Immer weniger Langzeitarbeitslose... das sind gute Zahlen.. und weiter !
25. Mai 2018
Lesen SIE bitte die NUZ,,
Landkreis Im April sind im Agenturbezirk Donauwörth mit seinen Landkreisen Dillingen, Donau-Ries, Günzburg und Neu-Ulm, insgesamt 5476 Menschen arbeitslos gemeldet. Davon sind gut 20 Prozent von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. In den vergangenen zehn Jahren konnte die Anzahl der Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet waren, um 52,9 Prozent reduziert werden.
Richard Paul, Vorsitzender der Agentur für Arbeit Donauwörth berichtet: „In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen in unserer Region erfreulich entwickelt.“ Statt 2376 Langzeitarbeitslosen im April 2008, waren im April 2018 nur noch 1119 Menschen davon betroffen. Im Kreis Neu-Ulm ging die Zahl der Langzeitarbeitslosen seit 2008 von 831 auf zuletzt 353 zurück.
Ein Rückgang der Ziffer im Kreis um 57,5 Prozent zeige, dass der präventive Ansatz wirkt. Die Agentur für Arbeit organisiere umfassende Unterstützung über den Bewerbungsprozess hinaus, damit Langzeitarbeitslosigkeit erst gar nicht entsteht.
Doch es sei schon absehbar, dass ein weiterer Abbau noch intensivere Bemühungen erfordert. Denn innerhalb der Gruppe der Langzeitarbeitslosen seien die Anteile derer, die es besonders schwer haben, gewachsen. Die konjunkturelle Lage ist weiterhin günstig, die Arbeitskräftenachfrage ist hoch. Doch passen die Profile Langzeitarbeitsloser oft nicht zu den Anforderungen der Unternehmen.
Hemmnisse sind fehlende Berufsabschlüsse, geringe Berufserfahrung, gesundheitliche Einschränkungen, Alter, Sprachdefizite und eventuell auch Problemlagen wie Überschuldung oder Suchtverhalten.
Die Agentur verfolge verschiedene Ansätze, um die Zahl der Langzeitarbeitslosen weiter zu senken. „Als vorrangig und entscheidend sehe ich die Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit. Daneben sind passende Handlungsschwerpunkte im Bereich der Integration in den Arbeitsmarkt zu setzen“, sagt Agentur-Chef Paul. Ansatzmöglichkeiten hierfür sind etwa erhöhte Investitionen in Qualifizierungsmaßnahmen. Paul vertritt die Auffassung, dass alle Maßnahmen und Initiativen gegen Langzeitarbeitslosigkeit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sind, die gemeinsame Anstrengungen aller Partner am Arbeitsmarkt erfordert. Langzeitarbeitslose sollten auf jeden Fall als potenzielle Arbeitskräfte in Betracht gezogen werden.
Denn: „Arbeit ist mehr als Geldverdienen, sie ist eine Eintrittskarte für gesellschaftliche Teilhabe“, sagt Richard Paul. Arbeitgeber sollten ihre Bedenken überwinden. Wer eine neue Chance bekommt, ist ganz oft besonders motiviert und engagiert, wirbt Paul. Vielfältige Fördermöglichkeiten und Coachingangebote können helfen, Anlaufschwierigkeiten abzufedern und die Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. (az)
Langzeitarbeitslosigkeit und Hartz-IV hängt eng zusammen. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist in den vergangenen Jahren gesunken. Foto: Jens Büttner/dpa