Sportopia... nach dem Ratsentscheid.. wie geht es weiter ?

12. Mai 2017

Lesen SIE bitte die SWP..

Sportopia bewegt die Stadt

Ratsdebatte Wie teuer wird das Projekt für die Steuerzahler? Wie hoch ist das Darlehen? Und wie haben die Politiker gestimmt? Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Großbauprojekt der TSG Söflingen. Von Harald John und Christine Liebhardt


Am Morgen danach zeigten viele Teilnehmer der späten Ratssitzung am Mittwoch noch Ermüdungserscheinungen. Bis nach halb zehn Uhr abends hatten die 36 Gemeinderäte (vier fehlten) und OB Gunter Czisch debattiert, gestritten und wieder und wieder abgestimmt. Am Ende gab es ein einstimmiges Votum für das Projekt der TSG Söflingen.


Kommt Sportopia auf jeden Fall?


Nicht unbedingt. In der Sportsprache ausgedrückt: Nun liegt der Ball im Feld der Söflinger. Nach den Worten von TSG-Geschäftsführer Jochen Schmitt wollen die Verantwortlichen um Walter Feucht, der zur Zeit in den USA ist, die Hauptversammlung des Vereins am 30. Mai abwarten.


Warum die neue Situation?


Der Vorschlag der Verwaltung hatte ursprünglich einen Zuschuss von mehr als 1,4 Millionen Euro vorgesehen, der nun nach der Ablehnung im Rat lediglich als Darlehen gewährt werden soll.


Wie sieht diese Regelung im Detail aus?


Die Verwaltung gibt dem Verein ein Darlehen in Höhe von maximal 3,2 Millionen Euro brutto auf 30 Jahre mit einer Verzinsung von einem Prozent. In der Bau- und Einführungsphase ist eine tilgungsfreie Zeit bis zu fünf Jahre möglich. Für den Fall, dass die durchschnittliche Verzinsung der städtischen Darlehen zum 31. Dezember eines Jahres um mehr als 1 Prozent steigt, wird die Verwaltung über die Anpassung des Zinssatzes verhandeln.


Wie sieht die Gesamtfinanzierung aus?


Der Neubau einer Multifunktionshalle mit Nebenräumen für Behinderten- und Rollstuhlsport, Ganztagesschulbetreuung, Gesundheits-, Ball- und Kindersport soll rund 8,7 Millionen Euro kosten. Der Anteil für den eigentlichen Vereinssport (nur für den gibt die Stadt eine Zuzahlung) beträgt 5,9 Millionen Euro. Der Rest sind Kosten etwa für die Erweiterung des Fitnessbereiches oder für Reha-Räume, die etwa an Ärzte oder Physiotherapeuten fremd vermietet werden sollen.


Was zahlt die Stadt?


Nach den aktuellen Sportförderrichtlinien, die am 8. März dieses Jahres beschlossen wurden, beträgt der Regelzuschuss 50 Prozent, er ist allerdings auf drei Millionen gedeckelt. Bei Sportopia beträgt der Regelzuschuss demnach knapp 3 Millionen Euro.


Und woher kommt der Rest?


2,2 Millionen Euro muss der Verein aufbringen, 375 000 Euro gibt der Württembergische Landessportbund (WLSB). Die Stadt wollte diesen Zuschuss um 1,4 Millionen Euro aufstocken, dies hat im Rat aber keine Mehrheit gefunden.


Was sagt die Verwaltung?


OB Gunter Czisch bezeichnete die Entscheidung des Rates gestern als „sehr souverän“. Nun habe man ein Modell, welches man auch bei den künftigen Entscheidungen, etwa bei Zuschüssen für den SSV 46 oder den VfB anwenden könne. „Die Knappheit des Ergebnisses zeigt, dass sich der Rat weiter voran tastet und nach dem richtigen Weg schaut“, so Czisch. Aber die Politiker hätten mit ihrem Votum auch Grenzen gesetzt.


Warum haben die Mitglieder innerhalb der Ratsfraktionen unterschiedlich abgestimmt?


Besonders bei der CDU und der SPD, aber auch bei den Grünen gab es keine einheitliche Linie. Die Politiker konnten ihrem Gewissen folgen, Fraktionsdisziplin gab es nicht.


Was hatte es mit der Enthaltung von Bertram Holz auf sich?


Der CDU-Politiker ist gleichzeitig auch Präsident des VfB Ulm, deshalb erklärte er sich in der Debatte als befangen und enthielt sich in allen Punkten. Die Tragik: Beim Stand von 18:18 hätte seine Stimme den Ausschlag für eine Förderung gegeben, was in der Folgediskussion dann auch dem VfB hätte zu Gute kommen können. So aber enthielt sich Holz der Stimme – und erntete damit den Respekt des gesamten Gemeinderates.

 

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