Grunremmingen.. AKW.. den Abbau vor Augen..

05. Mai 2017

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Den Abbau vor Augen

Kernkraftwerk Betreibergesellschaft in Gundremmingen hofft auf Genehmigung zum Jahreswechsel. Andernfalls sind Mitarbeiter womöglich zur Untätigkeit gezwungen. Von Thomas Steibadler


Im Kernkraftwerk Gundremmingen stehen die Zeichen auf Abbau. Block B des größten Atomkraftwerks in Deutschland muss Ende des Jahres vom Netz. Damit wird zum einen die Leistung des Kraftwerks halbiert und werden Teile der Anlage nicht mehr benötigt. Zum anderen reicht die Arbeit nicht mehr für alle Beschäftigten.


Der Personalabbau, sozialverträglich und in Abstimmung mit dem Betriebsrat, wie die kaufmännische Geschäftsführerin Gabriele Strehlau sagt, hat bereits begonnen. Anfang 2016 zählte die Betreibergesellschaft noch 660 Mitarbeiter, Anfang dieses Jahres waren es 611. Ende des Jahres soll das Unternehmen, das den Energieriesen RWE 75 Prozent) und Eon (25 Prozent) gehört, noch 560 Mitarbeiter beschäftigen. Diese Zahl solle dann bis Ende 2021 weitgehend konstant bleiben, sagt die Geschäftsführerin. An der Personalplanung für 2022 und die Jahre danach werde gerade gearbeitet. Denn Mitarbeiter werden auch dann benötigt, wenn das Kraftwerk keinen Strom mehr produzieren wird.


Nach den Worten von Michael Trobitz, des technischen Geschäftsführers, sollen nach dem Jahreswechsel etwa 200 Mitarbeiter mit dem Abbau von Block B beginnen. Sie können aber nur loslegen, wenn das bayerische Umweltministerium, die atomrechtliche Aufsichtsbehörde, die Genehmigung bis dahin erteilt hat. Ende 2014 hatte RWE die Stilllegung nicht mehr benötigter Anlagenteile beantragt. Gegen Einzelheiten der Abbaupläne sind im Genehmigungsverfahren etwa 150 Einwendungen erhoben worden, die Ende März Gegenstand des so genannten Erörterungstermins waren. Wie lange das Verfahren noch dauert, kann das bayerische Umweltministerium nicht sagen (siehe Infokasten). Kraftwerks-Geschäftsführer Trobitz hofft, dass es möglichst noch in diesem Jahr abgeschlossen wird. Wenn die Abbaugenehmigung gleich am 2. Januar 2018 vorliegen würde, „das wäre schon schön“.


Ob das klappt, hängt unter anderem von der Entsorgungskommission (ESK) ab, die das Bundesumweltministerium zum Beispiel in Sachen Stilllegung und Abbau von Kernkraftwerken berät. Der Ausschuss „Stilllegung“ der ESK, dem 13 Fachleute angehören, besucht zur Zeit Gundremmingen und befasst sich mit den Abbauplänen. Ein Schwerpunkt besteht Geschäftsführer Trobitz zufolge darin zu erläutern, wie auf der einen Seite des Kraftwerks der Abbau beginnt und auf der anderen Seite weiter Strom produziert wird – ohne die Sicherheit der Anlage zu gefährden.


Im vergangenen Jahr hat das Kernkraftwerk nach eigenen Angaben 19,4 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert, das entspreche etwa einem Viertel des in Bayern erzeugten Stroms. Vom nächsten Jahr an wird Gundremmingen vielleicht noch halb so viel Strom liefern. Wie es nach dem Jahreswechsel 2021/22 am Energie-Standort Gundremmingen weitergeht, kann Trobitz noch nicht sagen. Die Konzernmutter RWE habe nach wie vor Pläne für ein Gaskraftwerk in der Schublade. Dieses könnte immer dann einspringen, wenn regenerative Quellen nicht ausreichen, um die Grundlastversorgung sicherzustellen. Doch ob das Gaskraftwerk tatsächlich gebaut wird, stehe noch nicht fest. Sollte die Bundesnetzagentur die entsprechende Kraftwerkskapazität ausschreiben, werde RWE sicher mit guten Chancen am Wettbewerb teilnehmen: „Wir haben die ganze Infrastruktur, das sind Standort- und Kostenvorteile“.


Ob das Gaskraftwerk gebaut wird oder nicht: Was auf jeden Fall in Gundremmingen bleibt, ist das Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente. Dessen Betrieb ist bis Mitte 2046 genehmigt. Zur Zeit befinden sich 48 Castor-Behälter mit hochradioaktiven Elementen in der Lagerhalle, acht weitere stehen zur Beladung in den nächsten Monaten bereit. Insgesamt verfügt das Zwischenlager über 192 Castor-Stellplätze

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