das Volksfest hat begonnen
27. April 2010
lesen Sie dazu bitte die SWPresse...
Acht Schläge bis es schäumt
Neu-Ulm. Mit einer Träne im Knopfloch wurde gestern das 107. Volksfest in Neu-Ulm eröffnet. Vom nächsten Jahr an könnte es nach Ulm umziehen. Die Schausteller sind dazu bereit - stellen aber Bedingungen.
Der Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg ist kein Mann von langen Reden, auch keiner, der spektakuläre Auftritte liebt. So brauchte er gestern schon acht Schläge mit dem Gummihammer, bis das erste Fass Barfüßer-Bier des vorerst letzten Volksfests in Neu-Ulm angezapft war. Das Helle lief aber nur spärlich - denn anfangs gabs im Glas vor allem Schaum. Was sehr gut zur Stimmung der Schausteller gepasst hat, denn auch sie schäumen. Viele Transparente und Plakate weisen auf dem gesamten Volksfestgelände darauf hin, dass sie sich aus Neu-Ulm nicht sang- und klanglos zurückziehen wollen, wenn nach dem 9. Mai, dem letzten Volksfesttag, auf dem Gelände mit dem Bau der Multifunktionshalle begonnen wird.
Aber bei den Schaustellern und Marktkaufleuten scheint Einsicht eingekehrt zu sein. Und so sind sie jetzt auch bereit, das vom Ulmer OB Ivo Gönner angebotene Asyl in der Friedrichsau annehmen zu wollen. Darin sind sich jetzt die beiden Vorsitzenden Gabriele Hirschberg und Manfred Winter nach Gesprächen mit Noerenberg einig. Sie stellen allerdings Bedingungen: Das Neu-Ulmer Volksfest werde nur vorübergehend in Ulm stattfinden - "und auch nur, wenn die Stadt Neu-Ulm bis zum Jahr 2015 ernsthaft eine Alternative sucht", sagt Winter. Zugesagt habe der OB das allerdings noch nicht, er müsse zuerst einmal seinen Stadtrat fragen.
All das Geplänkel um die Zukunft des Neu-Ulmer Volksfestes dürfte die ersten Besucher gestern kaum interessiert haben. Vor allem Jugendliche tummelten sich draußen vor den Fahrgeschäften, während sich drinnen im Festzelt die Honoratioren beider Städte am Freibier und an den spendierten Grillhähnchen labten. Dem städtischen Volksfestmacher Thomas Nägele ist es wieder gelungen, eine durchaus ansprechende Mischung aus eher traditionellen und doch spektakulären Fahr- und Verlustierangeboten zusammenzustellen. Die Preise sind moderat. Das Fahren im Kinderkarussell kostet 1,50 Euro, mit dem Boxauto 2 Euro, mit dem Riesenrad schon 2,50 Euro - und die spektakulären Teile, wie beispielsweise den "Flip Fly" gibts für 4 Euro. Wers gemächlicher mag, wirft Bälle oder angelt geheimnisvolle Tüten, über deren Inhalt sich das Personal ausschweigt - was aber nur die Erwachsenen betrifft. Für Kinder stecken Kuscheltiere drin, Erwachsene finden Sexspielzeug vor.
Festzeltgastronom Ebbo Riedmüller fragt sich derweil immer noch, "welcher Teufel mich geritten hat, dass ich jetzt auch noch das Neu-Ulmer Volksfest mache". Seine Preise im Festzelt sind auch moderat, ja volkstümlich: Die Halbe vom durchaus leckeren Barfüßer-Bier kostet 2,80 Euro, die Maß 5,50 Euro, ein halbes Grillhähnchen und die Schweinshaxe jeweils 5,50 Euro. Oberbürgermeister Noerenberg jedenfalls hofft, dass es für Riedmüller "flutscht" und vor allem das Wetter stimmt. Den Schaustellern machte er vor dem Fassanstich auch etwas Mut: "Ich kann mir gut vorstellen, dass das Fest an anderer Stelle gefeiert werden kann." Ob er damit ausdrücklich Neu-Ulm gemeint hat, blieb allerdings offen.
Acht Schläge bis es schäumt
Neu-Ulm. Mit einer Träne im Knopfloch wurde gestern das 107. Volksfest in Neu-Ulm eröffnet. Vom nächsten Jahr an könnte es nach Ulm umziehen. Die Schausteller sind dazu bereit - stellen aber Bedingungen.
Der Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg ist kein Mann von langen Reden, auch keiner, der spektakuläre Auftritte liebt. So brauchte er gestern schon acht Schläge mit dem Gummihammer, bis das erste Fass Barfüßer-Bier des vorerst letzten Volksfests in Neu-Ulm angezapft war. Das Helle lief aber nur spärlich - denn anfangs gabs im Glas vor allem Schaum. Was sehr gut zur Stimmung der Schausteller gepasst hat, denn auch sie schäumen. Viele Transparente und Plakate weisen auf dem gesamten Volksfestgelände darauf hin, dass sie sich aus Neu-Ulm nicht sang- und klanglos zurückziehen wollen, wenn nach dem 9. Mai, dem letzten Volksfesttag, auf dem Gelände mit dem Bau der Multifunktionshalle begonnen wird.
Aber bei den Schaustellern und Marktkaufleuten scheint Einsicht eingekehrt zu sein. Und so sind sie jetzt auch bereit, das vom Ulmer OB Ivo Gönner angebotene Asyl in der Friedrichsau annehmen zu wollen. Darin sind sich jetzt die beiden Vorsitzenden Gabriele Hirschberg und Manfred Winter nach Gesprächen mit Noerenberg einig. Sie stellen allerdings Bedingungen: Das Neu-Ulmer Volksfest werde nur vorübergehend in Ulm stattfinden - "und auch nur, wenn die Stadt Neu-Ulm bis zum Jahr 2015 ernsthaft eine Alternative sucht", sagt Winter. Zugesagt habe der OB das allerdings noch nicht, er müsse zuerst einmal seinen Stadtrat fragen.
All das Geplänkel um die Zukunft des Neu-Ulmer Volksfestes dürfte die ersten Besucher gestern kaum interessiert haben. Vor allem Jugendliche tummelten sich draußen vor den Fahrgeschäften, während sich drinnen im Festzelt die Honoratioren beider Städte am Freibier und an den spendierten Grillhähnchen labten. Dem städtischen Volksfestmacher Thomas Nägele ist es wieder gelungen, eine durchaus ansprechende Mischung aus eher traditionellen und doch spektakulären Fahr- und Verlustierangeboten zusammenzustellen. Die Preise sind moderat. Das Fahren im Kinderkarussell kostet 1,50 Euro, mit dem Boxauto 2 Euro, mit dem Riesenrad schon 2,50 Euro - und die spektakulären Teile, wie beispielsweise den "Flip Fly" gibts für 4 Euro. Wers gemächlicher mag, wirft Bälle oder angelt geheimnisvolle Tüten, über deren Inhalt sich das Personal ausschweigt - was aber nur die Erwachsenen betrifft. Für Kinder stecken Kuscheltiere drin, Erwachsene finden Sexspielzeug vor.
Festzeltgastronom Ebbo Riedmüller fragt sich derweil immer noch, "welcher Teufel mich geritten hat, dass ich jetzt auch noch das Neu-Ulmer Volksfest mache". Seine Preise im Festzelt sind auch moderat, ja volkstümlich: Die Halbe vom durchaus leckeren Barfüßer-Bier kostet 2,80 Euro, die Maß 5,50 Euro, ein halbes Grillhähnchen und die Schweinshaxe jeweils 5,50 Euro. Oberbürgermeister Noerenberg jedenfalls hofft, dass es für Riedmüller "flutscht" und vor allem das Wetter stimmt. Den Schaustellern machte er vor dem Fassanstich auch etwas Mut: "Ich kann mir gut vorstellen, dass das Fest an anderer Stelle gefeiert werden kann." Ob er damit ausdrücklich Neu-Ulm gemeint hat, blieb allerdings offen.