NUWOG.. Hilfe auch für kleinere Städte im Umland?

16. September 2016

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Bauen mit Hilfe aus Neu-Ulm?

Vöhringen, Bellenberg und Nersingen wollen mit der Nuwog Wohnraum schaffen

Der Bedarf an günstigen Wohnungen steigt – und überfordert manche kleine Kommune. Die Neu-Ulmer Wohnungsbaugesellschaft bietet nun ihre Hilfe an.


Kreis Neu-Ulm. Bislang gab es nur Andeutungen. Im Oktober 2015 sagte Andreas Heipp, Geschäftsführer der Neu-Ulmer Wohnungsgesellschaft, auf die Frage, ob die Nuwog städteübergreifend tätig werden könnte: „Die Nuwog könnte als Dienstleister auftreten. Da sind verschiedene Modelle denkbar.“ Und beim Spatenstich für das Nuwog-Projekt an der Münsterblickstraße Anfang August äußerte sich Gerold Noerenberg, OB von Neu-Ulm und Nuwog-Aufsichtsratschef, ähnlich: Die Neu-Ulmer stünden bereit, den Kreis-Kommunen beim Wohnungsbau zu helfen. Wie sich jetzt zeigt, ist das Angebot auf offene Ohren gestoßen. Drei Kommunen haben Interesse signalisiert, noch vor Jahresende sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden.


So jedenfalls hat es jetzt in einer Ratssitzung der Vöhringer Bürgermeister Karl Janson dargestellt: Am 29. September werde Nuwog-Chef Heipp den Räten verschiedene Konzepte vorstellen. Sollte es auf die Gründung eines Unternehmens hinauslaufen, das Nuwog-Land heißen könnte, so solle im Oktober die Gründungsversammlung sein. Bis Ende des Jahres müsste der Stadtrat über einen Beitritt entscheiden.


Cornelia Mahne, Referentin der Geschäftsleitung bei der Nuwog, tritt jedoch noch auf die Bremse. Man befinde sich in der Planungsphase, in ersten Gesprächen mit den Kommunen. Mahne berichtet, dass die Nuwog die Idee, sich aufs Land auszudehnen, bei einer Kreisversammlung des Gemeindetages vorgestellt habe. Ein vergleichbares Modell sei die „Baugesellschaft München-Land“, diese erstellt und verwaltet in 26 Städten und Gemeinden des Landkreises München öffentlich geförderte und freifinanzierte Mietwohnungen. Wie Mahne berichtet, haben Vöhringen, Bellenberg und Nersingen bekundet, mit der Nuwog zusammenarbeiten zu wollen.


Diese drei Kommunen haben – anders etwa als Weißenhorn und Illertissen – keine eigene Wohnungsbaugesellschaft, sehen sich gleichwohl in der Pflicht, kostengünstigen Wohnraum anzubieten. Etwa für Menschen mit geringem Einkommen und verstärkt auch für anerkannte Asylbewerber. Einen Anreiz, jetzt zu bauen, bietet der Wohnungspakt Bayern, in welchem bis 2019 rund 2,6 Milliarden Euro bereit stehen. „Es wäre fatal, das nicht zu nutzen“, sagt Mahne. Es sei allerdings so, dass die Städte und Gemeinden dennoch einen Eigenanteil leisten müssen. „Um aufzeigen zu können, wie es sich für Kommunen rechnet, haben wir beispielhafte Planungen gemacht.“ Es gebe aber auch andere staatliche Fördertöpfe. Und vielleicht werde die Nuwog letztlich nur ihr Know-How zur Verfügung stellen.


Vöhringen könne sich vorstellen, in eine GmbH Nuwog-Land einzutreten, sagt Hauptamtsleiter Jürgen Herzog. Bürgermeister Karl Janson hatte kürzlich im Rat gesagt, dass dafür eine Einlage von 30 000 Euro notwendig sei. Der Wohnungsbau – ein Grundstück in Illerberg und eines in der Kernstadt sind verfügbar – könne aber auch mit Unterstützung der Nuwog über die Stadt laufen oder komplett von der Nuwog bewerkstelligt werden. Sich an der in Gründung befindlichen Wohnungsbaugesellschaft Senden zu beteiligen, sei überlegt worden, sagt Herzog. „Aber die Nuwog hat eine große Erfahrung und die Kompetenzen. Das ist für uns die naheliegende Lösung.“


Bei der Verwaltung der gemeindeeigenen 25 Wohnungen könnte Bellenberg eine Kooperation mit der Nuwog eingehen, sagt Bürgermeisterin Simone Vogt-Keller. Und dabei müsse es nicht bleiben: „Sozialen Wohnungsbau können wir als kleine Kommune nicht allein stemmen.“ Zumal es schnell gehen müsse: „Der Bedarf ist da.“ Bellenberg brauche dutzende Wohnungen. Die Gründung einer gemeinsamen GmbH sei denkbar. „Wenn die Bedingungen passen.“ Nuwog-Chef Heipp werde demnächst im Rat vorsprechen.


Nersingen hoffe erstmal auf Synergieeffekt bei einer Zusammenarbeit mit der Nuwog, sagt Silvia Steinbach-Kokorsch von der Verwaltung. Derzeit binde Verwaltung und Betreuung der eigenen Sozialwohnungen einige Ressourcen. Stimmt der Gemeinderat einer Kooperation zu, werde diese „sicher die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum umfassen“. Heipp stellt seine Ideen am 20. September vor. Steinbach-Kokorsch: „Ziel der Verwaltung ist es, einen Grundsatzbeschluss herbeizuführen, dass der Gemeinderat sich eine Zusammenarbeit vorstellen kann.“


Letztlich muss auch die Stadt Neu-Ulm, der die Nuwog vollständig gehört, ihre Zustimmung geben. Bislang gibt es für eine Ausdehnung in den Landkreis hinaus noch kein Mandat des Stadtrates.


Quelle:
 

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