ROMA... wenig Wissen.. viel Vorurteile..

12. Dezember 2017

die DONAUAKADEMIE informiert..

Wenig Wissen, viele Vorurteile

Inklusion Die Europäische Donau Akademie konzentriert sich unter dem Titel „Duna Romani Luma“ auf Projekte zur Unterstützung der Roma in den Donauländern. Von Hans-Uli Mayer


Nach Schätzungen des Europarats leben etwa 10 Millionen Roma in Europa. Die genaue Zahl weiß niemand, die Angaben variieren zwischen 8 und 15 Millionen Menschen, von denen rund 80 Prozent in ärmlichsten Verhältnissen und entlegenen Gegenden südosteuropäischer Donauländer lebt – ohne Perspektive und unterdrückt von den Regierungen und Gesellschaften. „Viele Menschen wissen nichts über die Roma, haben aber große Vorurteile“, sagte der Schriftsteller Jovan Nikolic jetzt bei einem Besuch in Ulm.


Nikolic war Gast eines von der Europäischen Donau Akademie (EDA) und dem Stuttgarter Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst organisierten Treffens „Kulturplattform Donauraum“ und verwies darauf, dass das Volk der Roma seit ihrer etwa 1000 Jahre dauernden Reise aus dem Herkunftsgebiet im Nordwest Indiens und Pakistans ohne eigenen Staat lebe. Ein Volk ohne Territorium, ohne Kirchen und Bibliotheken, ohne Artefakte also, aber mit eigener Sprache und eigener Kultur, das überall fremd ist und in vielen Ländern ausgegrenzt wird.


Die Zustände, in denen der Großteil der Roma vor allem in den südosteuropäischen Donauländern lebe, sei entsprechend katastrophal, sagte Nikolic. Die in engen Familienverbünden lebenden Menschen seien weitgehend isoliert und hätten kaum einen Zugang zu Bildung und Wohlstand. Die EDA in Ulm nimmt sich deshalb schon seit geraumer Zeit der Roma an – auch und vor allem, weil sie nach einer Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte die am stärksten diskriminierte Gruppe in Europa sind.


Bereits im März 2015 hat die EDA nach den Worten ihres Geschäftsführers Christof Hußmann mit der Projektarbeit begonnen, die durch das Staatsministerium der baden-württembergischen Regierung finanziell unterstützt wird. Allerdings laufen die Zuschüsse im Frühjahr aus, weshalb die Akademie in Ulm auf eine Verlängerung durch das Land hofft. Beispielsweise für drei Projekte, die ganz erfolgreich laufen.


Schüleraustausch mit Ungarn Zwischen dem Anna-Essinger-Gymnasium in Ulm und dem Gandhi-Gymnasium im südungarischen Pécs hat bereits zweimal ein Schüleraustausch stattgefunden. Im Oktober 2016 waren Roma-Kinder (das Gandhi-Gymnasium ist das einzige Internat für Roma-Kinder in Ungarn) in Ulm, im Februar 2017 hat der Gegenbesuch in Pécs stattgefunden. Ein Austausch, der fortgesetzt werden soll.


Kinderverein Buki in Rumänien Buki ist ein privater Verein aus Bad Saulgau, der auch im rumänischen Cidreag Roma-Kindern eine Perspektive gibt. Die Region zählt zu den ärmsten in Rumänien. Die Initiative unterhält eine pädagogische Betreuungsstelle für Kinder, um die Armutsspirale zu durchbrechen. Die Mehrzahl der schulpflichtigen Kinder scheitert bereits in der ersten Klasse. Die schulische Abschlussquote liegt bei derzeit nur knapp über 0 Prozent. In dem Kinderhaus bekommen die Kinder nicht nur ein Frühstück, sie werden auch vor und nach dem Unterricht betreut.


Start-Up-Hilfe in Serbien Beschäftigung ist der Schlüssel zur nachhaltigen Verbesserung der Lebenssituation der Roma. Im serbischen Novi Sad unterstützt deshalb „Duna Romani Luma“ junge Roma-Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Bislang haben zehn Roma-Frauen Start-Ups auf die Beine gestellt. Eine Frau pflegt alte Menschen, eine andere vertreibt Trockenfrüchte, eine baut ein Puppentheater auf, eine andere fertigt Kleider, eine weitere gibt Sprachunterricht.


Wie Hußmann weiter sagt, will die EDA ein Netzwerk aller Projekte und Hilfseinrichtungen für die Roma aufbauen und die einzelnen Einrichtungen dauerhaft sichern. „Unser großes Plus ist sicherlich, dass wir alle Beteiligten und Partner persönlich kennen“, sagte Hußmann.


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