ÖPNV die Fahrgastzahlen verändern sich

06. August 2010
Lesen Sie dazu bitte die SW Presse

Ding setzt auf Berufspendler

Schülerzahlen sinken und stellen den Verkehrsverbund vor Probleme


Die Bevölkerungsentwicklung bereitet auch dem Verkehrsverbund Ding Probleme: Es gibt weniger Schüler. Zum Ausgleich will er mehr Berufspendler zum Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr gewinnen.


JÜRGEN BUCHTA


Ulm. Nach wie vor stellen Schüler und Auszubildende mehr als die Hälfte der Fahrgäste im Bereich des Donau-Iller Nahverkehrsverbunds (Ding). Die Berufspendler folgen mit gut 20 Prozent. An dritter Stelle stehen die Nutzer von Einzelfahrscheinen und Tageskarten, berichtete Ding-Geschäftsführer Thomas Mügge gestern vor Medienvertretern. „Der Anteil der Studenten am Fahrgastaufkommen liegt mit fast 8 Prozent so hoch wie nie zuvor.“


Diese Zusammensetzung dürfte sich in den kommenden Jahren gravierend verschieben. Als Folge der geringen Geburtenrate seit Anfang des Jahrzehnts ist die Zahl der Fahr- Schüler schon im zurückliegenden Jahr gesunken, erläuterte Mügge. Heuer habe sich der Trend verstärkt; gegenüber 2009 beläuft sich der Schwund auf 1,7 Prozent. Bis 2020 erwartet Ding jährliche Rückgänge der Schülerzahlen in Höhe von 2 Prozent. „Das wird sich direkt bei den Fahrgastzahlen und damit bei den Erlösen bemerkbar machen“, sagte Mügge.


Diese Verluste sollen nach Möglichkeit durch zusätzliche Kunden ausgeglichen werden. „Aufgrund der unterschiedlichen Anteile der einzelnen Fahrgastgruppen müssen beispielsweise für jeden verloren gegangenen Fahrgast im Schülerverkehr rechnerisch 2,5 Berufspendler hinzugewonnen werden.“


Doch selbst wenn das so gelingt: Die einzelnen Unternehmen, die den Transport der Fahrgäste ausführen, sehen sich vor größere logistische Herausforderungen gestellt. „Die Fahrzeuge sind zu den Stoßzeiten, während der Berufstätige auf ihrem Weg zur Arbeit sind, vielfach schon ausgelastet.“ Schulbusse müssen auch dann verkehren, wenn wenig Schüler darin sitzen.


Im vergangenen Jahr wurde Ding von einer ungewohnten Entwicklung überrascht. Nach einem Jahrzehnt stetigen Wachstums sank die Zahl der Fahrgäste als Folge der Wirtschaftskrise. Besonders augenfällig ist dieser Einbruch bei den Kunden mit Wochen- oder Monatskarten. Verglichen mit dem Vorjahres-Quartal summierte sich dieser Rückgang im dritten Quartal 2009 auf immerhin 13,1 Prozent. Wobei die beiden Städte Ulm und Neu-Ulm und ihr direktes Umland besonders betroffen waren, hebt der Geschäftsführer hervor.


„Hier haben sich die Folgen der Kurzarbeit bemerkbar gemacht“, sagte Mügge. „Und die Zeitarbeiter wurden mal hier-, mal dorthin geschickt, so dass es keinen Sinn für sie machte, sich eine Monatskarte zuzulegen.“ So mancher habe auch nicht mehr das Geld verfügt, um sich so eine Karte zu kaufen.


„Die Erholung am Arbeitsmarkt hat schon im zweiten Quartal dieses Jahres wieder zu einem kräftigen Plus geführt“, berichtete Mügge. Die weniger von solchen Schwankungen betroffenen Jahreskarten genießen im Geschäftsablauf des Ding eine weit höhere Bedeutung. Zwei Drittel der Ding-Kunden besitzen Jahreskarten. Nur jeder Zehnte löst einen Einzelfahrschein oder eine Tageskarte.


Ding organisiert das Nahverkehrsangebot in den Kreisen Alb-Donau, Biberach, Neu-Ulm und der Stadt Ulm. Von den Ding angeschlossenen Bahn- und Busbetrieben werden innerhalb dieses Gebiets täglich etwa 200 000 Personen befördert (wobei sie für Hin- und Rückfahrten doppelt gezählt werden). Ding plant, den Verbund in Richtung Wurzach auszuweiten. Von 2012 an soll es auch eine Kooperation mit dem zu gründenden Verkehrsverbund Göppingen geben.


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