Lutherstadt Ulm

26. August 2016

schön in / bei dieser Stadt zu leben!
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Luthers Erbe

Die Reformationsstadt Ulm bereitet sich auf das Jubiläumsjahr 2017 vor

Im kommenden Jahr werden 500 Jahre Reformation gefeiert. Ulm ist als eine von derzeit 62 Reformationsstädten in Europa mittendrin statt nur dabei.


Ulm. Martin Frecht spielt zum Reformationsjubiläum 2017 in Ulm die tragende Rolle. Moment mal: Das ist wohl ein Verschreiber, oder? Es geht doch um Martin Luther, der mit seinem Thesenanschlag 1517 die Reformation ausgelöst hat. Naja, um den auch. Aber die Ulmer widmen sich speziell dem anderen Martin, der als erster etatmäßiger protestantischer Münsterpfarrer von 1533 an bemüht war, die Reformation in der Stadt durchzusetzen, er, „ein Ulmer Handwerkersohn“.


So erzählt es Gudrun Litz, die Fachfrau fürs Mittelalter im Stadtarchiv, bei der die Fäden für das Jubiläumsprogramm zusammenlaufen. Gemeinsam mit der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde hat sich die Stadt um den Titel einer Reformationsstadt Europas beworben, jetzt ist sie eine unter 62 und legt ein ambitioniertes Programm für 2017 auf, wissenschaftlich betreut vom Reformationshistoriker Prof. Volker Leppin von der Uni Tübingen.


Damit setzt Ulm einen eigenen Akzent, denn, klar: „In Ulm selber ist 1517 nichts passiert“, was mit der Reformation zu tun gehabt hätte, sagt Gudrun Litz, „erst 1520/21 geht es los“, mit ersten evangelischen Ansätzen. Ein Forschungsprojekt ist nun in der Zeit Frechts angesiedelt – „unser Schwerpunkt für das Jahr“ – und widmet sich der „Vielstimmigkeit der Ulmer Reformation“, wie sie durch Luther angeregt wurde. Eine gleichnamige Tagung läuft im Mai, Susanne Schenk habilitiert in Tübingen über die Ulmer Reformationszeit von 1530 bis 1548.


Leppin seinerseits hat schon demnächst einen Auftritt in Ulm und predigt jetzt zum Reformationstag am 31. Oktober im Ulmer Münster.


Im März wird im Münster die Ausstellung „Luther und die Juden“ eröffnet, Abende zu den Schattenseiten der Reformation folgen.


Im April gibt es eine ökumenische Veranstaltung mit Kardinal Kurt Koch aus Rom und Heinrich Bedford-Strohm, EKD-Ratsvorsitzender.


Im Juni führt eine Exkursion über reformatorische Einflüsse nach Straßburg, weitere sollen folgen.


Im Juli läuft eine Ausstellung an diversen Orten im Stadtgebiet über Aspekte der Ulmer Reformation an.


In vier Wochen soll eine Homepage geschaltet sein, die alle Aktivitäten zusammenfasst.


Was nun den Reformator selber angeht: So sicher Luthers Thesenanschlag in Wittenberg gegen die Missstände in der katholischen Kirche ist, so unsicher ist, ob er wirklich in Ulm war. Er hat von der Stadt in einer Tischrede erzählt, könnte dabei aber auch auf seine Ulmer Bekanntschaften Bezug genommen haben. Damit zurück zu Frecht, von dem herzlich wenig überliefert ist. Er wurde 1548 auf Betreiben des katholischen Kaisers „in Ketten aus der Stadt geführt“, wie Gudrun Litz sagt. „Die Ulmer haben ihn total schofelig behandelt.“ Es gibt also noch was gutzumachen.

 

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