Digitale Innovation... Ulm bewirbt sich... und wo ist Neu-Ulm ?
11. Juni 2019
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Weber: Stadt braucht neuen Schub
Innovation Auf der Mitgliederversammlung der Initiative Ulm Digital zieht der Uni-Präsident Vergleich zu 1980er Jahren.
Ulm. „Ich glaube, wir bräuchten jetzt wieder so eine Initialzündung.“ Prof. Michael Weber, Präsident der Universität Ulm, betrachtet Ulm und die Region als prädestiniert, um die Schwelle ins digitale Zeitalter zu überschreiten und zu meistern. Weber sagte dies auf der Mitgliederversammlung des Vereins Initiative Ulm Digital. Er ist einer der Schirmherren.
Der Uni-Präsident verglich laut Mitteilung des Vereins die Lage mit jener nach dem Krieg, als im Zuge des Wiederaufbaus zahllose mittelständische Unternehmen links und rechts der Donau zu Weltmarktführern aufstiegen. Und er zog Parallelen in noch viel stärkerem Maße zu den ausgehenden 1980er Jahren, als nach schwerer industrieller Krise mit massenhaften Arbeitsplatzverlusten in der Fahrzeug- und Elektroindustrie die Idee der Wissenschaftsstadt auf dem Oberen Eselsberg geboren wurde. „Davon zehrt die Stadt bis heute.“
Doch nun bedürfe es eines neuen Schubes. Der müsse in der Hauptsache darin bestehen, die Kräfte aus Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Politik und Bürgerschaft zusammenzuführen. Eine solche Bündelung hält Weber für unabdingbar, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen. „Wir können in Zukunft nicht mit Einzelinteressen bestehen.“ Die Akteure der Digitalinitiative um den Vorsitzenden Heribert Fritz hätten in den vergangenen Jahren viel Netzwerkarbeit geleistet.
Anlaufstelle für Funknetzwerk
Die mittlerweile rund 70 Mitglieder der Initiative – Unternehmen, Institutionen, Verbände, Einzelpersonen – sorgten mit ihren Mitgliedsbeiträgen für ein solides finanzielles Gerüst, um die breite Öffentlichkeit noch stärker durchdringen und Vorhaben finanziell fördern zu können, berichtete Vorstandsmitglied Gerhard Gruber. Eine ganze Reihe von in Ulm angestoßenen Vorhaben hätten Anerkennung in Preisen und Auszeichnungen auf Landes- und Bundesebene gefunden.
Zwei herausragende Projekte, die die Initiative fördert, sind das viel beachtete Verschwörhaus als lokales Center für junge digitale Talente, Forscher und Experimente und das Funknetz Lorawan. Ulm war die erste deutsche Stadt, in der dieses Funknetzwerk flächendeckend eingeführt wurde. Wie Unternehmer Andreas Buchenscheit berichtete, soll nun am Weinhof ein Lora-Park entstehen, eine Anlaufstelle für Firmen, aber auch Bürger, wo klar gemacht wird, „was man mit so einem Funknetzwerk alles anfangen kann“. Heribert Fritz: „Es geht darum, dass es uns in dieser Region auch nach der ersten Digitalisierungswelle so gut geht wie heute.“ swp