S-Bahn Ulm Neu-ulm... Teilaspekte...

11. Oktober 2018

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Zwei Jahre Provisorium?

Bahn Mit der Modernisierung der Sendener Station steht und fällt die Weiterentwicklung des Zugverkehrs. Doch dabei läuft offenbar nicht alles rund. Von Niko Dirner


Der erste wesentliche Schritt, um das Angebot auf der Illertalbahn verbessern zu können, ist der Umbau des Sendener Bahnhofs. Doch nun wird immer mehr Kritik an dem Projekt laut. Hinter vorgehaltener Hand werfen Stadträte der Bahn vor, der Konzern bekomme seine Töchter Station & Service und Netz nicht koordiniert. Die Bahn hingegen verweist darauf, dass es stets unterschiedliche Zeitpläne gegeben habe, die Stadt erst Anfang 2018 aus Kostengründen von der geplanten Unterführung der Gleise auf einen Steg umgeschwenkt ist. Während die Politik noch hofft, dass sich ein abgestimmtes Gesamtergebnis hinbekommen lässt, räumt die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) ein, dass die Sendener wohl mit Provisorien werden leben müssen.


Neues Stellwerk für Senden


Konkret geht es darum, dass die technische Modernisierung des Bahnhofs im Dezember 2020 abgeschlossen sein dürfte – und damit deutlich vor dem neuen Mittelbahnsteig und der Fußgängerbrücke, die voraussichtlich im Dezember 2022 fertiggestellt werden. Senden erhält ein elektronisches Stellwerk, das den Einsatz neuer Leit- und Sicherungstechnik für die Steuerung von Signalen und Weichen möglich macht. Der Bahnübergang wird aufgerüstet, Gleise neu geordnet: Von derzeit fünf Gleisen werden nur noch drei für den Personenverkehr genutzt, das vierte bleibt künftig durchfahrenden Güterzügen vorbehalten, das fünfte wird abgebaut. Im Süden des Bahnhofs wird eine neue Weiche eingebunden.


Funktioniert die neue Technik, kann der Neu-Ulmer Stadtteil Gerlenhofen wieder stündlich angefahren werden, weil der Sicherheitspuffer bei Ein- und Ausfahrten in Senden geringer ausfallen kann. Auf der eingleisigen Strecke gibt es dadurch mehr zeitlichen Spielraum. Der Halt in Gerlenhofen ist Teil des neuen, ab 2020 zwölf Jahre lang laufenden Vertrags mit der Bahn für das „Dieselnetz Ulm“. Die Bahn will dort ab 2020 neue Coradia Lint-Regionalzüge einsetzen.


Der zweite Baustein in Senden ist ein neuer, höherer Haus- sowie ein neuer Mittelbahnsteig zwischen den neuen Gleisen 2 und 3. Und diese Bahnsteige, die den Bahnhof barrierefrei machen werden, müsste DB Station & Service bauen. Das Unternehmen aber hatte im März 2017 zunächst von sich aus einen Planungsstopp verhängt, weil Vorgaben der anderen Bahntochter fehlten.


Dann startete die Sendener Stadtpolitik die Diskussion, ob die Unterführung mit Kosten von plötzlich bis zu 16 Millionen Euro überhaupt bezahlbar ist. Engagierte Stadträte arbeiteten mit Landkreis, Regio-S-Bahn-Verein, Regierung von Schwaben und Freistaat eine Alternative aus, sicherten sich Förderzusagen (siehe Infokasten). Schließlich schwenkte die Stadt Anfang 2018 um auf einen Steg.


Diese „Personenüberführung“, die an den Mittelbahnsteig angebunden werden soll, hat laut BEG die Grundlagen geändert. Sprich: Die Ingenieure mussten nochmal ran. „Eine Neuplanung wurde notwendig. Die daraus resultierende zeitliche Verzögerung ist nicht der Bahn anzulasten“, teilt ein Bahnsprecher mit.


Mittlerweile sei immerhin die Planung für den Steg angelaufen. Erst Mitte 2019, wenn die Vorentwurfsplanung fertig ist, könne „eine verbindliche Terminkette“ für die weitere Planung und Ausführung des Bahnhofsumbaus genannt werden. Laut BEG zeichnet sich ab, dass die Bahnsteige erst zwei Jahre später fertig werden als das Stellwerk, Ende 2022.


Folge, laut Eisenbahngesellschaft: „Aufgrund dieser zeitlichen Differenz können bauliche Zwischenzustände nicht ausgeschlossen werden.“ Wie diese aussehen, wird nicht ausgeführt. Vermutlich wird es einstweilen dabei bleiben, dass ein Bahn-Mitarbeiter erst eine Kette aushaken muss, ehe die Fahrgäste auf den Mittelbahnsteig gehen dürfen.


Mehr Züge nach Weißenhorn


Und weitere Verbesserungen im Fahrplan – abgesehen vom Halt in Gerlenhofen – sind auch erst 2022 möglich. Vorgesehen ist, dass am Bahnsteig 3 die Regionalbahnzüge aus Memmingen und jene aus Weißenhorn zusammen- und entkoppelt werden. Solche „parallele Zugeinfahrten“ aus beiden Richtungen werden dank der neuen Leittechnik möglich, gehen aber nicht ohne den Bahnsteig. Außerdem soll der „Weißenhorner“ ab 2022 wegen der großen Nachfrage im Berufsverkehr einen 30-Minuten-Takt bekommen – morgens nach und nachmittags von Weißenhorn.


Das wäre erst möglich, wenn die Illertalbahn zwischen Neu-Ulm und Memmingen weiter ausgebaut wird. Vorgesehen ist, wie berichtet, ein zweites Gleis oder sogar eine Oberleitung (siehe nebenstehende Meldung).

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