Kindergarten Holzschwang... die Kirche "rudert" zurück?

18. Oktober 2018

Wie geht es mit der Trägerschaft weiter... Lesen SIE bitte die NUZ..

Wirrwarr um Kindergarten: Pfarrer war Schuld
Ärger Der Holzschwanger Geistliche hat die missverständliche Meldung ohne Absprache veröffentlicht. Es gibt Konsequenzen

von Ariane Attrodt

Holzschwang Als Wilhelm Guther am Montagabend in der Bürgerversammlung in Holzschwang saß, traute er seinen Ohren kaum: Drei junge Mütter fragten besorgt, wie es mit dem evangelischen Kindergarten weitergehe. Schließlich ist im jüngsten Gemeindebrief zu lesen, man müsse sich von „unserem Sorgenkind, dem unterbelegten Kindergarten mit allen Personalengpässen bei übergroßem Verwaltungsaufwand, trennen“ (wir berichteten). Gelöst werden könnten die Probleme nur durch eine andere Trägerschaft. Guther, der seit 22 Jahren Mitglied im Kirchenvorstand und Kindergartenbeauftragter ist, sei „total überrumpelt“ gewesen – er wusste von der Mitteilung überhaupt nichts. „Deswegen konnte ich in der Versammlung auch noch keine Stellungnahme dazu geben“, sagte er gestern im Gespräch mit unserer Redaktion – und stellte klar: „Wir brauchen keinen anderen Träger. Das schließt man im Kirchenvorstand komplett aus. Die Trägerschaft wird bei der evangelischen Kirchengemeinde Holzschwang bleiben.“ Das sei auch gar nicht anderes möglich: Die Zuschüsse, die man für den Kindergarten bekommen hat, haben Bindefristen von 30 Jahren – und die Kirche betreibt die Einrichtung seit 1993.

Die Worte im Gemeindebrief hatten vor Ort ziemlich viel Trubel ausgelöst. „Das ist doch klar: Eltern haben geglaubt, jetzt wird der Kindergarten schlagartig geschlossen“, sagte Guther. Und neue Kindergartenplätze könne die Stadt auch nicht „einfach so aus dem Ärmel schütteln“. Mit dem Kirchenvorstand sei die Mitteilung nicht abgesprochen gewesen. „Das hat der Pfarrer eigenmächtig geschrieben.“

Pfarrer Thomas Pfundner sieht die ganze Sache eher gelassen: Seine Meldung sei „ein bisschen falsch aufgefasst worden“. Natürlich werde der Kindergarten nicht geschlossen – im Gegenteil: Er habe darauf hinweisen wollen, dass man nach Lösungen suche, „um solche Schließung zu vermeiden“. Eine davon sei, sich von der Einrichtung zu trennen, wenn sich ein geeigneter Träger finde. Man müsse dabei auch bedenken, dass ein Einzelträger – wie in diesem Fall die Kirchengemeinde – nicht so viele Möglichkeiten habe wie ein Träger, der für mehrere Einrichtungen verantwortlich ist. „Ich habe nur angedeutet, was auf uns zukommen könnte.“

Pfundner ist derzeit der Verwalter des Kindergartens – aber wohl nicht mehr lange, wie Guther andeutete: Der Kindergartenbeauftragte habe das Dekanat gebeten, nach jemand anderen als Verwalter zu suchen. „Das kann man aber auch nicht übers Knie brechen“, betonte er.

Pfundner habe ihm mittlerweile auch gesagt, dass er die Verwaltung gerne abgeben würde – unter anderem wohl deshalb, weil es mit dem Personal immer wieder Probleme gegeben habe: Generell sei es nicht einfach jemanden zu finden, bei Krankheit muss jemand einspringen. „Aber da muss man Lösungen finden“, betonte Guther und fügte hinzu: „Wir haben das auch immer gelöst.“ Am kommenden Montag fängt eine neue Kindergärtnerin an, Mitte der Woche eine Kindergartenhelferin auf Probezeit. Was den Kindergartenbeauftragten besonders ärgert: Dass der Pfarrer dieses Problem nicht einfach früher von sich aus angesprochen hat. „Warum hat er nicht den Schneid gehabt, zu sagen: ‚Ich bin es leid, ich möchte diesen Part nicht mehr machen‘?“

Einen Wechsel der Trägerschaft will Pfarrer Pfundner übrigens auch jetzt nicht ganz ausschließen. Er sagte jedoch: „Da ist noch nichts entschieden.“

Derzeit besuchen zwölf Kinder den Kindergarten in Holzschwang. Foto: Kaya

zurück

Wir engagieren uns für unsere Gemeinschaft in Neu-Ulm

 
Für Chancengleichheit aller Kinder, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine seniorengerechte Infrastruktur.
Für mehr sozialen Wohnungsbau, für schnelles Internet und Begleitung des digitalen Wandels für Bürger, Wirtschaft und die Schulen!
Für die lokale Energie - und damit auch Mobilitätswende und eine CO2 neutrale Stadt bis 2040!
Für die lokale Wirtschaft und Industrie! Denn nur wenn wir in sozialem Frieden leben, kann es der Wirtschaft gut gehen.

Nur wenn es der Wirtschaft vor Ort gut geht, haben wir die finanziellen Mittel den sozialen Ausgleich zu schaffen!

Für eine wirklich bürgernahe Politik sind wir auf Ihre Meinungen, Anregungen — und ausdrücklich auch Kritik — angewiesen. Daher finden Sie auf jeder Seite unten unsere Kontaktdaten sowie ein schlankes Kontaktformular für eine schnelle Nachricht an uns über den "direkten Draht". 

Datenschutzeinstellungen

Diese Webseite nutzt Cookies und tauscht Daten mit Partnern aus. Mit der weiteren Nutzung wird dazu eine Einwilligung erteilt. Weitere Informationen und Anpassen der Einstellungen jederzeit unter Datenschutz.