Kostenlose KITAs - nicht in Bayern .. die FDP Neu-Ulm würde dies begrüssen..

04. April 2018

Lesen SIE dazu bitte die NUZ..

Warum Bayern Kitas nicht kostenlos macht
Bildung Die SPD will die Gebühren im Freistaat abschaffen. CSU-Regierung hält davon nichts

Von Sarah Ritschel

Augsburg Knapp jedes zweite Kind bis zehn Jahre wird in Bayern nicht nur von Mama und Papa erzogen: Die Kleinsten gehen früh in die Krippe, die Großen etwa zur Mittagsbetreuung. Eltern in Bayern zahlen dafür – anders als die in Rheinland-Pfalz, wo Kitas schon seit acht Jahren kostenlos sind. Niedersachsen und Hessen ziehen dieses Jahr nach, andere Bundesländer planen dasselbe. Bayern nicht.

Der Ausbau der Angebote und Qualitätsverbesserungen hätten Priorität vor einer Kostenfreiheit, heißt es aus dem Familienministerium. Ministerin Kerstin Schreyer (CSU) sagte gestern unserer Zeitung: „Unser Ziel ist es, dass Eltern für ihre Kinder genau die Art von Betreuung finden, die sie sich wünschen. Wir unterstützen deshalb die zuständigen Kommunen in Bayern sehr intensiv.“ Für das letzte Kindergartenjahr erhalten Familien einen Zuschuss von 100 Euro pro Monat. „In den meisten Teilen Bayerns bedeutet das faktisch Beitragsfreiheit“, erklärt eine Sprecherin Schreyers. Allein für diese Maßnahme investiere der Freistaat jährlich rund 135 Millionen Euro. Doch gerade in Städten sind die Gebühren oft weit höher. In Augsburg überwiesen Eltern städtischen Kitas zuletzt gut 183 Euro – ganz zu schweigen von München. Die Summe bestimmen die Träger.

Die neue Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag nach dem Willen der SPD Mittel für eine Qualitätsoffensive und die „Entlastung von Eltern bei den Gebühren bis hin zur Gebührenfreiheit“ verankert. Gespräche über die Verteilung des Geldes treten nach Angaben des bayerischen Familienministeriums gerade in eine „entscheidende Phase“. Für Natascha Kohnen, stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende und Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im Freistaat, ist es dafür auch höchste Zeit. Denn Kita-Gebühren seien nur ein Baustein in den Alltagsausgaben einer Familie. Kostenlose Betreuung trage dazu bei, „Familien den Alltag bezahlbar zu machen“. Gegner jedoch kritisieren die Gratis-Kita als sozial ungerecht. Weil es für Familien mit niedrigem Einkommen – auch im Freistaat – schon reduzierte Sätze gebe, entlaste eine Abschaffung vor allem Besserverdiener. Die SPD sieht es anders. Erstens gehöre die Mehrheit der Familien zumindest in Bayern dem Mittelstand an, zweitens würden Geringverdiener finanzielle Unterstützung bisher oft nicht annehmen.

„Finanziell hätte der Freistaat ohne Weiteres die Möglichkeit, gebührenfreie Kitas einzuführen“, sagt Kohnen. SPD-Berechnungen zufolge würde eine kostenlose Grundbetreuung für Kinder zwischen zwei und sechs Jahren langfristig 535 Millionen Euro im Jahr kosten. „Das ließe sich unter anderem durch Steuermehreinnahmen und die Neuregelung des Länderfinanzausgleichs finanzieren, durch die Gelder frei werden.“ Für Kohnen ist es eine Investition in die Zukunft: „Frühkindliche Bildung ist so wichtig wie der Schulbesuch. Und deshalb muss auch die Kita kostenlos sein.“ (mit dpa) »Kommentar

Kinder möglichst früh fördern

Kommentar

Von Andrea Kümpfbeck

ak@augsburger-allgemeine.de

Bayern ist ein reiches Land. Der Freistaat bezahlt Eltern, die in den ersten Lebensjahren bei ihrem Kind zu Hause bleiben, ein eigenes Betreuungsgeld. Und der neue Ministerpräsident Markus Söder plant aktuell den Aufbau einer bayerischen Grenzpolizei. Alles Projekte, für die reichlich Geld im Staatshaushalt vorhanden ist.

Es sollte also kein Problem sein, eine Grundbetreuung in den bayerischen Kindergärten und Kindertagesstätten gebührenfrei anzubieten. Denn alle Kinder – die Zukunft unseres Landes – brauchen eine einheitliche frühkindliche Bildung und damit die gleichen Startbedingungen. Die bekommen sie in den Kitas vermittelt, in denen sie optimal auf ihren späteren Schulalltag vorbereitet werden. Egal, ob sie sich mit dem Erlernen der deutschen Sprache schwertun, soziale oder kognitive Defizite haben.

Eine kostenfreie Kinderbetreuung kann für viele ein Anreiz sein, die frühkindliche Förderung anzunehmen: für finanzschwache Familien, die sich jetzt noch schämen, staatliche Hilfe zu beantragen. Aber auch für alle anderen Eltern, weil die Vorschulerziehung dann endlich – wie in Frankreich – selbstverständlich ist und auf die breite gesellschaftliche Akzeptanz stößt, die ihr im Freistaat heute oft noch fehlt.

zurück

Unterstützen Sie uns!

Investieren Sie in die Freiheit — mit Ihrer Spende für die FDP Neu-Ulm.

Neben der Stimme am Wahltag und der Mitgliedschaft ist die Spende die dritte wesentliche Säule für die Unterstützung einer Partei durch die Bürger.

Spenden sind ein wichtiger und sehr persönlicher Beitrag des einzelnen Bürgers für die Politik seiner Wahl und Ausdruck persönlicher Willensbekundung. 

mehr zum Thema Spenden

Datenschutzeinstellungen

Diese Webseite nutzt Cookies und tauscht Daten mit Partnern aus. Mit der weiteren Nutzung wird dazu eine Einwilligung erteilt. Weitere Informationen und Anpassen der Einstellungen jederzeit unter Datenschutz.