7 Parteilisten wollen in den Stadtrat

28. Februar 2014

Lesen Sie bitte die SWP

Die neue Lust am Stadtrat - Sechs Listen im Vergleich

Klar, bei der Kommunalwahl kommt es auf Inhalte an. Doch auch Äußerlichkeiten verraten etwas über die Listen der Parteien und Gruppierungen. Ein Blick auf Wohnorte, Alter und Geschlecht der Kandidaten.

CHIRIN KOLB |

Per E-Mail verschicken Diesen Artikel drucken
 

Der Neu-Ulmer Stadtrat scheint ein attraktives Gremium zu sein, attraktiver jedenfalls als bei der vorigen Kommunalwahl. Immerhin bewerben sich diesmal deutlich mehr Frauen und Männer um einen Sitz im Stadtrat: 222 Namen stehen auf den sechs Listen. 183 waren es vor sechs Jahren. Ein Überblick über die Listen - mal nicht nach inhaltlichen Kriterien:

Geschlecht: Männliche Kandidaten sind in der Überzahl, da macht Neu-Ulm keine Ausnahme - mit Ausnahme der Grünen. Sie besetzen, wie generell, ihre Liste streng abwechselnd mit Frauen und Männern, in diesem Fall: mit jeweils elf, angeführt von Mechthild Destruelle. Annähernd gleich verteilt sind die Geschlechter verteilt bei PRO (18 Männer, 16 Frauen) und FDP (20 Männer, 18 Frauen). Die FWG zählt 24 Männer und 16 Frauen. Die großen Parteien tun sich deutlich schwerer als die meisten kleineren, Frauen auf ihre Liste zu locken. Für die CSU kandidieren 28 Männer und 16 Frauen, bei der SPD sind es 32 Männer und nur 12 Frauen.

Alter: Beim Altersdurchschnitt schneidet die CSU mit 47,4 Jahren am jüngsten ab, dicht gefolgt von PRO mit 47,9 Jahren. Der durchschnittliche FWG-Kandidat ist 49,7 Jahre alt. Die drei anderen Parteien liegen beim Altersdurchschnitt über 50: Die Grünen bei 50,2 Jahren, die SPD bei 51,2 Jahren und die FDP bei 52.

Die Altersspanne der Kandidaten ist auf jeder Liste groß und reicht bei manchen von Teenagern bis zu über 70-Jährigen. Die jüngste Bewerberin ist mit 18 Jahren Lea Salzmann (Grüne), gefolgt von den beiden 19-jährigen Teresa Lüll (PRO) und Fabian Braun (CSU). Die ältesten Kandidaten sind Peter Noll (76, CSU), Eugen Egle (77, SPD) und Georg Oßwald (79, FDP) - allesamt bereits langjährige Stadträte.

Stadtteile: Bei den Wohnorten der Kandidaten schlägt Pfuhl die Innenstadt - böse Zungen könnten behaupten, das spiegele auch die politischen Verhältnisse im Stadtrat wider. 59 Kandidaten leben in Pfuhl, nach Ludwigsfeld der zweitgrößte Stadtteil. Im einwohnermäßig weitaus größten Neu-Ulmer Gebiet, der Innenstadt, sind 57 Kandidaten gemeldet. An dritter Stelle folgt Ludwigsfeld mit 42 Kandidaten, von denen mehr als 20 aber im Wiley wohnen, das kein eigener Stadtteil ist und zu Ludwigsfeld gehört. Bis auf Hausen, das keinen Bewerber stellt, sind alle Stadtteile vertreten, wenngleich manche - wie Holzschwang und Jedelhausen - lediglich mit einem Kandidaten.

Kandidatenzahl: Bei CSU und SPD ist es bei jeder Wahl das Gleiche: Sie haben stets 44 Frauen und Männer, die höchstmögliche Zahl, auf ihren Listen. Schwerer tun sich die kleineren Parteien und Gruppierungen. Wobei ein Trend bei dieser Wahl sehr auffällig ist: Die Kleinen haben großen Zuwachs.

PRO hat die Zahl der Kandidaten im Vergleich mit der Wahl 2008 mehr als verdoppelt, nämlich von 15 auf 34 - ein ungeahnter Höhenflug, nachdem die Wählervereinigung fast vor dem Aus gestanden hatte. Ganz im Gegensatz zum Bundestrend bei Wahlen befindet sich die FDP in Neu-Ulm im Aufwind, zumindest was die Zahl der Kandidaten betrifft. 38 Frauen und Männer stehen mit ihrem Namen für die Partei, 21 waren es vor sechs Jahren. Die FWG hat zehn Kandidaten mehr: 40 statt 30. Nur die Grünen sind ziemlich geschrumpft. Die Zahl ihrer Bewerber ist diesmal von 29 auf 22 zurückgegangen.

Amtierende Stadträte: Lediglich drei der derzeitigen Stadträte treten bei der Wahl nicht mehr an: Rolf Salzmann und Fabian Krauch von der CSU sowie der Grüne Wolfgang Moll. Das heißt: 41 der 44 Stadträte stehen wieder auf einer der Listen. Doch wie wurden sie von ihren Parteien oder Gruppierungen platziert?

Sie setzen jedenfalls auf unterschiedliche Strategien. Klar ist: Wer einen OB-Kandidaten hat, der auch in Neu-Ulm wohnt, platziert ihn an der Spitze. Gerold Noerenberg führt also die CSU-Liste an, Stephan Salzmann die PRO-Liste. PRO reiht dann aber sämtliche vier Stadträte, von denen drei erst im vergangenen Jahr von anderen Fraktionen übergetreten sind, aneinander. Neue Namen tauchen erst ab Platz 5 auf. Bei der CSU besetzen Funktionsträger die vorderen Plätze: die Bürgermeisterin, der Fraktionsvorsitzende, die Vorsitzenden von zwei Ortsverbänden. . . - nur der Burlafinger CSU-Vorsitzende Erich Niebling rangiert erst auf Platz 17. Als erster Neuling steht Thomas Ott auf Platz 7.

Die SPD hat sich bei den vorderen Plätzen um mehr Mischung aus Altgedient und Jung bemüht. Unter den ersten zehn auf der Liste sind sechs Neulinge - wobei einer von ihnen, Rudolf Erne, bis 2008 bereits Stadtrat war. Auch die Grünen senden mit ihrer Liste das Signal der Erneuerung. Ihre Stadträte nehmen die Plätze 2, 7, 8 und 9 ein.

FWG und FDP platzieren ihre Stadträte tendenziell eher vorn auf der Liste: auf den Plätzen 1, 2 und 5 bei der FWG, auf 1, 3 und 10 bei der FDP.

zurück

Unterstützen Sie uns!

Investieren Sie in die Freiheit — mit Ihrer Spende für die FDP Neu-Ulm.

Neben der Stimme am Wahltag und der Mitgliedschaft ist die Spende die dritte wesentliche Säule für die Unterstützung einer Partei durch die Bürger.

Spenden sind ein wichtiger und sehr persönlicher Beitrag des einzelnen Bürgers für die Politik seiner Wahl und Ausdruck persönlicher Willensbekundung. 

mehr zum Thema Spenden

Datenschutzeinstellungen

Diese Webseite nutzt Cookies und tauscht Daten mit Partnern aus. Mit der weiteren Nutzung wird dazu eine Einwilligung erteilt. Weitere Informationen und Anpassen der Einstellungen jederzeit unter Datenschutz.