Donaufest... bald beginnt es...

01. Juli 2018

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Grenzenlos“ ist das Thema

Donaufest Serbien trifft auf Kroatien: Mit den Fahnen soll dieses Jahr laut Kulturmanager Ralf Milde ein politisches Zeichen gesetzt werden. Von Tanja Miller


Grenzenlosigkeit, Vielfalt und Gemeinsamkeit symbolisieren die Fahnen des 11. Internationalen Donaufests. Gestaltet wurden sie von Ana Petrovic (33 Jahre) aus Kroatien und Bosiljka Zirojevic Lecic (47) aus Serbien. Auch wenn die beiden Länder ein angespanntes Verhältnis zueinander haben, sind die Künstlerinnen befreundet. Trotzdem fertigt jede ihre eigenen 330 Flaggen an, die nächste Woche in Ulm und Neu-Ulm am Flussufer zwischen Eisenbahn- und Herdbrücke aufgestellt werden.


Ana Petrovic hat ihren Abschluss 2011 an der Akademie der Künste in Osijek absolviert und nimmt in ihren Arbeiten oft Bezug zu Flüssen als kultureller Treffpunkt. Daher hat sie sich für das Flaggen-Projekt gerne bereiterklärt. Sie definiert die Donau nicht als Barriere, die die politischen und kulturellen Grenzen definiert.


Vielmehr sei der Fluss eine Definition für Ähnlichkeiten und Unterschiede sowie ein Symbol für Kooperation in der Europäischen Union, sagt die 33-Jährige. Daher würden die Grenzen kleiner. Grenzenlos sei schließlich das Ziel, was zwar ein schwer erreichbares Idealbild ist, dem die Menschen aber näher seien, als in den Zeiten davor.


Für alle gut sichtbar steht das Wort „grenzenlos“ in den zehn Sprachen der Länder, durch die die Donau fließt, auf den Fahnen und in neun der Staaten des Einzugsgebietes des Flusses. Ob grenzenlos auf englisch (borderless) oder kroatisch (bezgranican), jedes Wort einer Ländersprache hat die Künstlerin in siebzehn verschiedenen Farben wie rot, blau oder grün gefärbt. Daraus ergeben sich 323 Flaggen. Sieben bleiben übrig. „Die gehören der englischen Sprache, die für die internationale Kommunikation steht“, erläutert Petrovic.


Damit verwandelt sich das Wort zwischen den Donau-Brücken von Ulm und Neu-Ulm mehr als 300 Mal, ist aber immer gleich in seiner Kernaussage. Trotzdem ist das Wort aufgrund der verschiedenen Alphabete sowie unterschiedlichen Farbnuancen einzigartig in seiner Erscheinung – so wie die Menschen der Donauregionen.


Bosiljka Zirojevic Lecic, die an der Akademie der Künste in Novi Sad lehrt, stellt die Regionen der Donau anhand des Morsealphabets dar, daraus ergeben sich Linien und Punkte in den Farben der Länder, die an der Donau liegen. In dickeren oder dünneren Strichen und Kreisen schreibt die 47-Jährige die wesentlichen Städte des Flusses auf die Festfahnen, wobei jeder Buchstabe eine Flagge ist. Für Deutschland sind es Ulm, Ingolstadt und Regensburg, für Serbien Apatin, Novi Sad, Beograd und Smederevo mit den Länderfarben Rot, Blau und Weiß.


Zusätzlich zu den zehn Ländern gibt es das Wort „Donau“, welches in den Farben Hellblau, Blau und Weiß vorkommt. Doch in welcher Sprache steht der Fluss auf den Fahnen, die aus Polyesterstoff bestehen? „Auf lateinisch: Danubius“, sagt die Serbin. Denn viele der romanischen Sprachen wie Rumänisch basieren auf Latein.


Wie kamen die Künstlerinnen überhaupt dazu, die 660 Fahnen für das internationale Donaufest in Ulm zu gestalten? Für die Auswahl ist Kulturmanager Ralf Milde zuständig. Der 64-Jährige habe mit den vorherigen Verantwortlichen Dragam Matic (2016) und Vladimir Frelih (2014) gesprochen und sie hätten Vorschläge gemacht. So seien sie dann auf Petrovic und Zirojevic Lecic gekommen, erläutert Milde und fügt hinzu: „Vor allem wegen der Spannungsfäden beider Länder wollte ich ein politisches Zeichen setzen. Und weil es an der Zeit ist, dass Frauen wieder malen.“


Seit letztem Sommer lief die Vorbereitungszeit. In Kroatien nähten Schneiderinnen die Flaggen. Gegen Weihnachten haben die Kunstschaffenden die lichtechte und wasserabweisende Farbe aus Deutschland bekommen und seit dem Frühjahr malen sie.


Die im Wind flatternden Kunstwerke sind an einer 4,50 Meter hohen Bambusstange befestigt. Am 5. Juli werden sie während eines Fahneneinlaufs gegen 17.30 Uhr von der Ulmer Messe zum Marktgelände getragen und an den Flussufern aufgestellt. Ana Petrovic und Bosiljka Zirojevic Lecic werden vor Ort sein und sie zusammen mit ihren Studenten für das Festival vorbereiten. Vom 6. bis zum 15. Juli umrahmen die Flaggen das Donaufest.


Am 17. Juli können sie für 45 Euro ab 17 Uhr in der Keplerhalle, Keplerstraße 4, gekauft werden. Wem die Fahne zu lang ist, kann sie auch mit einem dreiteiligen Mast aus Glasfaser erwerben. Dieser halte länger, sagt der Kulturmanager.

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