Der Landkreis investiert in die Infrastruktur!

03. März 2017

Lesen SIE bitte die SWP..

Neu-Ulm und Region

Geld für Straßen und ÖPNV

Verkehr Trotz Finanzsorgen will der Kreis Neu-Ulm marode Straßen sanieren und das Busangebot verbessern. Das hat im Kreistag für Diskussionen gesorgt. Von Andreas Spengler


Wann es passiert, könne sie nicht sagen. „Diesen oder nächsten Winter“ sei es möglich, dass die marode Kreisstraße zwischen Burlafingen und Oberelchingen aufbrechen könnte, weil das Wasser in den Asphalt dringe und dort gefriere. „Wir gehen ein Risiko ein, wenn wir die Sanierung hinauszögern“, sagte Sonja Baumberger vom Bauamt in Krumbach. Doch ein Teil der Kreisräte blieb skeptisch. „Ich sehe den Bedarf nicht“, sagte Franz Schmid (Grüne). Marita Kaiser (FW) betonte: „Wir müssen dringende Notwendigkeiten und sehr Wünschenswertes unterscheiden.“ Der Landkreis müsse den „Gürtel enger schnallen“.


Das rief Alexander Engelhard (CSU) auf den Plan. Die Kreisräte sollten „auf die Fachleute vertrauen“, forderte er. „Eine Verschiebung von zwei oder drei Jahren“ mache „gar keinen Sinn“. Die Diskussion um die 750 000-Euro-Investition in die marode Straßendecke schien symptomatisch für die gestrige Sitzung des Verkehrsausschusses im Neu-Ulmer Kreistag. Knapp drei Stunden lang diskutierten die Räte über anstehende Projekte – immer unter dem Vorzeichen der finanziellen Engpässe, die dieses Jahr auf den Schultern des Landkreis lasten. Im einzelnen wurden folgende Projekte diskutiert.


Sanierungen Kreisstraßen


Trotz aller Diskussionen: Am Ende gab es eine deutliche Mehrheit für die Straßensanierungen. Sowohl der Belag der Kreisstraße NU8 zwischen Burlafingen und Oberelchingen als auch der der NU10 zwischen Biberach und Biberachzell soll saniert werden. Details will der Ausschuss in der kommenden Sitzung beschließen.


A7-Anschlussstelle Bellenberg


Bereits 1998 wurde der erste Entwurf für eine Anschlussstelle Bellenberg-Tiefenbach vorgelegt. Lange haben sich die Planungen hingezogen. Jetzt wirft der neue Bundesverkehrswegeplan ein neues Licht auf das Projekt. Der sechsspurige Ausbau der A7 zwischen Autobahndreieck Hittistetten und Anschlussstelle Illertissen wurde in den „vordringlichen Bedarf“ aufgenommen. Bis Ende 2017 will die Autobahndirektion Südbayern ein Konzept für den sechsspurigen Ausbau vorlegen – und dabei auch über den Bau der Anschlussstelle nachdenken. Bis es soweit ist, könnten aber noch bis zu zehn Jahre vergehen, betonte Olaf Weller von der Autobahndirektion. Sehr zum Unmut der Kreisräte. „Die Not ist wirklich sehr groß“, sagte Wolfgang Ostermann (SPD) und verwies auf die Blechlawine, die jedes Wochenende auf der Autobahn unterwegs sei. Eine Zwischenlösung könnte sein, den Standstreifen freizugeben, erklärte Weller.


Kreisverkehr Pfuhl


Wo die Staatsstraße 2023 bei Pfuhl die Kreisstraße NU8 kreuzt, passieren häufig Unfälle. Deshalb sollte dort ein Kreisel entstehen. Doch laut Bauamt gibt es Probleme beim Erwerb der Grundstücke für den Bau. Baumberger sieht die Verhandlungen als „gescheitert“ an, betonte aber: „Wir müssen in absehbarer Zeit eine Lösung hinbekommen.“ Angedacht sei bislang eine Ampel.


Personennahverkehr Pfiffibus


Das Angebot des Pfiffibusses soll angepasst werden. 2016 zählte der Betreiber „Ding“ rund 36 500 Fahrgäste, knapp 7000 mehr als im Vorjahr. Dennoch sind nicht alle Linien ausreichend nachgefragt. Weil zuletzt nur wenige Gäste auf den Strecken unterwegs waren, sollen die Linien 733 (Senden-Aufheim), 734 (Senden-Wullenstetten-Witzighausen) sowie 765 (Vöhringen-Weißenhorn) nach 20 Uhr nur noch bei Bedarf fahren. Dafür soll künftig stündlich vom Weißenhorner Bahnhof ein Bus Richtung Pfaffenhofen und in die Gegenrichtung fahren.


Ausgebaut werden soll auch die Anbindung der Vöhringer Ortsteile Illerberg/Thal an den Bahnhalt in Witzighausen, mit stündlichen Bussen. Das neue Konzept bedeutet für den Kreis jährliche Mehrkosten von 21 000 Euro und soll zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2017 umgesetzt werden. Von den Kreisräten kam einstimmiges Lob.


Zuglinien Illertalbahn


Landrat Thorsten Freudenberger hat in der Sitzung auch Bezug genommen auf die Probleme bei der Illertalbahn. Nach einem Betreiberwechsel hatte es zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen gegeben (wie berichtet). Freudenberger fand dafür deutliche Worte: „Das wollen wir so nicht dulden.“ Das Landratsamt stehe in Kontakt mit den Betreibern, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und der DB Regio. Erste Erfahrungen zeigten, dass sich die Situation bereits gebessert habe.

zurück

Unterstützen Sie uns!

Investieren Sie in die Freiheit — mit Ihrer Spende für die FDP Neu-Ulm.

Neben der Stimme am Wahltag und der Mitgliedschaft ist die Spende die dritte wesentliche Säule für die Unterstützung einer Partei durch die Bürger.

Spenden sind ein wichtiger und sehr persönlicher Beitrag des einzelnen Bürgers für die Politik seiner Wahl und Ausdruck persönlicher Willensbekundung. 

mehr zum Thema Spenden

Datenschutzeinstellungen

Diese Webseite nutzt Cookies und tauscht Daten mit Partnern aus. Mit der weiteren Nutzung wird dazu eine Einwilligung erteilt. Weitere Informationen und Anpassen der Einstellungen jederzeit unter Datenschutz.