ES Museum... das neue Cafe hat sich bewährt...

15. Juni 2018

Lesen SIE bitte die NUZ..

Angekommen am Petrusplatz
Inklusion Knapp vier Monate nach der Eröffnung des Cafés im Edwin-Scharff-Museum zieht die Lebenshilfe eine positive Bilanz. Aber nicht alles hat so funktioniert, wie zunächst geplant

Von Marcus Golling

Neu-Ulm Es waren aufregende Wochen. Seit knapp vier Monaten betreibt die Lebenshilfe Donau-Iller ein inklusives Café im Eingangsbereich des Edwin-Scharff-Museums. Ein Pilotprojekt, nicht nur in der Stadt. Jetzt sagt Edgar Saar, Leiter der Donau-Iller-Werkstätten in Neu-Ulm, zufrieden: „Wir sind angekommen.“ Er gibt aber auch zu, dass es dafür ein paar Veränderungen gebraucht habe.

Die wohl wichtigste haben Passanten schon bemerkt: Inzwischen verfügt das Lokal über Außentische auf dem Petrusplatz. „Jetzt ist für jeden ersichtlich, dass dort ein Café ist“, freut sich Saar. Das war auch das Ziel, denn ursprünglich war Außenbestuhlung nur für den Innenhof vorgesehen. Doch dann erkannten die Verantwortlichen, dass es ohne an diesem Standort nicht geht. „Die Stadt war sehr kooperativ“, lobt Saar, der den Eingangsbereich nun „sehr einladend“ findet.

Geändert hat sich seit der Eröffnung auch die Speisekarte. Die Pfannkuchen-Variationen wurden Saar zufolge nicht ausreichend angenommen – anders als Waffeln und Ciabatta-Brote. Dafür gibt es seit Kurzem ein täglich wechselndes Mittagsgericht für knapp sechs Euro, zu dem jeweils noch eine vegetarische Alternative angeboten wird. „Wir verkaufen inzwischen im Schnitt 20 Mittagessen“, sagt Saar. „Das hat mich wirklich positiv überrascht.“ Ebenfalls neu ist, dass ein Teil der Kuchen direkt im Café gebacken wird: Eine Beschäftigte macht dies laut Saar „mit viel Freude“ – und köstlichem Ergebnis.

Drei Vollzeit-Mitarbeiter ohne Behinderung und sechs Beschäftigte mit Behinderung arbeiten derzeit im Café. Wobei die Zahl laut Saar noch wachsen kann – man wolle aus Sicht der Werkstätten möglichst vielen die Beschäftigung ermöglichen. Allerdings habe sich auch gezeigt, dass die Arbeit in der Gastronomie für manche eine (zu) große Umstellung bedeutet: Anders als in den Werkstätten sind streng festgelegte Pausenzeiten nicht möglich, abends dauert es schon einmal länger – und auch am Wochenende muss gearbeitet werden. Um die Bedingungen für die Beschäftigten zu verbessern, denkt die Lebenshilfe über einen Zwei-Schicht-Betrieb nach. Werkstattleiter Saar verweist auch auf Erfolge: Ein junger Mann mit einer spastischen Behinderung habe beispielsweise „so viel Spaß, dass er nicht mehr woanders arbeiten möchte“. Seine Angehörigen seien begeistert von der Entwicklung, die er durch das Projekt im Museum genommen habe. Das sei genau die Förderung, die sich die Lebenshilfe vorstellt. „Wir sind stolz, dass wir das Café betreiben können.“

Glücklich über das inklusive Lokal ist auch Museumsleiterin Helga Gutbrod – und das nicht nur, weil sie und ihre Kollegen dort mittags selbst einkehren können. Immer fragten Interessierte schon beim Buchen von Führungen nach einem anschließenden Cafébesuch. Und durch die angemessenen Preise könnten sich auch Familien eine Stärkung dort gut leisten. Es habe sich eine „schöne Zusammenarbeit“ entwickelt, auch wenn es unterschiedliche Perspektiven gebe: Das Museum blickt auf die Bedürfnisse und Wünsche seiner Besucher, die Lebenshilfe muss immer auch berücksichtigen, was mit dem Personal möglich ist. Gutbrod hat „ein gutes Gefühl“, was die Zukunft angeht. Beim Sommerfest am 19. Juli kümmert sich die Lebenshilfe um die Bewirtung der Gäste.

Wird als Treffpunkt bei den Neu-Ulmern immer beliebter: das von der Lebenshilfe Donau-Iller betriebene Museumscafé am Petrusplatz. Foto: Alexander Kaya

zurück

Unterstützen Sie uns!

Investieren Sie in die Freiheit — mit Ihrer Spende für die FDP Neu-Ulm.

Neben der Stimme am Wahltag und der Mitgliedschaft ist die Spende die dritte wesentliche Säule für die Unterstützung einer Partei durch die Bürger.

Spenden sind ein wichtiger und sehr persönlicher Beitrag des einzelnen Bürgers für die Politik seiner Wahl und Ausdruck persönlicher Willensbekundung. 

mehr zum Thema Spenden

Datenschutzeinstellungen

Diese Webseite nutzt Cookies und tauscht Daten mit Partnern aus. Mit der weiteren Nutzung wird dazu eine Einwilligung erteilt. Weitere Informationen und Anpassen der Einstellungen jederzeit unter Datenschutz.