Die Arbeitslosigkeit im Kreis ist auf Tiefstand!!!!! AUch die Langzeitarbeitslosen profitieren!!!

30. Januar 2018, 18:00Uhr

Lesen SIE bitte die NUZ und in welchem Bereich noch dringend Verbesserungen nötig sind!

Arbeitsmarkt-Rekord im Landkreis
Beruf Die durchschnittliche Erwerbslosenquote war 2017 so niedrig wie seit 30 Jahren nicht mehr. Wer besonders profitiert hat – und was der Agentur für Arbeit weiterhin Kopfzerbrechen bereitet

von Ariane Attrodt

Neu-Ulm Wenn Richard Paul auf den Arbeitsmarkt des vergangenen Jahres zurückblickt, spricht er von einem „herausragenden Ergebnis“. Paul ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth, zu dessen Bezirk auch der Landkreis Neu-Ulm gehört. Und im Kreis habe man die durchschnittliche Arbeitslosenquote von 2016 „noch einmal deutlich getoppt“: Sie liegt für das vergangene Jahr bei 2,3 Prozent – einem Wert, bei dem man Paul zufolge „mit gutem Gewissen“ von Vollbeschäftigung sprechen kann und der so niedrig ist wie seit 30 Jahren nicht. „Die Wirtschaft brummt, und der Arbeitsmarkt boomt“, betonte Paul bei einem Pressegespräch am gestrigen Montag.

Profitiert haben im vergangenen Jahr Paul zufolge vor allem „die vermeintlich Schwächeren“: die Langzeitarbeitlosen. Ihre Anzahl sank im Vergleich zum Vorjahr im Jahresdurchschnitt um 90 Personen auf 385 Menschen – ein Minus von 19 Prozent. Ebenfalls deutlich zurückgegangen ist die durchschnittliche Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen: Ihre Zahl reduzierte sich um 15,8 Prozent auf durchschnittlich 217 Personen, im Vorjahr waren es noch 258.

Auch die Erwerbstätigkeit hat 2017 weiter zugenommen – vor allem im Bereich der Teilzeit. Knapp die Hälfte des Zuwachses hier trugen Paul zufolge Zuwanderer aus den Ländern Rumänien, Ungarn, Polen und Bulgarien bei. „Die sehr gute Arbeitsmarktlage bewegt die europäischen Ausländer, hier ihren Lebensmittelpunkt zu suchen und auch zu finden.“ Paul rechnet damit, dass die Zahlen auch in diesem Jahr positiv sein werden. „Es wird eine leichte Verbesserung geben – wenn nicht irgendetwas Unvorhergesehenes passiert.“

Doch trotz der allgemeinen guten Entwicklung bliebe ein „Sorgenkind“: Schwerbehinderte haben es deutlich schwerer, einen Job zu finden. „Da gibt es nach wie vor noch starke Vorbehalte“, erklärte Paul. Viele Firmen würden demnach annehmen, dass eine Behinderung automatisch eine Einschränkung im Joballtag darstelle. „Das muss aber nicht sein“, betont Paul und nennt als Beispiel den Rollstuhlfahrer, der im Büro arbeitet. „Hier ist noch Aufklärung nötig.“

Ebenfalls problematisch sei es, geeignete qualifizierte Bewerber für die freien Stellen zu finden. Denn obwohl es 2017 durchschnittlich 1587 offene Stellen gab – konzentriere sich die Nachfrage viel stärker auf Fachkräfte, so Paul. Dabei gebe es auch andere Möglichkeiten, beispielsweise Umschüler einzustellen, wie Karina Ortlieb, Geschäftsstellenleiterin von Neu-Ulm und Illertissen erklärte. „Das ist auch so ein Punkt, den die Firmen einmal angehen sollten.“ Gerade im Bäckerhandwerk sieht sie hier Potenzial.

Arbeitslosigkeit sei laut Paul kein „Dauerphänomen“. So könne beispielsweise ein Drittel derer, denen gekündigt wurde, „nahtlos einen neuen Job aufnehmen“. Nicht nur deshalb geht Geschäftsstellenleiterin Ortlieb davon aus, dass die gekündigten Angestellten der Ulmer Firma Ratiopharm bald wieder eine Stelle finden. Denn hoch qualifizierte seien oft sehr mobil, würden sich deutschland- oder europaweit nach einer neuen Stelle umsehen. „Gerade wenn Ratiopharm Spezialisten entlässt, sind die ja überall gefragt“, so Ortlieb. Und wenn Helfer versiert seien, fänden auch die schnell wieder einen Job, ergänzt Paul.

Richard Paul

Karina Ortlieb

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