten mit aktuten Brustschmerzen überwacht werden können. „Denn in Weißenhorn sind die Fallzahlen der Kardiologie stetig gestiegen“, erklärte der Stiftungsdirektor. Dafür soll Mitte des Jahres eine aktuell ungenutzte Station wieder eröffnet werden. Und zwar zunächst mit acht Betten, später mit zwölf. „Das wird auch wirtschaftlich einen sehr attraktiven Benefit geben“, sagte Engelhard.

Welche Mehrkosten das aber für die finanziell stark angeschlagene Kreisspitalstiftung bedeutet? Die Einrichtung des Herzzentrums sei lediglich eine organisatorische Frage, erklärte der Medizinische Direktor Andreas Keller. „Das kostet nicht mehr.“ Um die Chest-Pain-Unit rund um die Uhr zu besetzen, fehlten allerdings noch fünf Stellen in der Pflege. Gerold Noerenberg (CSU) forderte genauere Informationen. „Wir können nicht einfach strategische Entscheidungen treffen, ohne dass eine betriebswirtschaftliche Unterfütterung stattfindet.“ Konkrete Antworten blieb die Klinikleitung aber vorerst schuldig. Man werde bei der nächsten Ausschusssitzung einen Businessplan vorlegen.

Auch der Wirtschaftsplan der Kreisspitalstiftung wird erst in der Sitzung im April genau beraten. Klinikdirektor Engelhard stellte am Donnerstag aber schon mal die Eckdaten vor. Und wie erwartet fallen die Defizite für alle drei Krankenhäuser im Landkreis hoch aus. Insgesamt kommt die Kreisspitalstiftung auf einen Fehlbetrag von knapp 14 Millionen Euro. Zum Vergleich: Beim Jahresergebnis 2017, das inzwischen geprüft ist, waren es noch gut 13 Millionen Euro. Zu den Gründen des Anstiegs gehören steigende Personalkosten. „Von 2017 auf 2018 gab es eine große Tarifsteigerung“, sagte Engelhard. Außerdem muss die Stiftung an allen Standorten kräftig in die IT investieren. „Nicht unwesentlich“ seien auch Krankentransporte zwischen Weißenhorn und Illertissen. Die beiden Standorte werden formal nun als ein Krankenhaus geführt, deshalb zahlen die Krankenkassen Transporte nicht.

Geriatrie sorgt für hohe Kosten

Die Weißenhorner Stiftungsklinik schlägt dabei mit einem Defizit von 3,9 Millionen Euro zu Buche (2017: 3,0 Millionen). Die Donauklinik kommt voraussichtlich auf einen Fehlbetrag von 5,1 Millionen Euro (2017: 5,6 Millionen). Und in der Illertalklinik entsteht ein Defizit von rund 4,9 Millionen Euro (2017: 4,5 Millionen).

In Illertissen sorgt besonders die Spezialisierung auf die Geriatrie, also Altersmedizin, für hohe Kosten – denn ältere Menschen brauchen viel Pflege. Das betonte Kreisrat Josef Kränzle (Freie Wähler): „Illertissen macht so hohe Verluste, weil wir uns hier um die Älteren kümmern.“

Als Defizitausgleich muss der Landkreis Neu-Ulm der Kreisspitalstiftung in diesem Jahr 14,6 Millionen Euro zuschießen. Der Krankenhausausschuss stimmte dem Teilhaushalt inklusive dieses Ausgleichs zwar zu – aber mit zwei Gegenstimmen. Gerold Noerenberg votierte dagegen. Er sehe nicht, dass die Kreisspitalstiftung Einsparpotentiale realisiere. „Dieser Teilhaushalt trägt nicht dazu bei, nachhaltig die Finanzsituation zu entlasten, sondern eher zu perpetuieren.“

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