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14. Mai 2019

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Auf zehn Kilometern Danke sagen

Benefiz Der ehemalige Profi-Läufer Felix Limo läuft bei Run-Bike-Rock in Illertissen mit. Zahlreiche Menschen aus der Region haben für seine Schule im kenianischen Eldoret gespendet. Von Bianca Frieß

2011 war Felix Limo (links) schon einmal in der Region – in Bellenberg stand damals ein gemeinsames Lauftraining auf dem Programm. Heuer ist ein lockeres Aufwärmtraining geplant.⇥Foto: Matthias Kessler

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elix Limo hat schon einige große Marathons gewonnen – in Berlin, Chicago, London. Jetzt geht er beim Illertisser Benefizlauf Run-Bike-Rock am Sonntag, 26. Mai, an den Start. Diesmal will er aber nicht als Erster über die Ziellinie laufen, betont Sylvia Rohrhirsch aus Bellenberg, die in engem Kontakt mit dem Kenianer steht. „Er will mit den Leuten mitjoggen und sich persönlich bedanken.“

Und zwar für rund 12 000 Euro an Spenden, die hier in der Region gesammelt wurden. Sie kommen einer Schule in Eldoret in Kenia zugute, die Felix Limo mit Unterstützung von Rohrhirsch aufgebaut hat. Von dem Geld soll dort ein dringend benötigter Tiefenbrunnen gebaut werden. „Damit wir endlich sauberes Trinkwasser haben“, sagt Rohrhirsch. Sie arbeitet beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Il­lertissen, über den die Spendenaktion koordiniert wird.

Das ist ein
phänomenales Projekt. Die beste Form, um Bildung zu verbessern.
Ansgar BatznerSchulamtsdirektor

Limo ist insgesamt eine knappe Woche in der Region. Er will hier auch die Schulen besuchen, die teilweise schon seit Jahren für das Internat in Kenia spenden: die Volksschule Buch, die Grundschule Süd sowie die Uli-Wieland-Mittelschule in Vöhringen und das Kolleg der Schulbrüder in Illertissen. Und wer will, kann sich mit Limo gemeinsam auf Run-Bike-Rock vorbereiten: Am Samstag, 25. Mai, gibt es um 16 Uhr im Hof der Brunnenapotheke in Bellenberg ein „lockeres Stretching“, sagt Rohrhirsch. Hier steht Limo dann auch im kleineren Kreis für Gespräche zur Verfügung. Bei schlechtem Wetter wird das Warm-Up in die Halle des ASV Bellenberg verlegt.

„Felix freut sich schon auf den Kontakt mit den Leuten hier“, sagt Rohrhirsch. Über seine Schule in Eldoret will der ehemalige Profiläufer „sein Glück an seine Landsleute weitergeben.“ Denn Limo durfte als einziges von acht Kindern in seiner Familie zur Schule gehen – wo sein Talent zum Laufen entdeckt und gefördert wurde. Heute arbeitet er als Tierarzt. Über einen gemeinsamen Bekannten entstand der Kontakt zu Sylvia Rohrhirsch, die als Helferin immer wieder in Katastrophengebieten im Einsatz ist und dort Schulungen gibt. Vor gut fünf Jahren öffnete schließlich die „Felison’s School“ in Eldoret, die aktuell 209 Schüler besuchen – darunter auch viele Kinder aus besonders bedürftigen Familien.

Teilnehmer-Limit erreicht

Das Konzept: Anders als in Kenia üblich werden maximal 25 Schüler pro Klasse unterrichtet, es gibt keine Prügelstrafen, keinen Frontalunterricht. „Jedes Kind wird dort wirklich geschätzt“, erzählt Rohrhirsch. Und gleichzeitig entstehen Arbeitsplätze für Einheimische, die Lehrer kommen direkt aus der Region.

„Das ist einfach ein phänomenales Projekt“, sagt der Neu-Ulmer Schulamtsdirektor und Run-Bike-Rock­-Organisator Ansgar Batzner, der im vergangenen Jahr in Eldoret zu Besuch war. „Es ist aus der Region heraus entstanden – die beste Form, um Bildung und Teilhabe zu verbessern.“ Batzner ist froh, dass er nun Limo für Run-Bike-Rock gewinnen konnte. Der vielfache Marathonsieger und ehemalige Weltrekordhalter im 15-Kilometer-Straßenlauf geht beim Zehn-Kilometer-Lauf an den Start. „Das ist natürlich eine tolle Sache, es motiviert alle Teilnehmer“, sagt Batzner.

Apropos Teilnehmer: Hier ist das Limit inzwischen erreicht, in der Nacht auf Montag wurde das Anmeldeportal geschlossen. Genau 3199 Läufer, Radfahrer, Duathleten und Einradfahrer machen am 26. Mai mit. Das sind gut 50 Prozent mehr als bei der ersten Auflage im vergangenen Jahr. Dabei sind die jüngsten Teilnehmer sechs Jahre alt, der älteste ist 83, berichtet Batzner. „Das freut mich sehr, es ist eine Veranstaltung für alle Generationen.“

Fünf Rockbands spielen auf dem Marktplatz

Musik Die Teilnehmer beim „Run-Bike-Rock“ am 26. Mai treten in zwölf Disziplinen an. Und um auch dem letzten Teil des Namens gerecht zu werden, spielen im Start und Zielbereich am Marktplatz von 11 bis 18 Uhr fünf Rockbands: Twive on the rocks, C.H.A.M., die Sonic Boom Band, Toxic Blue und Sullom Drive. Der Eintritt ist frei.

Überraschung Für 16.30 Uhr kündigt Organisator Ansgar Batzner außerdem ein „Überraschungsevent“ auf dem Marktplatz an. Den Abschluss bildet um 18 Uhr dann der „Run Thank God“-Gottesdienst in der Kirche St. Martin in Illertissen.

Ehrenamt Die Veranstaltung wird komplett von Ehrenamtlichen organisiert, insgesamt sind mehr als 300 Helfer beteiligt. Der Erlös wird an gemeinnützige Projekte und Organisationen gespendet.

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