Berufsausbildungsabbrecher in Ulm..

06. April 2018

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Immer weniger Lehrlinge schmeißen ihre Ausbildung hin

Azubis Die Industrie- und Handelskammer Ulm legt die besten Zahlen seit Jahren vor. Auch das Handwerk registriert zunehmend weniger Berufsabbrecher. Von Harald John


Mehr als jeder vierte Auszubildende schmeißt seine Ausbildung. Mit dem Hinweis auf eine weiter gestiegene Abbrecherquote hat der aktuelle Berufsbildungsbericht der Bundesregierung Diskussionen ausgelöst. Der Blick auf die Ulmer Zahlen aber zeigt: Es geht auch deutlich besser, es kommt nur auf die richtigen Rezepte an.


„Die jungen Leute interessieren sich für uns“, sagt Tobias Mehlich. Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm verweist darauf, dass „wir im vierten Jahr in Folge ein Plus beim Abschluss von Neuverträgen“ haben. Die IHK Ulm freut sich gar über die niedrigste Vertragsauflösungsquote aller IHKs und Handwerkskammern in Baden-Württemberg. „Die Quote von 13,6 Prozent belegt, dass wir mit unserem Angebot auf dem richtigen Weg sind“, zeigt sich IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle erfreut.


Zum Vergleich: Während die Abbrecherquote bundesweit bei 25,5 Prozent liegt, haben in Baden-Württemberg nur 22,1 aller Azubis ihr Verhältnis vorzeitig aufgelöst. „So eine Auflösung bedeutet zwar nicht unbedingt die endgültige Aufgabe der Ausbildung“, sagt IHK-Geschäftsführer Sälzle, „aber jede Auflösung ist als Scheitern mit persönlichen Niederlagen und negativen Erfahrungen verbunden.“


Beim Ulmer Handwerk lag die Quote der Abbrecher 2016 bei 28,1 Prozent (2015: 26,4). Nach Auskunft der Kammer gehören zu den am stärksten betroffenen Berufsgruppen das Sicherheitsgewerbe (um die 50 Prozent), Friseure (20,2), Gebäudereiniger, Fachverkäufer Lebensmittelhandwerk sowie Gerüstbauer. Bei Maurern (11,8) und Malern (10) bricht nur jeder Zehnte ab, besonders gut sieht es bei den Kfz-Mechatronikern mit 6,6 Prozent aus.


Wobei die Handwerkskammer Ulm eine andere Rechenmethode bevorzugt. „Wir nehmen die Gesamtheit aller Azubis und ziehen dann die Abbrecher eines Jahres ab“, meint Tobias Mehlich. Damit liegt die Quote für 2017 bei 11,1 Prozent (2016: 11,5, 2015: 12,3). Mehlich freut sich: „Wir schaffen uns ein wenig vor.“


Dies liege hauptsächlich an zwei Dingen. Erstens setze das Ulmer Handwerk auf umfassende Orientierung. So werde schon Schülern ein Einblick gegeben, dazu kämen Jobmessen wie die „Nacht der Ausbildung“, aber auch ausführliche Praktika. „Außerdem investieren wir viel Energie in laufende Ausbildungsverhältnisse“, sagt Mehlich. Schon seit einigen Jahren würden potenzielle Abbrecher identifiziert, denen mit Nachhilfe, aber auch mit Unterstützung beim rechtzeitigen Aufstehen geholfen wird.


Auch die Industrie- und Handelskammer hat einen „Kümmerer“ eingestellt. Matthias Hinkel begleitet aktuell 121 Lehrlinge, berät die Betriebe und organisiert Seminare für Ausbilder. In sieben von zehn Fällen konnte mit dem Projekt „Mediation in der Ausbildung“ eine vorzeitige Auflösung des Arbeitsverhältnisses verhindert werden. Laut IHK-Geschäftsführer Sälzle sind die Gründe für einen Abbruch vielfältig. Sie reichten von der falschen Berufswahl über gesundheitliche Probleme bis zu Schwierigkeiten mit Vorgesetzten oder Kollegen.

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