F4F... auch der Regen schreckt nicht ab...

13. Juli 2019

Lesen SIE bitte die SWP

Klimaschützer

fürchten kein Wetter

Protest Viel Regen beim Auftakt zur 48-Stunden-Aktion von Fridays for Future auf dem Marktplatz. Festival in der Au findet trotzdem statt. Von Christoph Mayer

L

ag es nur am Wetter? Es lag auf jeden Fall auch am Wetter, dass die Ulmer Aktivisten der weltweiten Klimaschutzbewegung Fridays for Future am Freitag nur ein überschaubares Grüppchen mobilisieren konnten. Kaum mehr als 100 Schüler und Studierende versammelten sich Punkt zwölf Uhr bei starkem Regen auf dem Marktplatz – zum Auftakt einer 48-Stunden-Aktion mit Happening-Charakter, Live-Konzerten und anderen Aktivitäten, die bis Sonntag dauern und größtenteils in der Friedrichsau stattfinden soll. Ob der Nässe wurde die Kundgebung auf dem Marktplatz verkürzt, der Demonstrationszug nach Neu-Ulm zeitlich vorverlegt und fix durchgezogen.

Ihren Humor hatten die Organisatoren deshalb nicht verloren. „Bitte keine Autos anzünden, das setzt CO² frei – und CO² wollen wir nicht“, rief Organisator Yannick Bier ins Mikro, als er die Kundgebung eröffnete. Dabei ist ohnehin klar: Mit dem unbotmäßigen Aufbegehren der 68er Studentenbewegung hat der Protest der jungen Klimaschützer wenig zu tun, die Unterstützung eines großen Teils der Erwachsenenwelt ist ihnen sicher.

Wer dem Unterricht ferngeblieben war, tat dies legal. So berichtete etwa Jakob Freudenberger vom Albert-Einstein-Gymnasium, dass Klimademonstranten an seiner Schule das Einverständnis der Schulleitung hätten. „Wer sich abmeldet, ist entschuldigt und darf gehen“, so der 18-Jährige. Ramona Winkler vom Kepler-Gymnasium sagte, sie habe sich mit einigen Mitschülerinnen bei ihrer Lehrerin abgemeldet, die ein Auge zugedrückt habe.

Kritische Töne gab es gleichwohl. So sagte Freudenberger, der auch als Redner auftrat, von „enttäuschenden Gesprächen“ mit der Stadt. Gemeint war ein Besuch der Fridays-Bewegung bei OB Gunter Czisch vor wenigen Wochen. Man habe ihm ein Papier übergeben mit Forderungen für mehr Klimaschutz, sei dann aber beschieden worden, die Stadt könne nicht allzu viel tun, weil Klimaschutz in erster Linie Sache „der großen Politik“ sei.

Organisator Yannick Bier sagte, man habe das 48-Stunden-Happening ursprünglich in der Innenstadt und auf der Donauwiese am Metzgerturm abhalten worden. „Die Stadtverwaltung hat das abgelehnt“. Mit der Begründung, Anwohner seien dann zu starker Lärmbelastung ausgesetzt. Stattdessen habe man das „Festivalgelände“ in der Friedrichsau zur Verfügung gestellt.

Dort wurden gestern trotz des schlechten Wetters Zelte und eine Verstärkeranlage für die dort spielenden Bands aufgebaut. Wer übernachten wollte,  musste sich bei den Veranstaltern anmelden. Bis gestern Nachmittag lagen gut 30 Anmeldungen vor, sagte Bier. Zumindest das Freitagsabendprogramm zogen die Freitagsaktivisten durch. Am heutigen Samstag will man (Wetter-)Bilanz ziehen und überlegen, ob man weitermacht.

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