Bürgerversammlung Reutti

14. Juni 2018

Lesen SIE bitte den Bericht der NUZ..

Parkende Lastwagen nerven die Reuttier
Problem Die Laster parken alle Seitenstraßen zu, so die Beschwerde bei der Bürgerversammlung in der Gemeinschaftshalle

von Gerrit R. Ranft

Reutti Gute Stimmung auf der Bürgerversammlung in der Reuttier Gemeinschaftshalle, gelegentlich heiteres Gelächter, kaum gravierende Auseinandersetzungen, hin und wieder Beifall. Oberbürgermeister Gerold Noerenberg fehlte gesundheitshalber. Sein Vertreter, Zweiter Bürgermeister Albert Obert – selbst ein Reuttier – leitete routiniert die knapp zweistündige Veranstaltung.

Große Sorge allerdings herrscht in Reutti, neben dem nach Ansicht vieler Einwohner missglückten Wohnblock nahe der evangelischen Kirche könne ein weiteres vergleichbares Bauwerk entstehen. Gerüchte dazu liefen um, sagte ein abendlicher Gast. Doch die Verwaltung, voran Stadtbaudirektor Markus Krämer, dämpfte die Befürchtungen. „Konkrete“ Voranfragen gebe es dazu bisher nicht. Allerdings räumte Krämer ein, mit einem Bebauungsplan lasse sich dort ein Neubau nicht verhindern, weil er in bestehendes Eigentumsrecht eingreife. „Aber wir wollen keine neuen Spannungen am Ort.“ Auch Obert versicherte, „irgendwann wird da gebaut werden, aber gebranntes Kind scheut das Feuer“. Dem Vorschlag, dort oben ein Vereinsheim anzulegen, mochte Obert allerdings auch nicht folgen.

Große Unsicherheit auch wegen der geplanten Umfahrung des Stadtteils Hausen und des Umbaus der Ortsverbindungsstraße in Rad- und Fußwege. Die Auswirkungen auf die Jedelhauser und Neu-Ulmer Straße seien völlig unüberschaubar, wurde befürchtet. Obert selbst wusste nicht recht, wie mit dem Thema umzugehen sei. „Wir sollten es mal versuchen, brauchen dazu aber noch eine glorreiche Idee.“ Diese habe er, stellte ein abendlicher Redner fest, schon vor zehn Jahren vorgetragen: Ein Tunnel zwischen Holzschwang und Marbach, der Reutti unterfahre, löse alle Probleme. Heftiger Beifall, dass ein so reiches Land sich doch wohl 800 Meter Tunnel leisten können müsse. Die Finanzierung sei zwar schon mal durchgerechnet worden, betonte der Bürgermeister, und ein Tunnel wäre die Ideallösung. „Wir prüfen das noch mal alle zehn Jahre.“ Dazu werde sich der Stadtrat, wie angeregt, auch mal den Tunnel in Traunstein ansehen.

Der teilweise Umbau der Schlossstraße hinaus zur Gemeinschaftshalle ist nun zwar beschlossene Sache, trifft aber kaum auf Verständnis. Die bestehende Fahrbahn auf rund 30 Meter Länge zu verengen, um einen Bürgersteig anlegen zu können, sei der falsche Weg, beklagten Anwohner. Die Stadt hätte beim Verkauf eines der Anliegergrundstücke, auf dem nun Reihenhäuser entstehen sollen, zupacken und 30 Quadratmeter kaufen sollen. Um Grundstücke wird demnächst wohl auch an der Jedelhauser Straße gefeilscht werden. Dort sollen 26 Einfamilienhäuser entstehen. Wie denn die Grundstücke verteilt und ob Reuttier bevorzugt würden, wollte jemand wissen. So weit seien die Planungen noch gar nicht gediehen, erwiderte Obert. Zudem bestimme der Stadtrat zu jedem Baugebiet über die Vergabeformen. Übrigens lägen der Stadt derzeit gut 2000 Voranfragen zu Baugrundstücken vor.

Regelrechter Unmut beherrschte die einzige weibliche Wortmeldung an diesem Abend: Der Zustand des Kreisverkehrs vor dem Bahnübergang Richtung Neu-Ulm sei eine Schande für die Stadt. Da müsse doch jemand zuständig sein fürs Mähen. Die Stadt werde da etwas veranlassen, versprach Obert. Eine weitere Wortmeldung beklagte zum wiederholten Mal, wie der ruhende Lkw-Verkehr alle Seitenstraßen zuparke. Die Polizei sah nach eigenen Angaben keine Möglichkeit einzugreifen. In Gewerbegebieten dürften Lkw grundsätzlich, in Wohngebieten hin und wieder parken. Die Stadt müsse so etwas regeln. Der Bürgermeister setzte da eher auf die Firmen, die vom Lkw profitierten und Stellplätze schaffen sollten.

In der ersten Stunde der Versammlung hatte die Verwaltung den gut 90 Besuchern – darunter zehn Stadträte – unter anderem mitgeteilt, das Parkhaus am Edwin-Scharff-Haus komme nicht voran, weil wegen der herrschenden Baukonjunktur kein Angebot vorgelegt worden sei. Nun müsse neu ausgeschrieben werden. Und die vakante Stelle des Pächters der Bürgerstuben in der Gemeinschaftshalle könne mangels Bewerbern noch immer nicht besetzt werden. Ärgerlich fanden das die Zuhörer, weil damit am Ort ein wichtiger Treffpunkt fehle. „Wir haben überall geworben, suchen aber weiter“, versprach der Bürgermeister.

Eine Reuttierin beschwerte sich, dass der Kreisverkehr vor dem Bahnübergang Richtung Neu-Ulm gemäht werden müsse. Foto: Gerrit R. Ranft

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