GLEIS 44.. neues Kulturzentrum in Ulm...

29. August 2018

Lesen SIE bitte die SWP..

Kreatives Richtfest

Zwischennutzung Am Samstag feiert das „Gleis 44“ in der Schillerstraße seine Eröffnung als Ort für junge Kultur. Mit Taufe, DJs, Kunst – und klassischer Musik. Von Lena Grundhuber


Momentan fühlt man sich an eine verlassene Strandbar in der Nachsaison erinnert. Die Getränke sind noch nicht eingeräumt, dafür stehen lauter Topfpflanzen um die aus Brettern zusammengezimmerte Bar herum: „Die kommen direkt vom Obstwiesenfestival“, erklärt Samuel Rettig. Dort haben die Bäumchen die Bühne geschmückt, jetzt sollen sie den Biergarten des „Gleis 44“ zieren, wenn das neue Zwischennutzungsprojekt in der Schillerstraße 44 an diesem Samstag offiziell eröffnet.


Wie viel Interesse der neue Ort für junge Kultur weckt, davon haben schon rund 3000 Besucher auf der Vorab-Party am Schwörmontag eine Ahnung gegeben. Ganz soviel Ansturm erwartet Rettig an diesem Ferienwochenende allerdings nicht.


Noch stecke man ohnehin im „alltäglichen Wahnsinn“, meint er. Er und seine Mitstreiter haben einiges zu tun bis zum „Richtfest“, mit dem traditionellerweise der Rohbau gefeiert wird. Passt ja, „denn wir bauen wahrscheinlich noch drei Jahre lang daran weiter“, meint der 20-Jährige – Zwischennutzung ist eben „work in progress“. Wie es sich für ein Richtfest gehört, soll eine Taufe des Hauses stattfinden, das damit vom leerstehenden alten Bahngebäude zum Kreativort für junge Leute wird. Außerdem will das Team um Samuel Rettig, Paul Kost und Raffael Schmidt bei dieser Gelegenheit das Projekt „in allen Facetten“ vorstellen.


Der Biergarten draußen soll am Samstag um 17 Uhr eröffnen, bis 19 Uhr werden die Ateliers der Künstler im ersten Stock offenstehen. Unter anderem ist dort die Künstlerin Janina Schmid eingezogen, doch auch die HfK+G will ein „Design Lab“ für ihre Studenten einrichten. Ein Projektraum soll jeweils für drei Monate an ganz junge Künstler vergeben werden, um dort zum Beispiel an den Bewerbungsmappen für die Kunsthochschulen zu arbeiten. Platz für Yoga-Stunden und allerhand andere Zusammenkünfte ist außerdem.


Neben einer Eröffnungsrede von Kulturbürgermeisterin Iris Mann gibt es ein Konzert von dem jungen Pianisten Janis Pfeifer – dafür verleiht Piano Blomeier sogar einen Flügel – und Tamás Füzesi, dem ersten Konzertmeister des Philharmonischen Orchesters. Denn im kommenden Jahr soll auch eine Reihe mit klassischer Musik stattfinden, sagt Samuel Rettig. Er will das Versprechen ans Kulturamt einlösen, im „Gleis 44“ sowohl der Sub- als auch der Hochkultur ihren Platz einzuräumen.


Bevor von 22 Uhr an drinnen der elektronische Club-Betrieb mit dem „Kollektiv Schillerstraße“ ernsthaft losgeht, wird noch ein bisschen Soul und HipHop aufgelegt und eine Indie-Band auftreten. Schließlich soll das „Gleis 44“ auch ein Ort für kleine Bands sein, die sich hier ausprobieren können.


Seit rund drei Monaten sind die jungen Leute dafür am Werkeln. Etwa 50 bis 80 Helfer seien insgesamt beteiligt, meint Samuel Rettig. Diverse Sponsoren wie Fritz Cola und die Brauerei Härle habe man gewonnen, überhaupt sei ein „riesen-zivilgesellschaftliches Engagement“ zu spüren gewesen. Damit meint Rettig nicht zuletzt all die lokalen Handwerker, Architekten, Grafikdesigner und Messebauer, die unentgeltlich gearbeitet oder Material gestiftet haben.


Nach der Eröffnung wird es von kommender Woche an zunächst einmal mit einzelnen Veranstaltungen weitergehen. Und wenn dann die letzte Genehmigung vorliegt, könne hoffentlich bald der reguläre Betrieb starten, sagt Samuel Rettig. Das Ordnungsamt jedenfalls zeigt sich auf Nachfrage willens, das Verfahren zu beschleunigen. Wenn es innen so bunt wird, wie die Graffiti draußen es versprechen, können spannende drei Jahre daraus werden.

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