Daimler geht... die CDU wünscht sich ein Gegensteuern der Stadt..

18. November 2017

die CDU hat recht... die Wissenschaftsstadt in wichtig... auch Neu-Ulm sollte sich in dieser Hinsicht bewegen...
Lesen SIE bitte die SWP..

CDU fordert

Zentrum für

Automobil-IT

Antrag Fraktion reagiert auf Ankündigung der Schließung des Forschungszentrums am Oberen Eselsberg.


Ulm. Die CDU-Fraktion im Ulmer Gemeinderat fordert OB Gunter Czisch auf, sich mit den Verantwortlichen im Daimler-Konzern und in der Landesregierung, insbesondere mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann und dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister für Digitalisierung, Thomas Strobl, in Gespräche und Verhandlungen einzutreten, wie der bestehende Car IT-Cluster (Nokia; Daimler TSS, BMW, Audi eSolutions, Continental) am Oberen Eselsberg in ein Kompetenzzentrum intelligentes Automobil (Car Intelligency) oder zu deutsch: „Intelligentes Fahren“ aufgewertet werden kann und welche wissenschaftlichen Einrichtungen angesiedelt werden können.


Hintergrund des Antrags ist die angekündigte Schließung des Daimler Forschungszentrums am Oberen Eselsberg (wir berichteten). Damit breche der erste Stein aus dem Grundpfeiler der ersten Wissenschaftsstadt in Deutschland, „einem herausragenden Pilot-Projekt der Landesregierung, des Daimler-Konzerns und der Stadt Ulm unter OB Ernst Ludwig, mit dem dem strukturellen Umbruch von der Industrie- zur Wissensgesellschaft erfolgreich begegnet worden ist“, schreiben die Christdemokraten.


Immenser Strukturverlust


Die Aufwertung der „Car IT“ im Daimler-Konzern am Standort Ulm (Daimler TSS) sei zu begrüßen, heißt es in dem Antrag weiter. „Das kann aber über den Strukturverlust nicht hinweg täuschen, der mit der Aufgabe der Forschung am und um das Automobil auf dem Eselsberg verbunden ist und damit den mit Exzellenzforschung ohnehin unterversorgten Osten des Landes trifft.“


Die CDU spricht sich insbesondere für eine Ausweitung der Aktivitäten rund um das autonome Fahren des Instituts für Mess- und Regeltechnik in Betracht sowie ein Schwerpunktforschungszentrum zur vernetzten Mobilität. Der Stiftungslehrstuhl sei ja bereits bewilligt. Einfließen in diesen Schwerpunkt soll die 5G-Entwicklung und Forschung von Nokia, dem darauf basierenden Mapping sowie der Steuerung und Entwicklung weitere Testfelder autonomen Fahrens in der Real Simulation unter Berücksichtigung urbaner und meterologischer Einflüsse in der Stadt und Region Ulm.


Als zweiter Pfeiler sollte die Aufwertung der Batterieforschung und die Vernetzung und Versorgung der Region mit Elektromobilität das Kompetenzzentrum „Intelligentes Fahren“ sekundieren.

Mitarbeiter sind fassungslos

Daimler Die Nachricht über die Schließung des Forschungszentrums löst Unverständnis aus. Der Betriebsrat wartet weiter auf eine schlüssige Erklärung. Von Julia Kling


Wir sind fassungslos.“ Den Kollegen sei während der Betriebsversammlung am Vormittag das „pure Entsetzen ins Gesicht geschrieben“ gewesen, berichtete der Betriebsratsvorsitzende des Daimler-Forschungszentrums Frank Niebling gestern Nachmittag. Einen Tag zuvor hatten die Angestellten des Autokonzerns erfahren, dass der Standort am Oberen Eselsberg bis Ende 2018 geschlossen und die Arbeitsplätze in den Großraum Stuttgart verlagert werden sollen (wir berichteten).


Tiefer gehende Erklärungen für den für die Mitarbeiter völlig überraschenden Schritt habe die Geschäftsleitung nicht abgegeben. „Es gab weder Zahlen, Daten oder Fakten.“ Lediglich die Aussage es gebe „keine betriebswirtschaftlichen Gründe“. Einfach so hinnehmen wollen die Verantwortlichen von Betriebsrat und IG Metall die Entscheidung aber nicht. „Wir appellieren an den Vorstand der Daimler AG, gemeinsam eine Diskussion zu führen und eine Entscheidung zu treffen“, sagte Niebling. Allzu große Erfolgsaussichten rechnen sich die Vertreter aber nicht aus. „Wir sind keine Traumtänzer“, sagte Petra Wassermann, IG Metall-Geschäftsführerin. „Aber wir wollen dennoch nichts unversucht lassen.“


Der Betriebsrat äußerte Zweifel daran, dass der Geschäftsleitung bei ihrer Entscheidung alle Fakten vorlagen. „Die Informationslage ist nicht vollständig“, sagte Niebling. Das zeige sich etwa daran, dass Daimler von 200 betroffenen Mitarbeiter spricht, der Betriebsrat einschließlich 150 Werksstudenten, 50 Doktoranden und Haustechnik auf rund 450 Mitarbeiter kommt. „Es gibt einen Diskussionsbedarf, und wir hoffen auf einen Dialog, um ein Alternativkonzept zu entwickeln“, sagte Werner Ritter, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender. „Der jetzige Stand ist für uns keine Perspektive.“ Vom Betriebsrat, der mit sechs Mitglieder beim gestrigen Pressegespräch vertreten war, werde erwartet, „sofort in Interessensausgleichsverhandlungen zu treten“, berichtete Wassermann. Dafür fehlten jedoch noch die nötigen Informationen.


Von Forschung zur Entwicklung


Die Verlagerung bis Ende 2018 an die Standorte Sindelfingen, Untertürkheim und Immendingen sehen die Betriebsräte auch aus technischer Sicht kritisch. Laboratorien und Anlagen wie ein 30 Meter hoher Fallturm könnten nicht in wenigen Monaten umgezogen werden, sagte Michael Lahres. „Daimler spielt hier mit seiner technologischen Führerschaft in diesem Bereich.“ Am Oberen Eselsberg werde vor allem in den Bereichen Reibungsreduzierung im Motor und Autonomes Fahren gearbeitet. „In den vergangen Jahren haben wir uns von der Forschung hin zur Transfer-Vorentwicklung gewandelt.“


Mit der Aufgabe des Standorts gehe auch der enge Kontakt zur Uni verloren. „Wir haben hier gerade eine optimale Integration“, sagt Ritter. „Ich hätte mir erhofft, dass man das nicht so einfach weggibt.“ Das Argument des Konzerns, Daimler wolle im Gegenzug den IT-Standort ausbauen, sticht bei Petra Wassermann nicht. „Der Campus bietet jede Menge Platz zum Bebauen.“ Pläne hierfür habe es bereits gegeben. Zudem gehe mit dem Wegfall des Forschungszentrums auch eine Vielfalt verloren. „Es geht nicht nur um die Summe der Arbeitsplätze, sondern auch um die Qualität. Die Breite wird auf jeden Fall schmaler.“


Ritter rechnet nicht damit, dass alle Mitarbeiter, vorrangig Ingenieure, Physiker, Elektrotechniker, Informatiker und Maschinenbauer, den Umzug mitmachen. „Es gibt Leute, die gucken über den Zaun“, oder werden abgeworben.

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