Sportentwicklungsplanung Ulm macht es

19. April 2015

von der FDP beantragt.. .. abgelehnt...
Lesen Sie bitte die SWP

Wie sportlich ist Ulm?

Gemeinderat: Stuttgarter Institut wird Stadt untersuchen und beraten


Muss man die Entwicklung des Sports in Ulm planen? Ja, meinen Stadträte. Sie stimmten zu, dass das Ikps-Institut aus Stuttgart die Gegebenheiten in Ulm untersuchen soll. Im September soll damit begonnen werden.


BEATE ROSE


Ulm. Externe Berater, wenn es um Sport in Ulm geht – muss das sein? Ja, meinte Bürgermeisterin Iris Mann, zuständig auch für die städtischen Abteilungen Bildung und Sport, gleich zu Beginn der jüngsten Sitzung des Fachausschusses Bildung und Soziales.


Die Planung der Sportentwicklung für Ulm stand als erster Punkt auf der Tagesordnung. Mann erklärte: „Wir brauchen externe Berater, weil wir derzeit intern nicht die Kapazitäten haben, das Thema bearbeiten.“ Vom ausgewählten Institut ist sie überzeugt. Das habe Erfahrungen in großen und kleine Kommunen gesammelt.


Gerhard Semler, Leiter der städtischen Abteilung Bildung und Sport, führte aus, dass eine sportliche Stadt unter vielen Aspekten beurteilt werden müsse. Zum Beispiel, dass „Kinder länger an den Schulen sind“ und deshalb weniger am Vereinssport teilnehmen können. Von insgesamt 48 Turnhallen seien zehn sanierungsbedürftig. Generell bestehe die Frage, was Turnhallen künftig „inhaltlich“ bieten sollen.


Wie will nun die Beraterfirma arbeiten? Jörg Wetterich, Geschäftsführer des „Instituts für Kooperative Planung und Sportentwicklung“ (Ikps) stellte die geplanten Untersuchung anhand der Stadt Heilbronn vor: „Wir gehen nicht nur der Frage nach, wie ist es um Turnhallen und Sportanlagen bestellt, wir untersuchen alle Bewegungsräume.“ Etwa auch Schulhöfe und Freizeitspielstätten. Alle Untersuchungen seien vom Blick in die Zukunft bestimmt. „Wir werden weniger, älter, internationaler“, sagte Wetterich. Wie wird nun eine „sport- und bewegungsgerechte Stadt“ allen Einwohnern gerecht? Zudem werde das Institut Ulmer befragen, wie sie die Stadt in Sachen sportliche Angebote beurteilen. Ikps will den Bestand aufnehmen, den Bedarf beurteilen und planen. Eine Planungsgruppe werde sich zu sechs Sitzungen treffen. „Am Schluss steht ein Handlungskatalog für die nächsten 10, 15 Jahre“, sagte Wetterich. Er warb für sein Institut: „Wir haben das in über 100 Städten angewandt. Wir waren immer erfolgreich.“


FWG-Stadtrat Reinhold Eichhorn fragte, ob man so eine Untersuchung überhaupt brauche. „In Ulm gibt es eine sehr gute Sportlandschaft.“ 41 000 Ulmer seien Mitglied in Vereinen plus Kursteilnehmer. Außerdem sei Ulm nicht Heilbronn, vergleichen bringe wenig. „Meiner Meinung nach brauchen wir mehr überdachte Flächen und mehr Geld für Förderprogramme.“


SPD-Stadträtin Dagmar Engels führt an, dass ihr die Bedeutung des Spitzensports in den Ausführungen fehlen. „Vielleicht ist der momentan nicht so modern, aber gerade Jugendlichen brauchen Spitzensportler als Vorbilder.“ Grünen-Stadträtin Sigrid Räkel-Rehner begrüßte die Untersuchung, schließlich „bewegen wir uns alle viel zu wenig“.


Zudem haben die Frauen der Gemeinderatsfraktionen einen gemeinsamen Antrag gestellt, wie es um den Zugang speziell von Migrantinnen in den Sport bestellt ist. Räkel-Rehner bat darum, den Antrag zu beachten. Da meldete sich FWG-Stadtrat Eichhorn nochmal zu Wort. Die FWG-Fraktion ist die einzige, die den Antrag nicht unterzeichnet hat. Denn: „Migrantinnen im Sport – das ist ein kulturelles Problem, keines des Sportvereins“, sagte Eichhorn. Außerdem „brauche wir keinen Gemeinderat im Gemeinderat“. Worauf Grünen-Stadtrat Richard Böker sagte, er könne verstehen, dass Eichhorn sauer sei. Er als Mann habe den Antrag auch nicht unterzeichnen dürfen.


Letztendlich stimmten alle Ausschussmitglieder zu, dass das Ikps-Institut den Auftrag bekommt. Der Stadt sind das 86 000 Euro Wert. „Wo werden die fehlen“, fragte Stadträtin Karin Graf. Semler beruhigte: „Die fehlen nirgends.“ Das sei Geld, das aus dem vergangenem Jahr übertragen wurde.


Mann meinte, sie sei gespannt, was „wir in einem Jahr zu hören kriegen“. So lange ist die Projektlaufzeit. Ikps wird Ende September mit seiner Arbeit zu Ulm beginnen. Bis dahin will Semler alle Unterlagen zur Verfügung stellen, die für eine Sportdebatte gebraucht werden. Ganz sportlich fair versteht sich.


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