Die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den Händlern muss verbessert werden...

03. November 2018

Lesen SIE bitte die SWP.. und unseren Antrag (gemeinsam mit der WG).. den wir gestern an die Verwaltung gesandt haben...

Ulm und Neu-Ulm

„Der Standort Neu-Ulm hat viele Stärken“

Handel Jörg Behrens, der neue Vorsitzende des Vereins „Wir in Neu-Ulm“, möchte eine bessere Kommunikation mit der Stadt. Und er würde die Straßenbahnlinie begrüßen. Von Edwin Ruschitzka


Der Verein „Wir in Neu-Ulm“ (WIN), in dem sich Händler, Dienstleister und Künstler zusammengeschlossen haben, hat sich im Frühjahr dieses Jahres neu aufgestellt. Neuer Vorsitzender ist seit März der Filialleiter von Media-Markt in der Glacis-Galerie, Jörg Behrens. Wenig später wurde mit Florian Fuchs der neue City-Manager vorgestellt. Wir haben mit WIN-Chef Behrens gesprochen.


Seit mehr als einem halben Jahr sind Sie Vorsitzender von „Wir in Neu-Ulm“. Sind Sie im Verein schon angekommen?


Jörg Behrens: Als ich im Jahr 2012 meinen Lebensmittelpunkt von München nach Neu-Ulm verlegt habe, wurde ich auf den Verein aufmerksam. Meine aktive Mitarbeit habe ich zunächst als kooptiertes Mitglied und dann als 2. Vorsitzender ab 2017 angenommen. Danach wurde ich zum Vorstandsvorsitzenden gewählt.


Trügt der Eindruck, dass es um den Verein herum im Moment ziemlich ruhig ist?


Das trügt tatsächlich. Der Verein beschäftigt sich gerade mit dem Aufbau einer neuen Software sowie der Aktualisierung der Homepage, um schneller und umfassender arbeiten und informieren zu können. Die Baustellensituation, insbesondere die Erreichbarkeit durch die Lenkung des Verkehrsflusses, beschäftigt uns intensiv. Eine gute Infrastruktur ist als Lebensader für die Stadt und für unsere Mitglieder von größter Bedeutung.


Was tun Sie da genau?


Wir befassen uns mit akzeptablen Lösungen und fordern ein Baustellenmanagement mit einem verbindlichen Bauzeitplan, um eine Planungssicherheit zu erreichen. Darüber hinaus befassen wir uns mit dem Thema „150 Jahre Neu-Ulm“. In einigen Steuerungskreisen der Stadt sind wir aktiv eingebunden. Auch die Betreuung unserer Mitglieder wird umfassend betrieben. Unser Ziel ist es, durch die neue Datentechnik die Mitglieder und die Öffentlichkeit aktuell und schneller über unsere Tätigkeit zu informieren.


Wie hat sich der Verein seit Ihrem Amtsantritt im März dieses Jahres entwickelt?


Es gibt einen stetigen Anstieg der Mitgliederzahlen und wir sind dabei uns neu zu positionieren. Der Verein wächst gesund und nachhaltig.


Welche Handschrift ist bislang von Ihnen und vom neuen City-Manager Florian Fuchs zu erkennen?


Herr Fuchs bringt sehr viel Erfahrung im Bereich des Stadtmarketings und der sozialen Medien mit. Das wirkt sich sehr positiv auf die Gespräche mit den Mitgliedern und die Weiterentwicklung des Vereins aus. Herr Fuchs konnte die bisherige Arbeit nahtlos fortsetzen. Insbesondere die Überarbeitung der Homepage und des „Social Media Auftritts“ werden zukünftig eine Plattform bieten, auf der sich WIN Mitglieder präsentieren können.


Was soll damit erreicht werden?


Eine Kernaufgabe des Vereins ist das Image der Stadt zu verbessern und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Hierzu gehört eine permanente Sensibilisierung der handelnden Personen in der Verwaltung und den Gremien der Stadt. Zusammen mit Mitgliedern nehmen wir sehr viel – wie in meinem Fall – private Zeit in die Hand, um Überzeugungsarbeit zu leisten.


Kann der Geschäftsführer des Media-Markts überhaupt für die vielen kleineren Händler und Dienstleister in Neu-Ulm sprechen? Können Sie sich in deren Nöte und Sorgen hinein versetzen?


Gemeinsam mit unserem Citymanager habe ich immer ein offenes Ohr für die Belange der kleineren Händler und Dienstleister. Durch persönliche Besuche von Herrn Fuchs bei unseren Mitgliedern und dem ständigen Austausch zwischen uns können wir schnell reagieren. Durch meinen Werdegang in mehreren Städten habe ich eine klare Vorstellung von einer erfolgreichen prosperierenden Stadt.


Welche Vorstellungen sind das?


Leben, Arbeiten und Erleben müssen eine Stadt prägen. Im Handel ergänzen sich Groß-, Klein- und Mittelbetriebe. Der Branchenmix muss homogen und umfassend sein. Die Aufenthaltsqualität wird mit Events, Cafés und vielem mehr gefördert. Sauberkeit und Sicherheit sind unverzichtbar.


Hat Ihrer Meinung nach die Glacis-Galerie den Handelsstandort Neu-Ulm insgesamt gestärkt oder im Umfeld eher geschwächt?


Die Zahl der hinzugekommenen Geschäfte sprechen für eine Stärkung Neu-Ulms als Einkaufs- und Erlebnisstadt. Das Angebot in Neu-Ulm ist zwischenzeitlich so groß geworden, dass es für Besucher, die in der Stadt wohnen, aber auch für Menschen, die aus dem Umland kommen, lukrativ ist in die Innenstadt zu fahren. Davon profitieren viele Betriebe. Zudem sind 650 neue Arbeitsplätze unmittelbar in der Glacis-Galerie entstanden. Ungezählt sind die vielen Dienstleister, die den Betrieb ermöglichen. Durch die arrondierenden Angebote zum Kunsthandwerker- und Töpfermarkt kommen von Jahr zu Jahr mehr Menschen nach Neu-Ulm. Das gleiche gilt für „Neu-Ulm spielt“ – ein Event, das Jung und Alt sowie alle am Standort ansässigen Betriebe verbindet.


Wie sehen sie den Standort Neu-Ulm bezüglich seiner Stärken?


Der Standort hat viele Stärken. Neu-Ulm hat eine junge und dynamische Bevölkerung. Die Einwohnerzahl steigt stetig und die Arbeitslosenquote mit aktuell 2,4 Prozent ist erfreulich gering. Es gibt eine Vielzahl an Freizeitangeboten. Spielmöglichkeiten, der Glacis Park und die Donaupromenade sind schnell zu erreichen. Die Aufenthaltsqualität bietet für Familien, junge und ältere Bürger sowie Singles ein breites Programm.


Und wirtschaftlich?


Die Wirtschaftsstruktur wird durch eine starke Industrie und das Handwerk gestützt. Kurze Wege, gute Parkmöglichkeiten, ein attraktiver Öffentlicher Personennahverkehr mit Regionalbahnhof mit Umsteigemöglichkeiten und Angebote für Kurzzeitparker stärken die Attraktivität der Innenstadt dazu. Dazu gehört das kostenfreie 20-Minuten-Parken. Positiv wirken sich auch die vielen Schulen bis zur Hochschule auf das Stadtgeschehen aus.


Und welche Schwächen gibt es zu benennen?


Jede Stadt hat ihre Stärken und Schwächen. In manchen Bereichen wünschen wir uns eine schnellere und bessere Kommunikation mit der Stadt. Es geht viel Zeit durch fehlende Koordination verloren. Ebenso gibt es eine Menge Hausaufgaben in Bezug auf die Verkehrsführung und Innenstadtbeschilderung zu erledigen. Hier verkauft sich Neu-Ulm deutlich unter Wert.


Alle blicken aufs Weihnachtsgeschäft. Was ist von „Wir in Neu-Ulm“ diesbezüglich begleitend zu erwarten?


Wir werden einen großen Teil zum Neu-Ulmer Weihnachtsmarkt beitragen. Mittlerweile hat er eine größere Strahlkraft in die Region. Der City Gutschein von Ulm und Neu-Ulm wird bei uns stärker in den Fokus rücken, da er eines der attraktivsten Geschenke ist.


Im nächsten Jahr will Neu-Ulm groß seine Stadterhebung vor dann 150 Jahren feiern. Welchen Part übernimmt dabei „Wir in Neu-Ulm“?


Der Verein ist mit Herrn Fuchs in der Arbeitsgruppe 150 Jahre Neu-Ulm vertreten. In dieser Arbeitsgruppe werden alle anstehenden Projekte geplant und besprochen. Wir beteiligen uns selbst mit drei eigenen Projekten.


Welchen?


Es wird eine Auflage von identitätsstiftenden Give Aways aufgesetzt, eine große Fotoausstellung „Vorher – Nachher“ installiert. Und in der Glacis-Galerie ist eine große Geburtstagsfeier geplant.


Wäre es nicht Zeit, dass die beiden Organisationen, die Ulmer City und „Wir in Neu-Ulm“ fusionieren? Oder sind die unterschiedlichen Interessen zu groß?


Es gibt schon viele Bereiche, in denen wir zusammenarbeiten und auf dem kurzen Dienstweg Projekte besprechen und umsetzen. Herr Fuchs kommuniziert regelmäßig mit dem Ulmer City Marketing. Das gemeinsame Ziel die Region zu stärken ist auf beiden Seiten der Donau präsent. Die Ansätze „Zweilandstadt“ könnten ein guter Weg sein.


Ulm wird im Dezember die zweite Straßenbahnlinie in Betrieb nehmen. Bedauern Sie es, dass über das Thema Straßenbahn in Neu-Ulm nicht mehr gesprochen wird?


Es wäre sicherlich ein großer Mehrwert für die Stadt und ein guter Schritt in die Zukunft gewesen. Die Gespräche sollten auf jeden Fall wieder aufgenommen werden.


Die Bauherren der Glacis-Galerie hätten es begrüßt, wenn die Straßenbahn am Neu-Ulmer Einkaufszentrum gehalten hätte. Sehen sie das genauso?


Selbstverständlich. In München am Stachus einzusteigen und am Marienplatz auszusteigen ist komfortabel. So kann man für unterschiedlichste Anliegen zeitsparend eine größere Distanz überwinden. Durch die Straßenbahn wäre der Anschluss unserer beiden Städte noch komfortabler. Und zukunftsorientiert ist dies allemal.

 

Herrn                                                                                                                 Neu-Ulm, 30.10.18

Oberbürgermeister Noerenberg                                                                     

Rathaus Neu-Ulm                                                                                                                                              

 

 

Betrifft: Zusammenarbeit mit lokalem Handel

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

 

im Namen der FDP- und der FWG-Fraktion beantragen wir:
 

 

Antrag:

Die Verwaltung

  • erstellt einen Bauzeitenplan für die bestehenden und geplanten Großprojekte in unserer Stadt. Umbau Reuttierstraße, Neubau am Heiner-Metzger-Platz, Abriss Parkhaus Bahnhofstraße, Umbau Ludwigstraße, ggf. andere? Sie kommuniziert diese mit der lokalen Wirtschaft. (Z.B. WIN, Glacis Galerie und anderen Betroffenen)
  • erklärt, wann das Gutachten bzgl. des Rechtsabbiegens von der Reuttierstraße (aus Süden kommend) in die Bahnhofstraße dem Rat vorgelegt wird. Sollte das Gutachten die Möglichkeit des Abbiegens ergeben, beantragen wir eine rasche Durchführung
  • stellt noch einmal die Beschilderung der Europastraße dar. Insbesondere die Ankündigung der Innenstadt Neu-Ulm, der Ratiopharm Arena, Möbel Mahler und der Glacis Galerie
  • untersucht die Einrichtung eines Gremiums, welches einen regelmäßigen Austausch mit dem lokalen Handel und der Wirtschaft möglich macht. Als Beispiel kann der „Innenstadtgewerbe-beirat“ der Stadt Augsburg herangezogen werden.
     

Begründung:

Unsere Stadt hatte und hat viele Großbaustellen vor sich. Z.B. Reuttierstraße, Ludwigstraße, LEW Gebäude, altes Parkhaus Bahnhofstraße, Südstadtbogen, „Cam“-Gelände……. .
Wir halten einen Informationsaustausch zwischen der Stadt und der Wirtschaft für dringlich um gegenseitige Aktionen (z.B. Aktionstage) nicht durch z.B. Straßensperren zu verhindern.

Die Ost-Spindel der Glacis Galerie wird nur von etwa 10 % der autofahrenden Kunden benützt. Das führt zu einer Belastung der West-Auffahrt mit bereits bestehenden Behinderungen bei An-und Abfahrt. Weitere Behinderungen sind im Rahmen der Bauarbeiten Südstadtbogen, Abriss altes Parkhaus in der Bahnhofstraße abzusehen.

 

Die Erreichbarkeit der Einzelhändler und großen Geschäfte muss im Rahmen der großräumigen Konkurrenz (Senden, Sedelhöfe) und angesichts der Zunahme des Online-Handels gewährleistet sein. Dafür sollten notwendige Baustellen rechtzeitig besprochen werden. Ein regelmäßiger Austausch hat sich in Augsburg im genannten Gremium seit Jahren bewährt.

Dazu gehört eine klare Wegweisung zur Innenstadt NUs mit seinem Einzelhandel und eine Führung zu den Einkaufszentren.

 

Mit freundlichen Grüßen

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