Stadträte genehmigen Eislaufanlage auf dem Bowling-Center
Auf dem Dach des Bowling-Centers entsteht eine Kunststoff-Eislaufanlage. Die Stadträte fürchten den Lärm, können rechtlich aber nichts machen.
Als die Stadträte zum ersten Mal über die geplante Schlittschuhanlage auf dem Dach des Bowlingcenters in der Steubenstraße diskutierten, hatten sie schon große Vorbehalte. Daran hat sich bei einigen auch in der zweiten Runde nichts geändert. Die Räte fürchten, dass die Beschallung mit Musik unter freiem Himmel und der Lärm an- und abfahrender Besucher die umliegenden Bewohner im Vorfeld über Gebühr belästigen.
Diese Bedenken konnte bei manchen auch ein Lärmgutachten nicht zerstreuen, das der Investor, die Firma M + F Sport, in Auftrag gegeben hatte. Es berücksichtige nämlich nicht den Schall, der von den Gebäuden reflektiert werde, die auf dem benachbarten Trucksäß-Gelände am Allgäuer Ring entstehen sollen, kritisierte Thomas Mayer (CSU). Er ist überzeugt davon, dass die mehrstöckigen Gebäude den Schall der Eislaufanlage zurückwerfen und verstärken.
Für eine solche Argumentation haben OB Gerold Noerenberg und Justiziar Thomas Hofmann kein Verständnis. Erstens sei noch nicht sicher, wann das Trucksäß-Areal bebaut werde. Zweitens könne beim Bauantrag für die Kunststoff-Eislaufanlage nicht berücksichtigt werden, was in der Nachbarschaft vielleicht irgendwann einmal entstehen soll. Drittens sei der im Lärmgutachten berechnete Schall an dieser Stelle so gering, dass er sowieso nicht ins Gewicht falle. „Der Verkehrslärm ist jedenfalls lauter“, sagte der OB.
Das Fazit der beiden: Am Bauvorhaben ist rechtlich nicht zu rütteln. Auch die vom Betreiber gewünschten Öffnungszeiten täglich bis 22 Uhr, gegen die einige Stadträte Bedenken haben, gingen durch. Rebekka Popko, die Geschäftsführerin von M + F Sport, hatte vorgeschlagen, nach einem einjährigen Probebetrieb bis 22 Uhr die endgültigen Öffnungszeiten festzulegen. Ein gutes Angebot, fand Alfred Schömig (FDP). Noerenberg lehnte den von Schömig geforderten Bericht aber ab: Die Stadt sei nicht zuständig.
Fünf Stadträte aus CSU und SPD lehnten die Anlage ab. Auch manche, die dafür stimmten, taten das nur ungern. Wie Siegfried Meßner (PRO): „Wir können rechtlich nichts dagegen machen. Aber ich habe Magenschmerzen.“ Lediglich Christina Richtmann (FWG) äußerte sich positiv. Die Anlage bereichere die Freizeitmöglichkeiten in der Stadt.