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22. November 2013
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FDP will Gegentrend zum Bund setzen
Die Neu-Ulmer FDP schreibt sich einige Erfolge in der Stadtpolitik zugute und hat für die Zukunft einiges vor. Bei der Nominierungsversammlung gab es auch eine kleine Abrechnung mit der Bundespartei.
CHIRIN KOLB |
"Es ist keine einfache Geschichte, sich heutzutage für die FDP zu engagieren." Es klang wie ein Seufzer, als der Neu-Ulmer Vorsitzende und Fraktionschef Alfred Schömig die Stadtratskandidaten im Riku-Hotel begrüßte. Doch gleich strahlte sein Gesicht wieder. Noch nie, freute er sich, war eine Nominierungsversammlung so gut besucht. 23 Frauen und Männer waren gekommen, 41 Namen stehen auf der Kandidatenliste. Bei der Wahl 2008 waren es nur 21.
Im Bundestag rausgewählt, in Neu-Ulm im Aufwind? Die örtliche FDP grenzt sich jedenfalls von der Bundespartei ab. Dass das Stadtratstrio Alfred Schömig, Günter Gillich und Georg Oßwald mit vielem nicht einverstanden war, was die Bundes-FDP propagierte, ist nicht neu. "Wir verstehen uns als sozialliberal, ökologisch und ökonomisch denkend", sagte Schömig. Er jedenfalls sei nicht unglücklich, dass die FDP aus dem Bundestag geflogen ist. Die Bundespartei müsse sich wieder "mit den Menschen versöhnen".
Die Neu-Ulmer FDP dagegen sieht sich nah an den Menschen. Ganztagsschulen, Bürgerstiftung, Jugendbeteiligung, Seniorenbeirat - alles Themen, für die sich die Fraktion erfolgreich eingesetzt habe, zum Teil zusammen mit Christa Wanke (CSU). Die FDP lege auch großen Wert auf Schuldenabbau. "Wir sind die einzige Fraktion, die das festschreiben möchte." Ein Beispiel für Sparsamkeit ist für Schömig, den nötigen Ausbau der Kinderbetreuung fortzuführen - mit Blick auf die demografische Entwicklung aber nicht zwingend in Neubauten, sondern auch in vorhandenen Räumen.
Die Nominierung der Stadtratsliste, die der auch von der FDP unterstützte OB-Kandidat Dr. Detlef Kröger leitete, ging schnell und problemlos vonstatten. Über die vom Ortsvereinsvorstand vorgeschlagene Reihung wurde bei den ersten zehn Plätzen einzeln und geheim, bei den übrigen im Block abgestimmt. Veränderungen in der Reihenfolge gab es nicht. Der Kreisvorsitzende Roland Prießnitz, Nummer 5 auf der Liste, gab als Ziel aus, die Fraktionsstärke zu verteidigen.
Die Kandidaten beschlossen außerdem, eine Listenverbindung mit der FWG einzugehen. Das bedeutet: Übrige Stimmen am Wahltag, die nicht zu einem weiteren Mandat für eine der beiden Listen führen, werden zusammengezählt. Dies kann dann zu einem weiteren Stadtratssitz für einen der beiden führen.