Rente Mythen und Fakten . als PDF hier die Vorlage zum Vortrag von Herrn Professor Börsch-Supan!
14. Mai 2017, 22:00Uhr
Schauen SIE sich bitte die Folien und unsere Pressemitteilung... an!
http://www.fdp-neu-ulm.de/files/pdf/ABS-NeuUlm-25April2017.pdf
An die Lokalredaktion Neu-Ulm 14.5.17
Diese Presseerklärung ist von Herrn Professor Börsch-Supan autorisiert!
Betrifft: RENTE / Mythen und Fakten.. Pressemitteilung
Herr Professor Börsch-Supan, Direktor des Max-Planck Instituts München für Sozialrecht und Sozialpolitik, Berater der Bundesregierung, hat auf Einladung der FDP Stadtratsfraktion NU vor über 60 Zuhörern zum Thema Rente- Mythen und Fakten gesprochen.
Positiv zunächst, dass seit langem das Lebensalter der Menschen alle 10 Jahre um
ca. 2 Lebensjahre zunimmt und dass dabei die gesunde Lebenszeit weiter ansteigt.
Positiv, dass in der Lebensspanne von 60-70 Jahren die Gesundheit der Menschen nur sehr gering abnimmt, erst ab 75 Jahren dann deutlich.
Natürlich gibt es dabei aber auch Menschen, die krank und nicht mehr belastbar sind.
Bzgl. der Produktivität ist festgestellt, dass ältere Mitarbeiter mehr Leichtsinnsfehler machen, Jüngere aber die schweren Fehler, die dann oft von älteren Mitarbeitern, aufgrund Ihrer Erfahrung, korrigiert werden müssen. Insgesamt sieht man keinen Rückgang der Produktivität älterer Arbeitnehmer.
Bei der Vorgabe, dass in etwa 40 Jahre Arbeit von ca. 20 Jahren Rente gefolgt werden, empfiehlt Professor Börsch-Supan, dass bei Verlängerung der Lebenszeit die Lebensarbeits- und die Rentenbezugszeiten zu entsprechenden Teilen (2:1) aufgeteilt werden. Damit kann man die Rente langfristig stabil halten.
Herr Professor Börsch-Supan zeigte, dass prinzipiell die Renten – bezogen auf die Kaufkraft - in den nächsten Jahrzehnten weiter steigen werden. Dies aber in etwa um ein Drittel weniger als die Lohnsteigerungen.
Ausgleichen können dies viele Menschen durch z.B. Riester u.o. Berufsrente.
Leider sind viele Arbeitnehmer aber auch die Arbeitgeber schlecht informiert und nehmen dies Angebot nicht ausreichend wahr.
Diese Zahlen stimmen für über 80 % der Menschen. Die übrigen Menschen, die entweder krank sind oder nicht ausreichende Lohn bekommen, müssen, und darauf legt
Prof. Börsch-Supan Wert, vom Staat, von der Gemeinschaft mit Steuermitteln entsprechend unterstützt werden. Hier sieht Professor Börsch-Supan zur Zeit bei der Erwerbsunfähigkeitsrente Nachholbedarf.
Eine der vielen Fragen aus dem Publikum war, ob denn der Dachdecker wirklich noch mit 65 Jahren auf dem Dach stehen soll. Herr Professor Börsch-Supan antwortete, dass dies schon mit 55 Jahren grenzwertig sei, aber dass der Dachdecker ab dem 55 LJ die Dachziegel verkaufen und die Kunden beraten sollte und dass viele Berufsbilder heute neu angedacht werden müssen.
Auf die Frage, ob die Digitalisierung nicht zur Massenarbeitslosigkeit führen wird, sagte er, das werde nicht der Fall sein. Auch vor 150 Jahren hat die beginnende Industrialisierung der Landwirtschaft nicht zu einer Massenarbeitslosigkeit geführt. Bereits heute werden in der Fertigung der Automobilbranche v.a. Roboter eingesetzt, die Beschäftigung im Automobilsektor hat aber zugenommen. Immer neue und aufwendigere Produkte werden erfunden und beschäftigen die Menschen – wer hätte vor 20 Jahren geglaubt,
dass man heute mit dem Programmieren von Klingeltönen für Handys Geld verdienen kann.
Mit besten Grüssen
Alf Schömig für die Fraktion