öffentliche Obstbaumernte in Neu-Ulm... eine Posse ?

01. Februar 2015

Lesen Sie bitte die SWP...

Streit um ein paar Obstbäume

Was in Ulm leise, zügig und vor allem problemlos läuft, sorgt in Neu-Ulm für größere Verwerfungen, Stillstand und Blockade. Dabei geht es nur um ein paar Obstbäume. Und zwar um die, die der Stadt gehören, aber irgendwie herrenlos herumstehen, weil sie nicht verpachtet sind.

CHIRIN KOLB | 0 Meinungen

Was in Ulm leise, zügig und vor allem problemlos läuft, sorgt in Neu-Ulm für größere Verwerfungen, Stillstand und Blockade. Dabei geht es nur um ein paar Obstbäume. Und zwar um die, die der Stadt gehören, aber irgendwie herrenlos herumstehen, weil sie nicht verpachtet sind. Die Äpfel, Birnen und Zwetschgen, die sie tragen, dürfen deswegen von jedermann und jederfrau geerntet werden.

Doch wie kriegt man raus, welches Obst frei verfügbar ist? Die Ulmer Grünen schlugen vor, Schilder an den Streuobstwiesen aufzustellen. Die Stadtverwaltung findet einen Lageplan besser, der ab Sommer unter maps.ulm.de einsehbar ist. So weit, so einfach.

Die Neu-Ulmer FDP nahm sich Ulm zum Vorbild und beantragte, mit den Neu-Ulmer Obstbäumen genauso zu verfahren. Die Stadtverwaltung war auch dafür, und so schien dem Ganzen nichts mehr im Weg zu stehen. Bis zur Sitzung des zuständigen Ausschusses.

Denn da ging die Diskussion los. Eine Karte auf der städtischen Homepage mit den Standorten der 112 frei verfügbaren Bäume ist der FWG zu wenig. "Wer vorbeiläuft, wird doch nicht auf der Homepage nachschauen", meint Christina Richtmann. Sie schlug vor, an den Bäumen Schilder anzubringen - und erntete Widerspruch. Die Stadtverwaltung ist aus praktischen Gründen dagegen, weil sie fürchtet, die Schilder könnten abgerissen werden, vom Sturm oder sonstwem. Die Schilder ständig zu kontrollieren und womöglich zu erneuern, sei viel zu viel Aufwand.

Auch die CSU hält nichts von Schildern. "Da lachen uns ja alle aus, wenn überall an den Bäumen Zettel hängen", fürchtet Reinhard Junginger. Seine Fraktionskollegen wollen nicht einmal eine Karte auf der Homepage. Zumindest in Pfuhl habe es noch nie Probleme mit den Obstbäumen gegeben, sagte Johannes Stingl: "Die wurden immer alle abgeerntet." Warum also etwas ändern?

Die Stadträte diskutierten, ätzten und ironisierten, kamen aber auf keinen grünen Zweig. Erst recht nicht, als der Grüne Rainer Juchheim vorschlug, Schulen sollten eine Art Patenschaft für die Schilder übernehmen. Da waren einige seiner Kollegen erst recht bedient.

Am Ende erhielt jedenfalls kein Vorschlag eine Mehrheit. Nicht einmal diejenigen, die die Obstbäume kennzeichnen wollen, konnten sich auf eine Variante einigen.

Zum Glück ging es nur um ein paar Obstbäume.

Streit um ein paar Obstbäume!

 

In Neu-Ulm ticken die Uhren anders als in Ulm, könnte man meinen. Der Ulmer Gemeinderat folgte einem Antrag der GRÜNEN-Fraktion, Bürgern das Ernten an nicht verpachteten Obstbäumen zu ermöglichen. Sinnvoll, richtig, eine gute Idee und auch auf Neu-Ulm übertragbar, war die Meinung der FDP-Fraktion für in Frage kommende 112 Obstbäume. Doch weit gefehlt. Während die CSU das Ansinnen generell ablehnte, konnten sich andere Mitglieder nicht auf die von der Verwaltung vorgeschlagene Kennzeichnung der Bäume auf der städtischen Homepage einigen.

Fazit: Private Obsternte ist in Neu-Ulm auch weiterhin nicht erlaubt! S. SWP vom 31.1.2015

Christa Wanke

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