Beidseits der Donau..

04. Dezember 2014

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Hilfe im Haushalt

E insam in der Brandung weitergehender Zuschussanträge seiner Stadtratskollegen steht Erik Wischmann da. Oder vielmehr sitzt im Ratssaal. Dabei ist es gut, sagen zu können: Ein Mann dieser Statur hält das aus.

JAKOB RESCH | 0 Meinungen

E insam in der Brandung weitergehender Zuschussanträge seiner Stadtratskollegen steht Erik Wischmann da. Oder vielmehr sitzt im Ratssaal. Dabei ist es gut, sagen zu können: Ein Mann dieser Statur hält das aus. Denn wer wie Wischmann mit Blick auf die nackten Zahlen in den Haushaltsberatungen wohlfeile Wünsche in Serie vom Tisch wischt, macht sich keine Freunde. Und schon gar nicht im Sozialausschuss. Auch da ist Wischmann so frei, gegen den Strich zu bürsten.

Zum Beispiel, wenn es um zusätzlich 250 000 Euro für die Ausstattung von Gemeinschaftsschulen geht. Das hat die Fraktion der Grünen/Ulmhoch3 beantragt, nur um in Person von Stadtrat Michael Joukov dann erst mal doch davon abzusehen. So ein Zauber macht Wischmann ratlos.

"Welches Geld sollen wir dafür eigentlich in die Hand nehmen?" Sagt er dann. "Das Geld ist nicht da!" Und schlimmer noch findet er, sich mit solchen Anträgen als "gute Menschen darzustellen", um genau jene Anträge postwendend wieder zurückzuziehen. "Das ist unredlich." Und so gesehen irgendwie unlauterer politischer Wettbewerb.

Im Rathaus entsteht dafür die seltene Konstellation, dass die Stadtspitze aus Oberbürgermeister Ivo Gönner (SPD) und seinem Finanzverwalter Gunter Czisch (CDU) in Erik Wischmann (FDP) einen natürlichen und bisweilen sogar den einzigen Verbündeten am Ratstisch findet, wenn es darum geht, das Geld und damit den Laden zusammenzuhalten. Eine echte Haushaltshilfe sozusagen, die für eine deutschlandweit wohl einzigartige schwarz-rot-gelbe Koalition gegen Ringelpiez mit Geldverteilen sorgt.

Czisch sagt zum Beispiel zum Verzicht auf Kindergartengebühren: "Es ist kein zusätzliches Geld zum Verteilen da." Wischmann sagt zur nachträglichen Sonderförderung für das Café Canapé: "Der Haushalt läuft aus dem Ruder, wenn jeder so kommt." Dabei nahm er Grünen-Stadträtin Sigrid Räkel-Rehner ins Visier. Sie hatte wie übrigens auch CDU-Stadträtin Karin Graf das Café als "integrativ, niederschwellig, inklusiv" gelobt. Für Wischmann ist das die Diktion des Gutmenschentums, mit dem schnell Stimmung in der Sache gemacht werde.

Bleibt die Frage, ob Maßhalten die politische Strategie ist, mit der man öffentlich punkten würde. Tatsächlich kommt man mit den Nichtwünschen eines Erik Wischmanns ja eher weniger in der Presse. Andererseits ist er immer noch da. Anders als viele seiner Parteifreunde von der FDP.

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