Neujahrsempfang der SPD NU... auch das Thema NUXIT wurde angesprochen
31. Januar 2018
Lesen SIE bitte die NUZ und die SWP... interessant, dass der Landtagskandidat sich gegen den NUXIT ...
...ausgesprochen hat. Zumindest mit den bisherigen Informationen.
Von Ronald Hinzpeter
Neu-Ulm Die Angst war unbegründet: Antje Esser, Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, hatte zunächst befürchtet, es könnten sich allzu viele Gäste des Neujahrsempfangs ihrer Partei aus alter Gewohnheit in den Konzertsaal verirren. Dorthin hatten die Sozialdemokraten jahrelang zum Auftakt des Jahres gebeten, doch diesmal waren sie zu Gast im Brückenhaus der Sparkasse. Das hatte wiederum den Vorteil, dass viel Rot geboten war: Im S-Logo der Bank und bei den Sesseln auf der Bühne, denn die Partei wollte diesmal keine Reden halten (lassen), sondern, wie es sich für die SPD gehört, zünftig diskutieren. Das Thema: Streit und Streitkultur. Doch richtig hart zur Sache ging es nicht, was auch an den Teilnehmern des Podiums lag: Den Fragen von Antje Esser stellten sich die evangelische Dekanin Gabriele Burmann und der SPD-Landtagskandidat Daniel Fürst, im Hauptberuf Vorsitzender des Zentralverbands der deutschen Schornsteinfeger. In den letzten Minuten der Gesprächsrunde sorgte er jedoch für Zündstoff.
Gabriele Burmann war in den letzten Tagen ihrer Amtszeit – sie endet offiziell am heutigen Mittwoch – nicht auf Konflikt und schon gar nicht auf Krawall gebürstet. Bei Fragen zur Großen Koalition hielt sie sich vornehm zurück, ebenso beim Thema Pöbeleien in sozialen Medien („Ich bin nicht bei Facebook“). Grundsätzlich jedoch gehört es zu ihrem Verständnis von Kirche, dass sie sich einmische. Was das Debattieren angeht, müsse die Basis gegenseitiger Respekt sein, „dann kann man auch sachlich diskutieren“.
Daniel Fürst hat im Wahlkampf für den Bundestagsabgeordneten Karl-Heinz Brunner so seine Erfahrungen mit der Debattenkultur gemacht. Bei ihren Haus-zu-Haus-Touren hätten viele Menschen einfach versucht, sie mit fertigen Parolen zu konfrontieren und wieder loszuwerden. Da sei es nicht ums Argumentieren gegangen. Diesen Trend beklagt er auch in den sozialen Medien, die wie ein Marktplatz seien, auf dem plötzlich Leute mit dem Megafon erscheinen, um einen niederzubrüllen. Es gehe nicht ums Debattieren, sondern darum, anderen eine Meinung überzustülpen.
Gegen Ende des Podiumsgesprächs kam dann doch noch der Nuxit zur Sprache – zu dem der SPD-Kandidat eine andere Meinung vertritt als die Stadtratsfraktion. Er sei von dem Vorhaben nicht überzeugt, ihm fehlten nach eigenem Bekunden immer noch die nötigen Daten und Fakten. Fürst hält nichts davon, die Kreisfreiheit lediglich anzustreben, weil es rechtlich möglich sei. Das empfindet er wie das Mindestalter beim Rauchen. Nur weil man das erreicht habe, müsse man doch nicht zur Tankstelle laufen und sich Zigaretten kaufen. Generell hält er es für besser, wenn Neu-Ulm und der Kreis zusammenblieben. Gemeinsam seien sie stärker, als wenn sie sich auseinanderdividieren ließen. Bei den Bürgern seien die Vorteile eines Nuxit noch nicht angekommen. Das mochte Esser so nicht stehen lassen und das legte sie aus ihrer Sicht in den Grundzügen noch einmal dar. Es gehe nicht nur um Finanzen, sondern um eine Positionierung für die Zukunft. „Aber darüber werden wir ja noch im besten Sinne streiten.“
Beim SPD-Neujahrsempfang: (von links) Fraktionsvorsitzende Antje Esser, Landtagskandidat Daniel Fürst und Dekanin Gabriele Burmann. Foto: Alexander Kaya