Kulturbiergarten, wie geht es weiter?

19. Juli 2012
Wir sind für den Erhalt des Kulturbiergartens, eingebettet in ein Gesamtkonzept der kulturellen Veranstaltungen in der Stadt...
Lesen Sie bitte die SWP...

Kampf um den Kulturbiergarten

Neu-Ulm. Findet der Neu-Ulmer Kulturbiergarten im alten Donaubad eine neue Heimat? Entschieden ist noch nichts, weil sich die Stadt Ulm gegen diese Art von Nutzung sperrt. Neu-Ulm soll nochmals mit Ulm verhandeln.

Die Besitzverhältnisse machen die Sache so kompliziert. 75 Prozent des alten Donaubad-Geländes auf Neu-Ulmer Gemarkung gehören der Stadt Ulm, der Rest befindet sich in Neu-Ulmer Besitz. Also spricht Ulm ein gewichtiges Wort bei der künftigen Nutzung des seit zwölf Jahren brach liegenden Grundstücks mit. Unddas, so wurde am Dienstag in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses bekannt, tut Ulm hinter den Kulissen auch kräftig. Auf der Tagesordnung in Neu-Ulm standen Informationen zum möglichen Umzug des Kulturbiergartens in den alten Teil des Donaubads. Die Organisatoren dieser sommerliche Veranstaltungsreihe können das von ihnen bislang genutzte Gelände der Flussmeisterei am Donauufer künftig nicht mehr in Anspruch nehmen, weil die Realgrund dort einen neuen, exklusiven Wohnpark hochziehen wird.

Vor der Sitzung des Ausschusses wurde das Donaubad-Gelände von den Stadträten im Beisein der Kulturbiergarten-Macher Carmen Mark und und Christos Kalokerinos zuerst einmal besichtigt. Was sie vorfanden, waren zum Teil leere und abgeschlossene Gebäudeteile, also die ehemaligen Umzugskabinen und die sanitären Einrichtungen, auch das zugeschüttete alte Nichtschwimmerbecken, vor allen Dingen aber ein Biotop mit hoch stehendem Gras und mit verkrauteten Wegen. Die Neu-Ulmer Stadtverwaltung hatte zuvor ermittelt, was es kosten würde, das Gelände so herzurichten, dass es vom Kulturbiergarten genutzt werden kann: Eine einfachere Lösung mit Strom und Wasser sowie mit einer dünnen Splittschicht sei für rund 40 000 Euro zu haben, die teurere Variante mit einer befahrbaren Abdeckung soll 50 000 Euro kosten. Der Kulturbiergarten, so heiß es, würde sich mit 5000 Euro an den Kosten beteiligen.

Es hätte laut Sitzungsvorlage auch nichts beschlossen werden sollen, doch das war einigen Stadträten quer durch alle Fraktionen dann doch zu wenig. Zudem war ein Beschluss des Aufsichtsrats der gemeinsamen Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH (UNT) bekannt geworden: Der alte Donaubad-Teil soll neben der weiterwestlich gelegenen Goldochsenwiese dahingehend untersucht werden, ob auch dort künftig Wohnmobile stehen können. Was der Ulmer OB Ivo Gönner gestern bestätigte.

Beschlossen wurde dennoch etwas - und zwar nach einer Sitzungsunterbrechung und auf Anträge der Grünen und der SPD hin. So wird der Umzug des Kulturbiergartens ins alte Donaubad nicht zu den Akten gelegt. Ganz im Gegenteil: Das Projekt soll weiter verfolgt werden. Dieser Vorschlag von Rainer Juchheim ging mit 16 zu 3 Stimmen durch. Knapper war es beim SPD-Antrag von Karl-Martin Wöhner: Mit 10 gegen 9 Stimmen wurde die Neu-Ulmer Stadtverwaltung nochmals dazu verpflichtet, mit Ulm über die Nutzung des alten Donaubadteils durch den Kulturbiergarten und andere Projekte zu verhandeln. Das, so OB Gerold Noerenberg, sei bereits geschehen.

Im Verlauf der Diskussion gab es quer durch alle Fraktionen Stimmen, die mit Vehemenz für einen Verbleib des Kulturbiergartens in Neu-Ulm eintraten."Andere Städte würden uns um so etwas beneiden", sagte Rainer Juchheim, der auch der Ansicht war,"dass wir uns die 50 000 Euro dafür durchaus leisten können"."Eine Stadt", so Alfred Schömig (FDP),"muss mehr tun, als schöne, neue Häuser bauen zu lassen." Es gab aber auch Vorbehalte gegen das alte Donaubad. So wurde befürchtet, dass es vielleicht doch teurer werde, den Platz entsprechend herzurichten. Auch die Zu- und Abfahrt zum Gelände sei noch nicht gelöst. Was im Übrigen auch für Wohnmobile gelten dürfte. Für diese sieht OB Noerenberg auch den Verkehrslärm durchs Straßengeflecht rund um die stark befahrene Adenauerbrücke als problematisch an. Er wiederum war der Ansicht, dass sich auch die Ulmer Fraktionen zum alten Donaubad äußern dürften. Bei Gönners Vorschlag, dort Wohnmobile abzustellen,"gab es im UNT-Aufsichtsrat keine einzige kritische Stimme dazu".


zurück

Wir engagieren uns für unsere Gemeinschaft in Neu-Ulm

 
Für Chancengleichheit aller Kinder, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine seniorengerechte Infrastruktur.
Für mehr sozialen Wohnungsbau, für schnelles Internet und Begleitung des digitalen Wandels für Bürger, Wirtschaft und die Schulen!
Für die lokale Energie - und damit auch Mobilitätswende und eine CO2 neutrale Stadt bis 2040!
Für die lokale Wirtschaft und Industrie! Denn nur wenn wir in sozialem Frieden leben, kann es der Wirtschaft gut gehen.

Nur wenn es der Wirtschaft vor Ort gut geht, haben wir die finanziellen Mittel den sozialen Ausgleich zu schaffen!

Für eine wirklich bürgernahe Politik sind wir auf Ihre Meinungen, Anregungen — und ausdrücklich auch Kritik — angewiesen. Daher finden Sie auf jeder Seite unten unsere Kontaktdaten sowie ein schlankes Kontaktformular für eine schnelle Nachricht an uns über den "direkten Draht". 

Datenschutzeinstellungen

Diese Webseite nutzt Cookies und tauscht Daten mit Partnern aus. Mit der weiteren Nutzung wird dazu eine Einwilligung erteilt. Weitere Informationen und Anpassen der Einstellungen jederzeit unter Datenschutz.