Südstadtbogen... neuer Name statt "grüne Höfe"

14. Oktober 2016

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Ein 140-Millionen-Projekt

Wohnungsbau Statt „Grüner Höfe“ nun ein „Südstadtbogen“ in Neu-Ulm. Wie die Realgrund AG dieses Großvorhaben realisieren will. Von Hans-Uli Thierer


Harakiri? Ist nicht die Sache von Walter Hopp. Der Chef der Ulmer Realgrund AG, die Bauprojekte entwickelt und realisiert, ist bekannt dafür, dass er sein Unternehmen mit durchaus strenger Hand führt. Und damit stets auch mit klarem Blick für das Machbare. Risiken müssen überschaubar bleiben. Eben keine Risikogeschäfte.


Diese Philosophie steckt auch hinter dem Vorhaben „Südstadtbogen“, das eines der größten Investitionsprojekte in der Geschichte der Stadt Neu-Ulm werden könnte. Für 140 Millionen Euro sollen am südwestlichen Eingang zur Neu-Ulmer Innenstadt – nördlich von Bahnlinie und Turmstraße und westlich der Glacis-Galerie – ein markantes, 13 Stockwerke hohes Bürohaus, der Südstadtturm, und 450 neue Wohnungen ganz unterschiedlicher Zuschnitte entstehen. Dies auf dem Deckel einer drei Ebenen in den Boden reichenden Tiefgarage. Sie geht 30 Meter in die Tiefe und erstreckt sich, so Hopp über den derzeitigen Planungsstand, auf einer Länge von 350 Metern unter dem 16 800 und damit zwei Sportplätze großen Baugrundstück.


Alles in allem sollen an die 800 Stellplätze geschaffen werden. 450 sind für den Bedarf, der durch die Neubauten entsteht. Mit 350 Stellplätzen soll das Bauvorhaben die öffentlichen Stellplatzprobleme lösen, die der Stadt Neu-Ulm durch die notwendig gewordene Schließung des abbruchreifen Bahnhof-Parkhauses entstanden sind.


Der „Südstadtbogen“, der so heißt, weil er mit dem Baugrundstück der langgestreckten Kurve der Bahnlinie folgt, tritt an die Stelle der gescheiterten „Grünen Höfe“ des Illertissener Planers und Investors Ulrich Nickel. Er hat das Baugrundstück an die Realgrund verkauft. Die plant nun nach gegenwärtigem Stand mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von 140 Millionen Euro.


Diese Summe ist es, die die Frage nach dem unternehmerischen Wagnis aufwirft. Wie kommt ein Unternehmen wie die Realgrund mit 35 Mitarbeitern und einem durchschnittlichen Jahresumsatz von 40 Millionen Euro dazu, sich auf ein solches Großprojekt zu stürzen? Auf diese Frage lehnt sich Hopp erst einmal gelassen zurück. „Natürlich begrenzen wir unser eigenes Risiko.“ Der „Südstadtbogen“ solle ohne Bankenfinanzierung realisiert werden. Wie das? Indem die Realgrund potente Investoren gewonnen hat. Namen nennt Walter Hopp nicht, aber Branchen: Überregionale Versicherungsgruppen und Pensionskassen stehen als Geldgeber und Geldanleger parat. Dies nicht nur, weil solche Investoren angesichts der anhaltenden Niedrigzins-Phase ihr Heil in Beton suchen, also auf dem Immobilienmarkt aktiv werden. „Es hat sich auch herumgesprochen, dass Ulm/Neu-Ulm ein interessantes Pflaster ist. Die Wirtschaft boomt, die Menschen verdienen gut, wir sind Zuzugsgebiet. Das schafft Aufmerksamkeit. In Neubauten zu investieren ist attraktiver und lukrativer als Geldanlagen“, schildert Hopp seine Erfahrungen mit den Partnern im Hintergrund.


Sie entlasten die Realgrund AG, indem sie in den Wohnungsbau (siehe auch Info-Kasten) finanzieren, während die Realgrund auf eigene Rechnung den Büroturm baut und später vermarktet. Darin sollen 6300 Quadratmeter Büroflächen entstehen; im sich Richtung Süden anschließenden etwa halb so hohen Anbau zur Gartenstraße hin sind im Erdgeschoss außerdem Flächen für Gastronomie und Einzelhandel vorgesehen.


Ein Ulmer Büro plant


Alles in allem plant das Ulmer Büro Mühlich, Fink und Partner, das für die Realgrund schon die Bebauung am Neu-Ulmer Jahnufer entwickelt hat, einen Komplex aus 15 Gebäuden. Er wird unterbrochen durch einen platzartigen Durchgang. Die Neu-Ulmer Südwestflanke in die Innenstadt erhält also ein neues Stadtquartier in zeitgemäßer Architektur.


Der Bebauungsplan ist auf dem Weg. Er kommt nächsten Dienstag in den Neu-Ulmer Fachausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt. Hopp ist wie schon am Donauufer angetan von der unkomplizierten und unbürokratischen Herangehensweise der Stadtspitze und des Oberbürgermeisters Gerold Noerenberg an dieses Großvorhaben. Sollte es auf der Planungsschiene nicht zu Verzögerungen kommen, rechnet Hopp mit dem Baubeginn im Sommer nächsten Jahres. Fertigstellung des „Südstadtbogens“ wäre in diesem Fall Mitte 2020.

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