Hort Pfuhl Grundschule

02. März 2011
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Kinderbetreuung

Was kommt nach dem Hort?

Keiner weiß, wie es in Pfuhl weitergeht. Jetzt soll eine Zwischenlösung her von Stephanie Schuster

Neu-Ulm Eigentlich hatte sich die Stadt die Sache ganz einfach vorgestellt: Weil sie der Meinung war, die Kinderhorte werden künftig wegen alternativer Betreuungsangebote – etwa in Ganztagesklassen – nicht mehr benötigt, wollte sie die Einrichtungen nach und nach schließen. Den Anfang hätte der Hort in Pfuhl machen sollen, und zwar schon im September 2010. Allerdings hatte die Stadt die Rechnung ohne die Eltern, die Träger und zum Teil auch ohne die Stadträte gemacht. Die Folge waren heftige Proteste und Diskussionen – weshalb es bis heute keinen Beschluss über die Schließung der Horte gibt. Wie und wo die Kinder in Pfuhl ab Herbst ihre Nachmittage verbringen, ist also noch völlig offen. Und das beunruhigt sowohl Stadträte als auch die Eltern und den Schulleiter in Pfuhl.

„Wir hatten am Dienstag einen Infoabend für die Eltern der künftigen Erstklässler“, erzählt Rektor Johann Gröger. „Und die wollten natürlich wissen, welche Betreuungsangebote es für ihre Kinder gibt und wie viel die kosten.“ In vielen Familien seien schließlich beide Elternteile berufstätig und bräuchten deshalb Planungssicherheit, weil sie Job und Familie unter einen Hut bringen müssen. Doch eine Antwort musste Gröger ihnen schuldig bleiben. „Wie es konkret weitergeht, wissen wir selbst nicht.“ Zwar habe er von der Stadt die Zusage bekommen, dass kein Kind auf der Straße stehen werde. Dass also anstelle des Horts eine verlängerte Mittagsbetreuung eingerichtet werden soll, dass auch die Betreuung in den Ferien sichergestellt sein soll und dass in Pfuhl zudem eine dritte Ganztagesklasse geschaffen wird. Ob das alles auch tatsächlich so kommt, kann der Schulleiter nur hoffen.

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Dass die Zeit langsam drängt, haben auch die Stadtratsfraktionen von FDP, Grünen und SPD erkannt. Deshalb forderten sie die Stadtverwaltung nun auf, in der nächsten Stadtratssitzung am 16. März darzulegen, wie die Nachmittagsbetreuung in Pfuhl künftig gehandhabt werden soll. Aktueller Stand der Dinge ist zwar, dass ein Arbeitskreis über die Ausgestaltung der Kinderbetreuung – inklusive neuer Gebührenordnung – beraten soll. Da dieser aber noch gar nicht getagt hat, muss in den Augen von Stadtrat Alf Schömig (FDP) eine Interimslösung her. „In Pfuhl ist die Situation akut. Die Eltern wollen jetzt ihre Kinder fürs kommende Schuljahr anmelden und müssen deshalb wissen, welche Betreuungsangebote es gibt“, sagt Schömig. Zunächst gehe es aber lediglich darum, eine tragfähige Übergangslösung zu finden. „Wir wollen dem Arbeitskreis keinesfalls vorgreifen oder ihn überflüssig machen.“ Schömig schlägt deshalb vor, den Hort auf jeden Fall noch ein weiteres Schuljahr zu belassen, damit der Arbeitskreis in Ruhe tagen kann.

Ein drängendes Problem ist allerdings die Raumnot: Wenn neben der neuen Ganztagesklasse auch die Hortkinder weiterhin in der Schule zu Mittag essen, wird es im Speisesaal eng. Dort herrscht jetzt schon Drei-Schicht-Betrieb. Man müsse also über eine Container-Lösung, die Nutzung der Aula oder gar einen Anbau nachdenken, sagt Schömig. Die drei Fraktionen wollen von der Stadtverwaltung daher auch wissen, wie das Raumkonzept an der Schule angesichts steigender Schülerzahlen in der Mittagsbetreuung und neuer Ganztagesklassen künftig aussehen soll.

Durch die Hortschließung wird das Raumproblem nicht gelöst

Das Raumproblem bereitet auch Schulleiter Gröger Sorgen. Denn durch die Hortschließung allein wird es sich nicht lösen lassen. „Der Betreuungsbedarf am Nachmittag bleibt ja weiterhin, auch wenn es den Hort nicht mehr gibt.“ In dem frei werdenden Raum könne man zwar einen zweiten Speisesaal einrichten. Zusätzlich müsse die Schule nach einem zweiten großen Raum suchen, in dem die Kinder aus der verlängerten Mittagsbetreuung untergebracht werden können. Auch der lässt sich Gröger zufolge vermutlich noch finden. Spätestens, wenn im Schuljahr 2012/13 eine vierte Ganztagesklasse dazukommt, wird es aber wieder eng werden. Zumal immer mehr Eltern eine Nachmittagsbetreuung wünschen. Und zumal Pfuhl wächst und die Schülerzahlen tendenziell eher steigen als sinken dürften.

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