Integration in Neu-Ulm... das Konzept ist beschlossen...

30. Oktober 2018

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Durchmischung statt Ghettobildung

Flüchtlinge Wie kann Integration gelingen? Bei einer Podiumsdiskussion in Neu-Ulm berichten Migranten von ihren Erfahrungen.


Neu-Ulm. Es darf keine Brennpunktviertel geben. Darüber war man sich bei der Abschlusskonferenz über das neue Neu-Ulmer Integrationskonzept, das bereits am 18. September dieses Jahres verabschiedet worden war und jetzt im Edwin-Scharff-Haus der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, einig. Die Stadt hatte damals querbeet Vertreter von Ehrenamt bis Wirtschaft mit in das Gremium geholt, das fünf Haupt-Aktionsfelder identifiziert hat: Arbeitsmarkt, Bildung/Sprache, Wohnen, gesellschaftliche Teilhabe und Vernetzung beziehungsweise Transparenz.


Für den Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg ist eines klar: „Diejenigen, die zu uns gekommen sind, haben Anspruch darauf, dass fair mit ihnen umgegangen wird“, erklärte er in seiner Eröffnungsrede den Hintergrund des neuen Konzepts.


Als positives Beispiel dafür, dass Integration tatsächlich gelingen kann, waren Ramo Ali und Roman Pfeifle zur Podiumsdiskussion eingeladen worden: zwei Neu-Ulmer Bürger mit Migrationshintergrund. Beide haben sich gut in die deutsche Gesellschaft eingegliedert. Der vor sieben Jahren aus Syrien geflüchtete Ali arbeitet als Schauspieler und Moderator für den Bayerischen Rundfunk. Pfeifle, der 1995 aus Kasachstan nach Deutschland kam, ist als Ehrenamtler im Bereich Jugend und politische Bildung für Menschen mit Migrationshintergrund tätig.


Auf die Frage von Lars Maaßen, was ihnen damals am meisten bei der Eingliederung geholfen habe, waren sich beide einig: zentral gewesen sei das Erlernen der Landessprache. Ramo Ali hat jedoch vor allem auch durch das Theater Anschluss gefunden, wohingegen Roman Pfeifle dem Sport seine Integration verdankt. „Dort sind alle gleich“.


Gefahr der Unwissenheit


Bei aller positiven Entwicklung, die die beiden genommen haben, gibt es aber immer noch einiges, das im Argen liegt. Pfeifle etwa bemängelte, dass Neu-Ulm im Moment Gefahr laufe, Ghettos auszubilden. Man müsse die Bevölkerung viel besser durchmischen, denn nur dadurch gebe es überhaupt erst die Möglichkeit zur Integration. Zudem brauche es deutlich mehr Möglichkeiten offenen Austauschs zwischen den Bürgern, denn die meisten Bedenken und Ängste in Bezug auf das Thema Flüchtlinge entstehen Pfeifle zufolge schlicht aus Unwissenheit.


Die erste Kontaktmöglichkeit wurde noch am selben Abend geboten. Alle Teilnehmer der Abschlusskonferenz wurden dazu ermutigt wurden, sich in einer „Open Space“-Runde zu den verschiedenen Themen zu äußern. An fünf Tafeln, jeweils eine für jedes der Hauptaktionsfelder des Konzeptes, standen Moderatoren, die sich alle Anregungen und Meinungen anhörten. Anwesende Lehrer bekamen so zum Beispiel die Gelegenheit, ihre Sichtweise zum Aktionsfeld Sprache und Bildung darzulegen. ⇥⇥Julia Hawener

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