Kreiskrankenhäuser... wie geht es weiter ?... Der Landkreis NU...
12. Oktober 2017
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Politik findet Kompromiss für die Geburtshilfe
Kliniken Der Kreis Neu-Ulm arbeitet sich aus dem Strudel der Krise und bereitet den Weg für die Strategiediskussion: Freudenberger wirbt um Unterstützung. Von Michael Janjanin
Es bleibt bei der Dreiklang-Methode: In der Defizit-Krise der Kreisspitalstiftung hat der Kreis Neu-Ulm in diesem Haushaltsjahr eine höhere Verschuldung akzeptiert und ein negatives Jahresergebnis. Die Kommunen haben stärker als gewohnt in den Kreishaushalt eingezahlt. Rund 13 Millionen Euro galt es an Defiziten der drei Krankenhäuser, entstanden in den Jahren 2015 und 2016 auszugleichen. Die Jahresrechnungen dieser Jahre sind inzwischen aufgearbeitet und haben gestern in einer weiteren Arbeitssitzung des Krankenhaus-Ausschusses gemündet. In der dreistündigen Diskussion haben sich wiederum drei Eckpunkte in Vorbereitung für die Kreistagssitzung in der kommenden Woche herausgeschält.
Betrieb Die Daten sind so weit analysiert, dass sich Leitlinien für die Zukunft ergeben. „Viel Arbeit für wenig Geld“, der Satz von Isabell Schönhensch, spezialisiert auf Controlling, zieht sich durch viele Bereiche des Klinikalltags. Übersetzt: Der hohe Patientenzuspruch hatte zuletzt immer weniger Einnahmen erzeugt. Entsprechend tief geht die Analyse in die Arbeit der Abteilungen. Allen gemeinsam ist der Ansatz, die Verweildauer, die Belegung von Betten und die Verlegung von Patienten so zu organisieren, dass die „Normalstationen sich wieder gegenfinanzieren“. Spezialität Stiftungsklinik in Weißenhorn: Die stationäre Organisation des Schlaflabors gelte es zu prüfen, bundesweit seien Schlaflabore ambulant aufgestellt. Unangetastet bleibt die Palliativmedizin –„aus ethischen Gründen“.
Politik Mehr als eine Million Euro ließe sich an Defizit im Jahr einsparen, wenn die Notfallaufnahmen von rein ambulanten Fällen entlastet wären. Ein reines Abrechnungsproblem: Krankenhäuser bekommen kein Geld für die Behandlung von leichten Verletzungen und Erkrankungen, um die sich auch die niedergelassenen Praxen, organisiert von der kassenärztlichen Vereinigung, hätten kümmern könnten. Diese und einige andere Bestimmungen des seit Januar 2016 gültigen Krankenhaus-Strukturgesetztes rufen Widerstand hervor. Und dass vor allem kleinen und mittleren Klinken das Wasser abgegraben werden solle. Landrat Thorsten Freudenberger verweist hier auf eine Initiative von sieben Landräten – auch mit Heiner Scheffold vom Alb-Donau-Kreis. „Dazu wird Berlin noch einiges zu hören bekommen.“