Lebenshilfe..

16. Januar 2017

ein wichtiger Beitrag zur Integration. Jeder Mensch ist wichtig!!!
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Was der Mensch wert ist

Lebenshilfe Staatssekretär Hintersberger informiert sich in den Neu-Ulmer Werkstätten über Beschäftigungsmöglichkeiten für Gehandicapte. Von Edwin Ruschitzka


Die Lebenshilfe Donau-Iller beschäftigt 2150 Menschen, davon nahezu 1200 mit Behinderung. Diese Menschen wollen arbeiten. Die meisten finden Arbeit, gut behütet, in den Werkstätten in Ulm, Neu-Ulm sowie in den Kreisen Alb-Donau und Neu-Ulm. Aber nicht nur das: Viele von ihnen bereitet die Lebenshilfe auch auf den freien Arbeitsmarkt vor. Davon hat sich jetzt Johannes Hintersberger, Staatssekretär im bayerischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, überzeugt. Und er hat von den Lebenshilfe-Verantwortlichen Geschäftsführer Dr. Jürgen Heinz und Gesamtleiter der Werkstätten, Roland Bader, mitgenommen, dass die Politik noch einiges zu erledigen hat.


Anspruchsvolle Arbeit


Die große Mehrzahl der Behinderten arbeitet in beschützten Werkstätten wie in der Finninger Straße in Neu-Ulm, wo derzeit auch das neue Verwaltungsgebäude hochgezogen wird und im Herbst bezogen werden soll. In diesen Werkstätten wird qualifizierte Arbeit geleistet, was die Lebenshilfe mit 300 Euro Monatslohn pro Person vergütet. Neue Arbeitsplätze entstehen: So scannen 14 Mitarbeiter Dokumente von Firmen wie Daimler Benz oder Ratiopharm ein, ziehen das Ganze auf CDs oder Sticks oder verschicken sie online an die Auftraggeber. Im vergangenen Jahr waren es 1,6 Millionen Stück. Andere sind damit beschäftigt, Pumpen für die Firma Bosch-Rexroth zu montieren. Die Mitarbeiter der Werkstatt werden gefördert und gefordert. „Sie leisten hervorragende Arbeit“, sagt Heinz.


Ziel der Lebenshilfe ist es, einen Teil der Behinderten auf den freien Arbeitsmarkt zu bringen und ihnen sozialversicherungspflichtige Jobs zu verschaffen. Wozu die Lebenshilfe-Tochter Adis (Alb-Donau-Industrie-Service) gegründet wurde. Dort sind derzeit 30 Mitarbeiter beschäftigt – Behinderte und Nicht-Behinderte, die je nach Qualifikation einen Tariflohn beziehen, im Durchschnitt 9 bis 10 Euro pro Stunde. Wobei Heinz dabei nicht von Behinderten spricht, sondern von Menschen mit „Vermittlungshemmnissen“. Arbeitsorte sind der CAP-Lebensmittelmarkt in Neu-Ulm und eine eigene Werkstatt-Abteilung an der Finninger Straße in den alten Hallen der längst abgezogenen US-Armee auf dem Areal der damaligen Nelson-Barracks. Dort, in der alten Panzer-Werkstatt, werden riesige Teile für Kühler von Liebherr-Kränen montiert: mit Hilfe eines von den Amerikanern zurückgelassenen Krans, „auf den manch anderer Betrieb stolz wäre“, so Heinz. Der Bereich der Adis soll längerfristig für 50 Beschäftigte ausgebaut werden.


Rückkehr problematisch


Problematisch und nur mit Hilfe eines bayerischen Modells möglich ist die Rückkehr von Adis-Beschäftigten in die Werkstätten, falls es auf dem freien Arbeitsmarkt nicht klappt. Sie müssten sich arbeitslos melden und sich erneut als werkstatttauglich überprüfen lassen. Diesem bürokratischen Hemmnis begegnet der Freistaat mit einem Modell, das die Rückkehr von Adis in die Werkstätten nach Ablauf von fünf Jahren garantiert. Diesbezüglich hätten sich die Bezirke als Geldgeber und die Rentenversicherungsträger geeinigt. Gesetzeslage ist das aber nicht.


Relativ neu ist bei der Lebenshilfe auch die Abteilung ZAB (Zentraler Ambulanter Bildungsbereich). Dort sind Menschen beschäftigt, die nicht in der Werkstatt, sondern bei Arbeitgebern vor Ort eingesetzt werden. Die Arbeitsplätze, Krankenhäuser etwa oder Gärtnereien, werden von der Lebenshilfe gesucht. Vor Ort, in inzwischen 24 Betrieben, werden die Beschäftigten dann von Paten begleitet. „Wir schauen, was der Mensch kann und was er will“, gab Bader dem Staatssekretär mit auf den Weg. „Denn der Mensch ist nicht mehr wert, wenn er mehr produziert“, ergänzte Heinz. Hintersberger zeigte sich erfreut darüber, dass von der Lebenshilfe auch „echte, verantwortliche Auftragsarbeit geleistet wird“.

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