Holzgas Heizkraftwerk Senden der Verkauf ist fest..

22. Oktober 2017

Lesen SIE bitte die SWP..

Anlage bleibt in Ulmer Hand

Energie Das Holzgas-Heizkraftwerk in Senden bekommt einen neuen Eigentümer: Zum 1. Januar übernimmt eine kleine, auf Wärmeerzeugung spezialisierte Firma. Von Niko Dirner


Und was passiert mit dem SWU-Emblem hoch oben auf dem Sendener Holzgas-Heizkraftwerk? Stadtwerke-Chef Klaus Eder und Jochen Sautter, Geschäftsführer bei Blue Energy Europe, schauen ratlos hinauf. Zahlreiche Details haben sie in Verträgen geregelt, gut zwei Jahre lang verhandelt – aber an das blaue Logo hat keiner gedacht. „Am besten, wir machen unseres daneben“, meint dann Sautter und Eder nickt zufrieden.


Es passte kein Blatt zwischen Eder und Sautter, als sie gestern bekannt gaben: Blue Energy Europe, beziehungsweise die Tochter- und Projektierungsgesellschaft Blue Energy Syngas, übernimmt zum 1. Januar 2018 das Holzgas-Heizkrafwerk (HGA) der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm. Dass ein Verkauf ansteht, war schon länger klar, nur nicht, an wen. Sautters Firma mit Sitz im Ulmer Science Park ist spezialisiert auf ökologische Wärmeerzeugung und darauf, „Projekte mit Handicap“ zu optimieren. In Hessen betreibt das Unternehmen ein Pelletwerk, in Nordrhein-Westfalen bald ein aus Finnland importiertes Biomassekraftwerk.


Für das Investment in Senden – ein Betrag wird nicht genannt – habe nicht nur die Nähe zur Firmenzentrale gesprochen. Vielmehr ist Blue Energy interessiert daran, vom Know-How der Holzverschwelung zu lernen, das in Senden in einer europaweit einzigartigen Dimension eingesetzt wird. Dabei wird Holz, das nicht anders genutzt werden kann, hohen Temperaturen ausgesetzt; Gas entweicht. Sautter: „Wir wollen eigenes Wissen aufbauen.“ Etwa zur Frage, wie sich verschiedenartige Biomasse verhält.


Zudem gibt es die Idee, bei solchen Anlagen das entstehende Gas nicht zu verbrennen, sondern es ins Verteilnetz einzuspeisen. Das könnte in Regionen interessant sein, wo kein Erdgas verfügbar ist. Blue Energy wolle, ergänzte der Technische Geschäftsführer Herbert Heinz, mit wissenschaftlicher Hilfe der Universität Erlangen-Nürnberg und der Technischen Universität Wien den Betrieb in Senden weiter optimieren. Sprich: Die Anzahl der Betriebsstunden, die zuletzt bei 6000 im Jahr lag, soll auf 7000 Stunden erhöht werden.


Auch das Know-How der SWU-Leute ist weiter gefragt: Das 14-köpfige Team mit Ingenieur Frank Maierhans an der Spitze bleibt erstmal. Eder: „Das sind erfahrene und erfolgreiche Mitarbeiter.“ Der bisherige Eigentümer wird ab Januar als Dienstleister für Blue Energy den Betrieb organisieren. Außerdem werden die SWU unverändert die produzierte Wärme abnehmen und ins Fernwärmenetz Senden/Neu-Ulm einspeisen. Dieses soll ausgebaut werden, sagte Bernd Adolph (SWU Energie): Dafür könnten die nach dem Verkauf freiwerdenden Mittel eingesetzt werden. 2000 Anschlüsse gibt es derzeit. Den in der HGA produzierten Strom speist Blue Energy ins Netz ein und bekommt ihn entsprechend vergütet.


Ressourcen anders einsetzen


Der Verkauf sei „schweren Herzens“ vollzogen worden, sagte Eder, damit sich die SWU auf ihr „Kerngeschäft“ konzentrieren können: „Energie beziehen, erzeugen lassen, verteilen, abrechnen.“ Zudem müssten die SWU ihre Ressourcen, ihr Investitionsvolumen anders einsetzen: „Energiewende, Mobilitätswende, Ausbau der Datendrehscheiben.“ Das sei künftig „spannender“, als weiter in Kraftwerkstechnologie zu investieren. Ihre anderen Anlagen wollen die SWU aber behalten.


Also eine Win-Win-Situation für alle? Kraftwerksleiter Frank Maierhans jedenfalls seufzte erleichtert: „Ich bin so froh, dass endlich ein Knopf dran ist.“

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